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19h: Prekär leben, prekär arbeiten
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Depot, Breitegasse 3, 1070 Wien


"MayDay! MayDay! Wir sind das Prekariat! Auf Abruf verfügbar,
nach Belieben auszubeuten und kündigbar nach Lust und Laune: Wir
sind wendige JongleurInnen unserer Jobs, wahre Schlangenmenschen
der Flexibilität. Aber seid auf der Hut: Wir sind drauf und dran,
unsere prekären Kämpfe zu vernetzen!"

Der Begriff der "Prekarität" ist ebenso wenig neu, wie der
Sachverhalt, den er bezeichnet. Für viele, insbesondere Frauen
und MigrantInnen, ist er schon seit langem alltägliche
Normalität. Nichtsdestotrotz gewinnt die Entsicherung unserer
Arbeits- und Lebensbedingungen unter den gegenwärtigen
Bedingungen des neoliberalen Umbaus eine neue Qualität:
Prekarität erfasst die Gesellschaft zusehends in ihrer
Gesamtheit. "MayDay!" - das Alarmsignal von in Seenot geratenen
Schiffen - haben wir jedoch nicht bloß deshalb zum "Schlachtruf"
erkoren, um diesen Zustand zunehmender Verletzbarkeit zu betonen.

"Mayday!" wird auch die Losung unseres Kampftags, des 1. Mai,
sein. Von den traditionellen Maiaufmärschen werden sich unsere
Aktivitäten an diesem Tag durch lautstarke, bunte und kreative
Formen des Kampfes und der Organisation unterscheiden. Aber auch
durch die Verschiebung des inhaltlichen Schwerpunkts von einer
abstrakten Feier der Arbeit hin zur Auseinandersetzung mit der
konkreten Prekarisierung von Arbeit und Leben.

Video:
I went to work today, I don't think I will go tomorrow
Einige Überlegungen zur Arbeit...
Julia Kläring, Nils Olger

Diskussion:
Gabi Gerbasits, IG Kultur Österreich
Gabriele Michalitsch, Politikwissenschafter und Ökonomin
Obrad Jovanovic, Regisseur, ROTATHEATER, Verein Romanodrom

Depot
Breitegasse 3
A-1070 Wien
Tel: +43 1 522 76 13
www.depot.or.at

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19.45: Speakerscorner :Krickler zu Prozess ÖVP-Abg.gg.HOSI;
anschl.Heldenpl.:plakative Gedankenjahrergänzung
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> Auch am Donnerstag (28.4.) gibt es zusätzlich zur wöchentlichen Mahnwache gegen Schwarzorange in Österreich und Orangerot in Kärnten vor dem Kanzleramt wieder einen Speakerscorner, diesmal mit einem Referat von Kurt Krickler (HOSI-Wien) zum Prozess Tancsits (ÖVP) gegen HOSI.
> Die HOSI hatte in einer Medienaussendung im März die Haltung der ÖVP kritisiert, den wegen ihrer Homosexualität verfolgten NS-Opfern einen Rechtsanspruch auf Anerkennung, Rehabilitierung und Entschädigung zu verweigern. Tancsits gibt nun in seinen Klagen vor, durch diese Aussendung beleidigt und in seiner Ehre verletzt worden zu sein, und zwar wegen des Vorwurfs, > "> nationalsozialistisches Gedankengut zu vertreten> "> (den die HOSI Wien indes nur gegen die ÖVP allgemein, nicht jedoch gegen ihn persönlich erhoben hat) und der Schlussfolgerung, > "> geistiger Nachfahre der braunen Nazi-Schergen> "> zu sein. Die Klagen können eine Höchststrafe von 1Jahr Gefängnis zur Folge haben. Sie können daher als Versuch gewertet werden, eine regierungskritische NGO mundtot zu machen.Nicht uninteressant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Tancsits mit der Enkelin des austro-faschistischen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß verheiratet ist, der in der HOSI-Aussendung wie folgt erwähnt wurde: > "> Die ÖVP lebt in Wirklichkeit geistig noch in den Zeiten des
> klerikalen Austrofaschismus, wie ja auch ihre ungebrochene Dollfuß-Verehrung beweist.> "> Nicht die HOSI Wien stellt die ÖVP und ihre Abgeordneten ins Nazi-Eck - sie haben dies selber getan, indem sie den homosexuellen KZ-Opfern keinen Rechtsanspruch auf Entschädigung zuerkennen wollen und damit zum Ausdruck bringen, diese Opfergruppe sei zu Recht im KZ inhaftiert gewesen. Am 28.4. findet am Vormittag der Prozess statt, am Abend wird Kurt Krickler beim Speakerscorner darüber berichten und die Hintergründe erläutern!
>
> Im Anschluss an den Speakerscorner soll bei den schönen neuen Plakatwänden rund um die Monumente am Heldenplatz in einer kunstvollen Plakatieraktion das regierungsoffizielle Gedanken-Jubeljahr 2005 um wichtige Aspekte ergänzt werden!
>
> Näheres über Möglichkeiten, die HOSI und ihre AktivistInnen solidarisch zu unterstützen, sowie genaue Zeit- und Ortshinweise zum Prozess im ANHANG 1.
>
> Treffpunkt ist um 19Uhr45 Ecke Ballhausplatz/Heldenplatz, Beginn 20Uhr. Und danach sind wieder alle Teilnehmerinnen im Stammlokal in der Neustiftgasse willkommen!

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20h: fiber goes que(e)r-beisl
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Geschätzte MedienvertreterInnen und Interessierte,

wir möchten Sie zu einer Veranstaltung von "fiber. werkstoff für feminismus
und popkultur" einladen und bitten um Ankündigung in Ihrem Medium.


fiber goes Que(e)r-Beisl
20 Uhr
Ernst-Kirchweger-Haus (EKH), Wielandgasse 2-4, 1100 Wien


Es lassen sich viele Gründe in den Feldern der Popkultur finden, die einEn
wütend machen. Sei es heterosexistische Dominanz und diskriminierend
stereotype Darstellungen in Musikvideos, die Unterrepräsentanz von Frauen im
Musik-Business, sexistische Texte usw. Es gibt aber auch einige Beispiele,
die mutig und/oder wütend Selbstermächtigung praktizieren und inszenieren,
Faninnen und Fans inspirieren, alternative Darstellungen entwerfen, subversiv mit
Klischees spielen, dem Zorn über die Verhältnisse Ausdruck verleihen usw.

Im Rahmen des aktuellen Schwerpunkts von fiber. werkstoff für feminismus und
popkultur "wut, zorn, aggression in der popkultur" wollen wir in einer
Diskussionsrunde Interessierte einladen, ihre persönlichen Hassobjekte oder
wutige Quellen der Inspiration mitzubringen (Videos, Filmausschnitte, Songs,
Texte ...) und gemeinsam über die aufrüttelnden Momente des Zorns zu reden,
die uns in Phänomenen der Popkultur begegnen. Was macht uns in den Feldern des
Pop wütend, wo finden wir Ausdruck von Zorn, der uns taugt bzw. motiviert?

Bring your own poppiges Wut-Ding!


Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen und eine interessante Diskussion.


Weitere Informationen:
http://www.fibrig.net
http://www.raw.at

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akin-termine
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Amerlinghaus, Stiftg. 8, 1070 Wien: Rote Werkstatt: Nationalismus und
Austropatriotismus
Eine Analyse jenseits von Lippizzanern und Wiener Schnitzel, 19:00h

Attac-Buero, 19h, WTOattac-Treffen. 1050 Margaretenstr.166/3.Stock, Tuer 25

TU, 19h, Freihaus HS 6, Podiumsdisk: Spitzenuniversitaeten - Ergaenzung oder
Konkurrenz zum "Normal"betrieb? 1040 Wiedner Hauptstr.8-10

LAI 19h, Multikulturalitaet und Rechte indigener Voelker in Lateinamerika.
1090 Tuerkenstr.25

depot, 19h, prekaer leben, prekaer arbeiten, Disk. und Video. 1070 Breite
Gasse 3

Oesterreichweit: bis 15.5. Aktionstage politische Bildung - Info:
www.bmbwk.gv.at/politische-bildung

queer-beisl im ekh, 20h, fiber goes queer-beisl

Metro-Kino, 19,45: Juli-Putsch 1934, ab 21h: Die "Ostmark-Wochenschau". 1010
Johannesg.4, Tel.512 18 03, Anm. unter 216 13 00, Eintritt frei