AktivistInnen planen für 23. August Montagsdemonstration in Wien
Motto: Solidarität
- auch und damit es in Österreich nicht noch
schlimmer wird
18.08.04 - In Deutschland gehen nun bereits seit mehreren Wochen
BürgerInnen auf die Straße, um gegen Sozialabbau (wie ihn die rot-grüne
Bundesregierung mit den Hartz IV -Reformen durchziehen will) zu
protestieren. Am 16. August demonstrierten - nach Schätzungen - fast
100.000 Menschen in über 90 Städten (von München bis Rostock,
von Köln
bis Leipzig). Nun planen AktivistInnen aus der Sozialbewegung -
unterstützt auch von der Wahlplattform LINKE - eine
Solidaritätsdemonstration in Wien.
Hilde Grammel zu
ihrer Motivation für die Initiative: "Mit der Umsetzung
der Hartz-Reformen werden hunderttausende Menschen ihre
Arbeitslosenunterstützung verlieren, verschärfte
Zumutbarkeitsbestimmungen bei der Berufswahl wird Zwangsarbeit und
Dumpinglöhne zur Folge haben. All dass ist für mich und hoffentlich
für
viele, viele andere Grund genug, Solidarität mit all jenen Menschen in
Deutschland zu zeigen, die diesen Wahnsinn nicht einfach hinnehmen."
Als Zumutung empfindet
es Grammel, dass in einem System, das
Arbeitslosigkeit einprogrammiert hat, "Menschen mit 345 Euro im Monat
ihr Dasein fristen sollen. Am Umgang mit den Schwächsten in der
Gesellschaft zeigt sich der Grad ihrer Zivilisation. Erschütternd stelle
ich mir die Lage der Frauen in den neuen deutschen Bundesländern vor,
für die die Wiedervereinigung von Anfang hohe Arbeitslosigkeit und den
Verlust von kostenlosen Kinderbetreuungseinrichtungen bedeutet hat."
Der ehemalige Donnerstagsdemonstrant
Kurto Wendt, der das Projekt
ebenfalls unterstützt, ergänzt: "Als wir in Österreich gegen
die
schwarzblaue Katastrophenregierung demonstrierten, gab es sogar in New
York Solidemonstrationen. Jetzt sind wir solidarisch. Zugleich muss uns
klar sein: Was die Regierenden heute in Deutschland durchsetzen wollen,
wird schon morgen auch in Österreich Nachahmer finden. Dabei ist die
Situation bei uns ohnedies schlimm genug - während einige wenige immer
reicher werden, fällt es vielen immer schwerer ihr Auskommen zu finden.
Es gilt also auch zu zeigen, dass wir Sozialabbau ablehnen und dass
unsere Geduld ein Ende hat."
Die 1. Montagsdemonstration
in Wien soll, so die InititatorInnen, am
Montag, 23. August, stattfinden. Als Treffpunkt wurde der Ballhausplatz
(Beginn: 19 Uhr) gewählt.
Rückfragehinweis:
Hilde Grammel, 0676 371 95 18
mail: presse@linke.cc