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10h: Heider-Gedenktreffen
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Achnerthörl, Gasthaus Hiaslegg
Presseinformation der KPÖ Steiermark
Ehrung eines Freiheitskämpfers
Sylvester-Heider Gedenktreffen am Sonntag
Heuer jährt sich zum sechzigsten Mal der Tag, an dem der österreichische Freiheitskämpfer und Kommunist Sylvester Heider am Achnerthörl im Bezirk Leoben von Nazifaschisten ermordet wurde. Wir erinnern uns an diesem Tag aller österreichischen Patrioten der Partisanengruppe Leoben-Donawitz. Wir erinnern uns aller, die für ein freies Österreich ihr Leben gaben!
Deshalb laden KPÖ-Leoben und Kinderland zum Sylvester Heider Gedenktreffen ein. Dieses findet am Sonntag, dem 20. Juni 2004 statt. Treffpunkt ist um 10 Uhr beim Gasthaus Hiaslegg
Die Kundgebung bei der Gedenkstätte am Achnerthörl beginnt um 12 Uhr.
Unter anderem werden Kinderland-Vorsitzender Raoul Narodoslavsky und KPÖ-Gemeinderat Werner G. Murgg (Leoben) Ansprachen halten.
Der steirische KPÖ-Vorsitzende Franz Stephan Parteder würdigte am Dienstag diese Initiative: "Sylvester Heider wird für uns immer das Beispiel eines Kommunisten und österreichbewussten Freiheitskämpfers sein, der sich dem Naziterror entgegengestellt hat. Das Eintreten für ein freies, unabhängiges Österreich ist ein wichtiger Bestandteil des kommunistischen Selbstverständnisses in unserem Land".
Rückfragehinweis: 03842 21660
KPÖ-Steiermark
Lagergasse 98 a
8020 Graz
Tel.: 0316 71 24 36
Fax 0316 71 62 91
email: kp.stmk@kpoe-graz.at; kpoe_stmk@hotmail.com
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ab 13h: WEGzehr & Kost-Nix-Kino
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W.E.G.zehr & Kost-Nix-Kino
"Über Müll, Wert und Sammeln"
GEMEINSAM KOCHEN
- KOSTENLOS ESSEN!
Nährwert statt Mehrwert!
Fröschelgasse 18, 1190 Wien
Wir werden Filme
über das Thema Müll, Wert und Sammeln zeigen.
Wir wollen ja möglichst bald den ersten Umsonstladen in
Österreich aufbauen. Es geht dabei um einen Freiraum, wo Menschen
fern der Logik von Tausch und ökonomischem Wert Gegenstände
lagern bzw. abholen können. Ein Umsonstladen kann im Lauf der
Zeit die Funktion eines Nachbarschaftszentrums mit
gesellschaftskritischem Anspruch übernehmen.
Das ist die W.E.G.zehr:
Wir testen Möglichkeiten
des geldfreien Zusammenlebens. Jedoch:
ein leerer Bauch experimentiert nicht gern! Daher bieten wir
einen regelmäßigen Treffpunkt, bei dem entpreiste Lebensmittel
gemeinsam verkocht und gegessen werden. Damit auch Kopf und Herz
nicht hungrig bleiben, gibt es außerdem Platz und Zeit zum
Kennenlernen und zur Entwicklung von Visionen und Projekten.
Außerdem
bauen wir unser Biogemüse selber im Garten der
Fröschelgasse an. Klar, dass der Garten auch zum Relaxen und in
der Sonne gnotzen einlädt. Es gibt in Wien wohl kaum ein
schöneres Fleckchen Erde...
Wir suchen immer
Leute, die sich bei unseren Projekten beteiligen
oder neue Kost-Nix-Projekte starten wollen. Unser Schenkökonomie
wird immer umfassender, je mehr Menschen ihre verschiedenen
Interessen und Fähigkeiten einbringen.
Einerseits helfen
wir uns so gegenseitig uns ein wenig vom
alltäglichen Verwertungszwang zu lösen, anderseits dient unsere
Ökonomie als Forschungsfeld wie eine postkapitalistische
Gesellschaft aussehen könnte. Und vorallem schmecken unsere
Radischen besser als aus dem Super Markt.
Infos:
http://www.geldlos.at
http://www.froeschelgasse.org/
Das sind die Filme, die wir uns (je nach Lust und Laune) zu
Gemüte führen können:
DIE PASSAGE - 12
Geschichten von Müll und Wert
BRD, 2002 (70 min.)
Realisation: Imma
Harms / Thomas Winkelkotte
Produktion: autofocus videowerkstatt und arte/ZDF
Es gibt gute Gründe,
Dinge zu lieben und an ihnen festzuhalten:
der Respekt vor der Arbeit, die darin steckt, die Treue zu den
Menschen, denen sie mal gehört haben, die Lust an den
Möglichkeiten, die sie verheißen.
Doch im Zeitalter
der vollautomatisierten Billigstproduktion
erscheint es absurd, alles aufzuheben. Man muss Platz schaffen,
man will einen Neuanfang wagen. Hier beginnt die Passage der
Dinge. Sie wandern durch viele Hände, werden immer wieder hin und
her gedreht bei der schwierigen Entscheidung, ob sie als Müll
oder als Wert zu betrachten sind.
Der Film beobachtet
die Handlungen, die über den Weg der Dinge
entscheiden, das Aussortieren, Finden, Aufheben, wieder
Fallenlassen, und legt die Emotionen frei, die damit verknüpft
sind: das Gewinnen, Vergessen und Erinnern.
Die überraschende
Erkenntnis: Der moralische Zwang zur
Resteverwertung führt in die Ausweglosigkeit der Sammlerexistenz.
Die Absage an den Warenfetischismus liegt weniger im Horten noch
des letzten Joghurtbechers, auch nicht im geordneten Wegwerfen,
sondern im Loslassen der Dinge, damit sich ihr Wert, jenseits der
herrschenden Kategorien, immer wieder neu konstituieren kann.
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Die Sammler und
die Sammlerin
von Agnes Varda
F 2000, 82 min
Die Spielfilme
der Agnes Varda waren stets geprägt von einem
spröden, nicht selten distanzierenden Erzählstil. Umso größer
ist
die Überraschung über diese Fingerübung eines Films, dessen
Hauptdarsteller und dramatische Konfliktstellungen die
Regisseurin buchstäblich von der Straße aufgelesen hat. Varda
findet Leute, die sich auch heute noch nach Resten bücken, die
bei der Ernte vergessen oder in Supermärkten aussortiert wurden.
Manche tun es freiwillig,
andere aus Not. Sie sammeln auf
Feldern, in Müllcontainern, am Straßenrand. Varda spürt die
Beweggründe auf, deckt Schicksalswege auf, entlarvt Vorurteile
und deutet nebenbei auf die Unsinnigkeiten der
Überflussgesellschaft.
"Die Sammler
und die Sammlerin" ist eine sanfte Liebeserklärung
an die Neugier, zugleich Stimmungsbild, Filmgedicht und
politisches Dokument.
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2 Jahre danach
von Agnes Varda
F 2000, 60 min
Online Buchversand, Texte, Termine, Links und Bilder
www.anarchismus.at
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19. und 20. Juni: Radio Helsinki Nachrichtentagung
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Nachrichten in
freien/nichtkommerziellen/alternativen/kritischen Medien am
Beispiel Radio
19.-20. Juni 2004 im Forum Stadtpark, Graz, Stadtpark 1, 8010 Graz
"What they
don't show you, has not happened at all. News from the good
ones." (Medieninstallation, Leo Kreisel-Strauß, Rhizom, Graz)
Programm:
Samstag, 19. Juni:
10:00-12:30
Leo Kühberger, Radio Helsinki
Birgit Marzinka, npla, Berlin
14:00-16:00
Tini Hinderer, FSK, Hamburg
Lana Zdravkovic, Radio MARS, Maribor
16:30-19:00
Sandra Hochholzer, FROzine, Linz
Gerhard Kettler, zip-fm, Wien
Sonntag, 20. Juni
10:00-12:30
Vernetzungsfrühstück von Nachrichtenredaktionen Freier Radios
13:30-15:00
Abschlussdiskussion
http://helsinki.mur.at
http://forum.mur.at
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ab 15.00: Kanafani-Filmabend
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Amen sam so amen sam - Wir sind wer wir sind
Altes AKH, Unicampus, Spitalgasse 2-4, 1090 Wien
Hof 2, Hörsaal C 1 im Hörsaalzentrum
Alle Filme bei freiem Eintritt!
15h: Amen sam
so amen sam (1995)
Dokumentarfilm über die Roma im Burgenland
R: Hans Panner, Verein Roma, Offenes Haus Oberwart
Einfühlsam gestaltet; durch die aktive Mitarbeit der
burgenländischen Roma ist es ein Film der Roma selbst geworden.
16.00: Time of the Gypsies (1989)
OmU, R: Emir Kusturica
Der Film erzählt in magischen Bildern von einer Romasiedlung im
ehemaligen Jugoslawien, von dem harten Leben ihrer Bewohner und
dem Verkauf eines Kindes an Belgrads Menschenhändler...
18.30: Wiener Rom (2001)
Dokumentarfilm aus der Reihe "Vergessene Opfer"
R: Angelika Schuster & Tristan Sindelgruber
Interviews mit Opfern des Nationalsozialismus.
19.45: Diskussion mit Vertretern des Vereins Romanodrom über die
derzeitige Situation der Roma in Österreich, fast zehn Jahre
nach dem rassistischem Terroranschlag in Oberwart, und über die
eskalierte Diskriminierung in der Slowakei.
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20:30: R o b o c o p // Mit Vortrag von Andreas Höllering
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R o b o c o p
Vortrag von Andreas
Höllering / 20. Juni 2004, 20:30 Uhr / monochrom-Raum / MQ
Danach Screening
Robocop, Paul Verhoevens
stahlharte Fleisch gewordene 1980er-
Kapitalismuskritik, ist wohl einer der treffendst-tefflichsten
Filme der letzten zwanzig Jahre.
Wenn wir Dirk Jaspers
Filmlexikon Glauben schenken wollen (und
wir wollen!), dann ist Paul Verhoeven einer der provokantesten,
wagemutigsten, kontroversesten und einfallsreichsten Regisseure
im Filmgeschäft. Vier seiner holländischen Filme gehören bis
heute zu den Toperfolgen der niederländischen Filmindustrie.
Heute ist er einer der bekanntesten und einflussreichsten
Filmemacher, die in den USA arbeiten. Verhoevens Filmografie ist
breit gefächert, und doch haben all seine Filme eines gemeinsam:
Die Filme bestechen durch ihre kompromisslose Vision, ihre
Faszination mit den moralischen Dilemmas des modernen Menschen
und ihrer Leidenschaft für das Kino. Verhoeven genießt den Ruf
eines Regisseurs, dessen Arbeit ebenso ungezügelt wie ehrlich ist
und aufgrund ihrer ungeschminkten Darstellung von Sex und Gewalt
oft brutal wirkt -- so Jaspers.
Im Rahmen unserer
monochrom'schen Projektionsreihe kam auch
Robocop mal beim Abendessen ins Gespräch. Und sofort erklärte
sich Andreas Höllering, stadtbekannter Fan, dazu bereit, den
Einführungsvortrag zu halten.
Andreas, nicht
zuletzt durch die Herausgabe des legendären "Im
Sumpf"-Samplers Nummer 1 bekannt, hat folgende schnuckelige
Kurzbeschreibung abgeliefert ...
==cut=
ROBOCOP von Paul Verhoeven. USA 1987, 98 min. OF.
Part man. Part machine. All cop. The future of Law Enforcement.
In Detroit lebt
es sich gefährlich, vor allem als Angestellter
einer privatisierten Polizei. Das erfährt der rechtschaffen
anständige Patrolman "Alex Murphy" (Peter Weller) nicht nur bei
Dienstantritt von seinen neuen Kollegen, sondern kurz darauf auch
bei seinem ersten Einsatz am eigenen Leib. Er wird gleich einmal
erschossen.
"There is
no resurrection without a crucifixion" (Paul
Verhoeven), also erfolgt Murphys Auferstehung jesusgleich als
neuer Mensch, verwandelt in einen Exekutivmessias. "There's a new
guy in town, his name is Robocop." Als Superpolizist soll er
Heilserwartungen der verbrechensgeschüttelten Stadt Detroit
erfüllen. Seine Erinnerungen wurden gelöscht, seine Emotionalität
ebenfalls, er handelt nach einprogrammierten Befehlen.
Und Robo erledigt
seinen Job zu aller Zufriedenheit. "Dead or
alive, you're coming with me." Bei seinen Verhaftungen fliegen
die Fetzen, und die Medien machen einen kleinen Star aus ihm. Für
die Kinder Detroits hat er einen weisen Rat: "Stay out of
trouble!"
Doch das Konstruktionsteam
war wohl nicht allzu sorgfältig beim
Umbau vom toten Murphy zum Roboter. Im Ruhezustand plagen ihn
Flashbacks aus seinem alten Leben und bringen ihn emotional ganz
schön aus dem Ruder. Er macht sich auf die Suche nach seiner
Identität, die ihn zugleich auf die Spur seiner Mörder führt.
Zur
Seite steht ihm dabei seine Exkollegin "Ann Lewis" (Nancy Allen),
die als einzige den guten alten "Murphy" hinter der Robocop -
Rüstung erkennt.
"Robocop"
ist wahrlich ein phantastischer Film. Zu seiner Zeit
wurde er hauptsächlich wegen der gezeigten Brutalitäten
rezipiert. Tatsächlich ist die liebevolle Beschreibung von
Details in allen Szenen, auch den gewaltfreien, etwas was diesen
Film so herzerfrischend macht. Die Charaktere sind einfach aber
sorgfältig angelegt und lassen zahllose one-liner ab ("First,
don't fuck with me!"). Das gut/böse - Schema ist ein durch
emotionale Faktoren gebrochen reaktionäres. Eindeutig gut sind
hier nämlich die Bullen, die ausverkauft und ausgebootet,
ängstlich schwankend den Streik planen. Die Bösen sind gesetzlos
und mächtig, sie haben die ganze Stadt in der Hand.
Der Film verhandelt
das Drama des Erlösers und Superhelden auf
der Suche nach sich selbst in einem atemberaubenden, zynisch
spaßigen Mix aus Science Fiction, Comic, Actionfilm,
Robotermärchen, Economythrill und Splattermovie und reißt dabei
noch andere Themen an. Am Augenfälligsten ist die Medien- und
Kapitalismuskritik, die über bizarre Werbeeinschaltungen,
Nachrichten- und Unterhaltungssendungen ("I buy that for a
dollar") in die Handlung eingebaut wird.
Interessant ist
die Thematisierung von Sex, die nämlich so was
von gar nicht passiert, dass es schon wieder auffällt. Cyborgs
und Heilige stehen da drüber, schon klar, nur ist ein Cyborg eben
in erster Linie ein Körper, und im Genderdiskurs hat dieser wegen
seiner Ungeschlechtlichkeit einen fixen Platz. Aus dieser
Perspektive gesehen liegt in "Robocop" auch noch allerhand
Theoriepotential.
Ein vielschichtiger
Film also, und ein sehr unterhaltsamer dazu.
Was sag ich? Der beste SF-Film der Achtziger (trotz "Terminator"
und "Aliens"), "Pflicht"!
Gezeichnet: Andreas Höllering, Fan
==cut=
... und über
all das werden wir am 20. Juni 2004 um 20:30 Uhr im
monochrom-Raum im Museumsquartier hören. Danach wird gemeinsam
geglotzt.
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akin-termine
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Landesversammlung
der Wr.Gruenen ab 13h im Millennium Center, 1200
Handelskai 94
AKH Unicampus, Kanafani-Filmabende, ab 15h 1090 Spitalg.2-4, Hof 2 HS C 1