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21.00h queerograd/Antisemitismus und Geschlecht
Von: Café Critique <cafe.critique@gmx.net>
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Reclaim the Rainbow
Kein Frieden ohne Befreiung
Impulsreferat von Café Critique mit anschließender Diskussion
Café Critique zu Gast bei queerograd # 2
Dienstag, 24. Mai 2005, ab 21 Uhr
Cabinet Voltage, Künstlerhauspassage, Karlsplatz 5, 1010 Wien
Seit Gilbert Baker in San Francisco in Anspielung auf Judy Garlands
"Somewhere over the rainbow" das wichtigste Symbol der Lesben- und
Schwulenbewegung entworfen hatte, stand der Regenbogen für die
Wertvorstellungen, die sich in der Folge von Stonewall 1969
entwickelten: den Kampf darum, ohne Angst verschieden sein zu können.
Auf den Massenaufmärschen des alten Europa im Jahre 2003 wehte der
gestohlene Regenbogen jedoch in leicht abgewandelter Form als
„Pace“-Fahne neben der Maschinenpistole auf dem gelben Banner der
Hamas, den saudischen Säbeln auf der grünen Flagge des Jihad und der
Fahne Saddam-Iraks. Das ungefragt übernommene Symbol hat nicht dazu
beitragen können, den Friedensbewegten die sexualemanzipatorischen
Voraussetzungen des Friedens nahe zu bringen, sondern im Gegenteil dem
antiamerikanischen Ressentiment ein neues Erkennungszeichen verschafft.
Bis 2003 war der Regenbogen in der öffentlichen Wahrnehmung queer.
Artikuliert sich kein Widerspruch, so wird er in Zukunft mit dem
antiamerikanischen Wahn assoziiert, der Saddam an der Macht belassen
wollte, den Islamismus und panarabischen Nationalismus mit einer
antiisraelischen "Entspannungspolitik" umarmen möchte und jede Freiheit
der und des Einzelnen der Ideologie seiner neuen Bündnispartner zu
opfern bereit ist.
Im Anschluß:
CHIEF CHUNG IS A FUCKING FAKE
PURSCHE 911
DJANE TEUTONIA
www.queerograd.antville.org
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