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20.00h queerograd/Antisemitismus und Geschlecht
Von: Café Critique <cafe.critique@gmx.net>
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Die friedfertige Antisemitin?
Kritische Theorie über Geschlechterverhältnis und Antisemitismus
Buchpräsentation mit Ljiljana Radonic
Mittwoch, 25. Mai 2005, 20 Uhr
Neues Institutsgebäude, Hörsaal 2
Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Haben Frauen dasselbe Bedürfnis wie Männer, unerlaubte Regungen auf
„Sündenböcke“ zu projizieren oder sind sie zu aggressivem Verhalten und
Antisemitismus gar nicht fähig? Sind Frauen tatsächlich das
„friedfertige Geschlecht“ wie Margarete Mitscherlich behauptet?
Jahrelang hat die „neue Frauenbewegung“ im Sinne einer
identitätsstiftenden Geschichtsschreibung ein positives Bild von „der
Frau“ im NS gezeichnet, was nicht selten zu einer die Shoah
verharmlosenden und antisemitischen Argumentation führte. Entgegen der
Tatsache, dass Frauen als KZ-Aufseherinnen, Denunziantinnen oder
Fürsorgerinnen an der Ausgrenzung und Vernichtung von Jüdinnen und
Juden begeistert mitwirkten, wurden sie in feministischen Schriften
gerne als auf die Mutterrolle reduzierte„Gebärmaschinen“ dargestellt.
Ist dem feministischen Opfermythos seine Grundlage entzogen, so lässt
sich auf Basis einer kritischen Theorie des Antisemitismus die Frage
stellen, ob der Antisemitismus bei Frauen und Männern die gleichen
Bedürfnisse befriedigt, oder ob entsprechend der verschiedenen
Geschlechterrollen unterschiedliche Inhalte projiziert werden. Und
welche Rolle spielt dabei
die Entwicklung zu einer „vaterlosen Gesellschaft“, in der
charakterlose Charaktere die autoritäre Persönlichkeit ablösen?
Eine Veranstaltung von Café Critique und der Studienrichtungsvertretung
Politikwissenschaft
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