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16h: Veranstaltung: Perspektiven des Syndikalismus
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Syndikalistische Initiative und AUGE/UG präsentieren

Perspektiven des Syndikalismus

Diskussionsveranstaltung

Sa. 26. November 2005 - 16:00 Uhr
Weinhaus Sittl - Pelikan-Stüberl
16. Neulerchenfelder Gürtel 51
gegenüber U6 Josefstädterstraße

* Gibt es heute eine Chance für eine radikale syndikalistische
Gewerschaftsbewegung in Österreich?

* Wie könnte sich eine solche Bewegung organisieren?

*Gibt es Möglichkeiten innerhalb des ÖGB oder müssen eigene Strukturen
aufgebaut werden?

* Wie könnte eineBetriebsarbeit aussehen?

* Welche Möglichkeiten der Arbeitsverfassung sind für syndikalistische
Gewerkschaftsarbeit brauchbar, wenn überhaupt?

TeilnehmerInnen: AUGE/UG (Alternative und Grüne GewerkschafterInnen),
Hängematte (Anarchosyndikalistische Zeitschrift), SAC (Syndikalistische
Gewerkschaft aus Schweden), Dieter Schrage (Pierre Ramus Gesellschaft,
Alternativer Gewerkschafter)


Kapitalismus -- das kann nicht alles gewesen sein

Nachdem der Rausch des Freudentaumel über den Zusammenbruch des
"real-existierenden Sozialismus" verzogen ist, stellt sich Ernüchterung
ein: der Kapitalismus ist auch nicht das Gelbe vom Ei.

Die "real-existierende Marktwirtschaft" agiert ohne fehlende Bedrohung,
genauso so wie es die KritkerInnen aus den diversen sozialistischen
Lagern immer analysiert hatten. Ja, der Kapitalismus ist noch immer das
gleiche ausbeuterische und menschenverachtende System, das er vor 150
Jahren auch gewesen ist.

Mit dem Fall des "Eisernen Vorhangs" haben auch die hiesigen -- durchaus
moderaten, allenfalls reformistischen -- Organistionen der
ArbeiterInnenbewegung in den Augen der VertreterInnen des freien Marktes
ihre Schuldigkeit getan. Ihnen wird ein gemütlicher Platz auf dem
Misthaufen der Geschichte zugewiesen.

Ohne einer Notwendigkeit zur Beruhigung und Besänftigung der arbeitenden
Klassen, sehen die KapitalistInnen keinen Grund, warum sie "ihre"
Gewinnmargen mit den armen Schluckern teilen sollen. Darum sollen wir
jetzt den Gürtel enger schnallen: Soziale Sicherheit ist nur mehr ein
Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung (sprich
Profitmargen). Von der Bildung über das Gesundheitsystem bis zur
Altersvorsorge soll alles dem Mechanismen des Marktes unterworfen
werden, privatisiert und ausgegliedert. Wer auch schön brav fleißig und
bescheiden ist, leistet sich eben eine private Vorsorge.

Die Reaktion der traditionellen Organistionen der ArbeiterInnenbewegung
und der reformistischen Linken sind eher verhalten zwischen Affirmation
und Rückzugsgefecht. Sich selbst im -- vermeintlich goldenen -- Weg der
Mitte verortend, werden keine Alternativen zum Kapitalismus entworfen,
den "Sachzwängen" gehuldigt.

Wir wollen uns nicht mit struktureller Perspektivenlosigkeit abspeisen
lassen. Wir suchen nach Möglichkeiten nicht nur dem rasant
fortschreitenden Kapitalismus Widerstand zu leisten, sondern auch wieder
die Offensive erlangen zu können, um der trüben Aussicht eines totalen
Kapitalismus unsere Bedürfnisse und Begierden entgegen stellen zu
können.

Weder wollen wir reformistisch nur die ärgsten Auswüchse des
Kapitalismus beheben und damit zu einem aufgeklärten Kapitalismus mit
"menschlichem Ansicht" beitragen, noch im Stile der Spiel- und Abarten
des "real existierenden Sozialismus" autoritären Gesellschaftsformen in
die Hände spielen.

Kann der Syndikalismus, der als Strömung der ArbeiterInnenbewegung am
Beginn des 20. Jahrhunderts aufgetreten ist, diese Alternative zwischen
Kapitalismus und autoritären Sozialismus darstellen?

Der Syndikalismus ist die gewerkschaftlich orientierte
Selbstorganisation von ProletarierInnen in egalitären,
basisdemokratischen und föderalistischen Strukturen mit dem Ziel der
Selbstverwaltung der ProduzentInnen und der Vergesellschaftlichung
(nicht Verstaatlichung) der Produktionsmittel. Die meisten
syndikalistischen Strömungen sind stark am Anarchismus angelehnt und
dementsprechend allen hierarchischen und autoritären Strukturen
gegenüber sehr kritisch eingestellt.

Als Spielart des libertären Sozialismus strebt der Syndikalismus eine
Gesellschaft an, in der jedeR nach ihren Wünschen, Bedürfnissen und
Interessen leben kann, die autoritäre staatliche Ordnung durch eine
herrschaftsfreie Ordnung auf Basis von Selbstverwaltung, egalitärer
Kommunikation und Föderalismus ersetzt wird. Das "Reich der
Notwendigkeiten" wird durch Planung und Organisation auf ein Minimum
reduziert, um genügend Zeit und Ressourcen für das eigentliche Leben
übrig zu haben. Grundlage der Ökonomie sind die Bedürfnisse der
Menschen, also der Gebrauchswert der Güter, statt der Tauschwert von
Waren als Basis privater Gewinnmaximierung.

Kontakt : E-Mail: syndinit@yahoo.de, Homepage: www.syndinit.org,
Anschrift: 7. Stiftgasse 8
Broschüre: http://syndinit.org/broschuere.pdf +
http://syndinit.org/broschuere.html

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16-18h: Workshop
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Arbeit und Politik - Teil III
Subversive Wirklichkeiten? Nov./Dez. 2005
(Übersicht)

Die Frauenhetz ist seit Jänner 2004 auch für Rollifahrerinnen bequemer
zugänglich.

Es gibt kostenlose Kinderbetreuung im Montessori-Kinderhaus vis à vis
(Hetzgasse 45).

Anmeldung für Workshops und Kinderbetreuung bis 23.11. erbeten!

Unkostenbeiträge
Einzel Vortrag/Lesung: Euro 3,-
einzel Workshop: Euro 5,-
Pauschale Euro 15,-

Subversive Wirklichkeiten?

Eigentlich wollten wir den dritten Teil des Jahresschwerpunktes dem Thema
'Utopien' widmen. Doch dies ist als Denk- und Handlungshorizont scheint´s
gestorben. Diese historisch momentane Bestandsaufnahme hat ein
Doppelgesicht.

Einerseits kann Utopie als 'Nichtort' in einer Welt ohne Grenzen keine
Transzendenz mehr finden, andererseits sind die Realitäten derart in
schlech-
ten Widersprüchen verfangen, dass jedes Begehren nach Veränderung nur noch
in der Immanenz des Vorfindbaren gefangen ist.

Zukünftiges speist sich aus Rekapitulation von Fernem: anderen Ländern,
Geschichte und der Fremdheit in uns selbst. Dekonstruktion der
Wirklichkeiten ist dennoch ohne subversives Tun nicht zu haben.

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26.11.
"Mir ist scheißegal, was du über meinen Arsch denkst!" Wider den Angriff der
Parkbankromeos oder: die Wortfindung ist der erste Schritt zu einer Bewegung
16.00-18.00 Uhr, Workshop
Eine Kooperation von: Phoolan Devi Kollektiv, Frauenhetz und dem
Frauenreferat der Uni Wien.
Ort: UFO- Uni-Frauen-Ort, Berggasse 5/24, 9. Bezirk
Wütend, weil du nicht zur Bäckerei gehen kannst, ohne dass dich irgendein
Typ blöd anmacht? Pfiffe, die dich beim Joggen belästigen, Blicke, die
ausziehen, die tägliche Bewertung deines Äußeren durch die Männerwelt: Wir
wollen dem einen Namen geben, was noch keinen Namen hat! Lasst uns diese
gesellschaftlich akzeptierte Form von sexueller Belästigung bekämpfen! "when
she walks, the revolution's coming/ in her hips, there's revolution / when
she talks, I hear the revolution/ [...]" Bikini Kill
Street harassment (~Straßenbelästigung): der engl. Ausdruck für eine Form
patriarchaler Unterdrückung, für die es im dt. Sprachraum noch keine
Bezeichnung gibt.

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Frauenhetz-feministische Bildung, Kultur & Politik
Untere Weißgerberstr. 41, 1030 Wien
fon/fax: 01/7159888
office@frauenhetz.at
www.frauenhetz.at
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akin-termine
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Literaturhaus 1070 Wien, Seideng.13/Zieglerg.26A: ab 15 Uhr:
Podiumsdiskusstin: Flut, Asyl und Migration, Gegenszenen. Ab 17 Uhr 30:
Werkraeume des Moeglichen. Die "Ost-Erweiterung" der Literatur. Ab 20 Uhr
30: Lieder gegen den Tritt - Ein Abend der politischen Lyrik.

Tauschkreis LETS Wien 10 Jahres Fest, ab 17h Ausstellung, Buffet. Ab 19h
Voralpenethno und Powidlrock. 1070 Lindeng.40

Syndikalistische Initiative und AUGE/UG: Perspektiven des Syndikalismus.
Diskussionsveranstaltung im Weinhaus Sittl, Pelikanstueberl, 1160 Wien,
Neulerchenfelderguertel 51