PublixTheatreCaravan


Caravan Diary: Monday, July 9    <->

After packing our things and sorting out who and who's luggage can go in which car, the caravan left Lendava to Ljubljana where we were supposed to meet the people from Metelcova, an autonomious center that served as homebase for e.g. the contradictory NSK (Neue Slowenische Kunst), ljudmila.org and also for ourselves - at least for one night.

Following the border between Slovenia and Croatia and then turning to the moterway, we finally arrived at Ljubljana in the early evening without major problems. We settled at a quiet place at the huge area and built up the PublixKitchen - thanks to some nice workers at the local museum we even got electricity in order to have some music and light.

Am Sonntag, 8.7. war offiziell der letzte Tag des Grenzcamps in Petisovci/Slowenien. Die VolXtheater Karawane blieb noch einen Tag länger und verliess Petisovci am 9.7. um 14 Uhr. Tagesziel: das selbstverwaltete Kulturzentrum Metelkova in Ljubljana. Eine ortskundige Person führte uns zuerst durch einige Dörfer des Grenzgebiets Slowenien, Kroatien, Ungarn, dann gings direkt in die Hauptstadt Sloweniens. Im Metelkova angekommen waren wir sehr erstaunt über die Grösse dieses Kulturgeländes. Früher einmal war dort eine Kaserne der jugoslawischen Volksarmee angesiedelt. Vor ca. 8 Jahren wurde es besetzt und beherbergt seither verschiedenste kulturelle und polititische Initiativen. Am Gelände befinden sich auch einige ungenutzte Gebäude. Die Karawane liess sich an einem Platz im ungenutzten Teil nieder. Essen wurde gekocht, welches erst um Mitternacht fertig war, da uns die Stromversorgung einige explosive Probleme bereitete. Zu später oder vielleicht doch früher Stunde wurde dann noch die für den nächsten Tag geplante Aktion vor dem Abschiebegefängnis Siska in Ljubljana besprochen. Zum Schlafen war wenig Zeit. Am Abend hatten 4 Leute von der Karawane versucht Erkundigungen über das Gefängnis einzuholen. Polizeibeamte behinderten sie am Filmen, einige der Inhaftierten warfen Briefe und Zeichnungen aus den Fenstern mit der Bitte um Unterstützung.


Radiobericht fü Radio Orange 94.0

Wir befinden uns gerade auf dem Weg von Lendava nach Ljubljana - die zweite Station unserer Tour, das No-Border-Camp in Petisovci, haben wir somit hinter uns gelassen.

Am Donnerstag und Freitag gab es einen bunten Karnevall durch die Dörfer entlang der Grenze, Diskussionen und ein No-Border-Fest.

In tarifa findet seit dem 1. Juli einGrenzcamp an der Strasse von Gibraltar statt. Diese Meereng trennt das afrikanische vom europäischen Festland. Tausende Menschen starben beim Versuch, die militarisierte Seegrenze zu überwinden.

In Wien beteiligte sich ein No-Border-Wagen an der Free Re:public Parade.

Im englischen Campsfield fand von Mitte Mai bis Mitte Juni ein Camp bei einem Schubgefängniss statt. Es gibt dort weiterhin Aktionen gegen die Internierung von Schubhäftlingen.

In Polen protestieren zur Zeit etwa 300 AktivistInnen gegen die Verlagerung der Festung Europa Richtung Osten. Nachdem im vorigen Jahr am Dreiländereck Slowakei, Ukraine und Polen gecampt wurde, findet das Camp heuer weiter nördlich an der polnisch-weissrussischen Grenze statt. Bereits im Vorfeld dieses Camps kam es zu massiver Repression: das Camp musste an einen anderen Ort verlegt werden, alle Demonstrationen wurden verboten. Trotzdem stattfindende Demonstrationen wurden von der Polizei aufgelöst und einige Leute verhaftet. Jedenfalls wird sehr deutlich, welch wichtige Funktion dieser Grenze für die Festung Europa hat. Eingriffe in das Regime an der hochtechnisierten und militarisierten Grenze werden nicht geduldet.


Der Aufenthalt der VolxTheaterKarawane in Slowenien erwies sich jedenfalls als weitaus relaxter. Die Polizei war sehr zurückhaltend und entschuldigte sich sogar für Kontrollen. Am Samstag wurde im Niemandsland zwischen Kroatien und Slowenien ein No-Border Checkpoint eingerichtet. Die Vorbeikommenden wurden aufgehalten, erhielten Passierscheine für alle Grenzen in Form der beliebten noborder.nonation Flyer und wurden aufgefordert, diese beim Grenzübertritt vorzuweisen. Die Reaktionen der Leute waren durchwegs positiv.

Die BewohnerInnen in dieser Gegend haben eine andere Einstellung zu Grenzen als wir dies aus Österreich kennen. Dies hat sicherlich damit zu tun, dass die Grenze zwischen Slowenien und Kroatien errichtet wurde. Die Region um Lendava ist ausserdem mehrsprachig, in den Schulen wird ungarisch und slowenisch gelehrt. Ethnische Konflikte kommen hier kaum vor, doch ist zunehmender Rassismus in der Bevölkerung merkbar. Dieser richtet sich vor allem gegen Flüchtlinge und MitgrantInnen aus ökonomisch schlechter gestellten Ländern. Vor wenigen Monaten wurde ein Mann beim Grenzübertritt von der Polizei erschossen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden die Videos von den verschiedenen Grenzcamps gezeigt, die via Internet gestreamt wurden Trotz zahlreicher Probleme hat die Übertragung schlussendlich doch geklappt.

Die für Sonntag geplante Demonstration von der ungarischen zur kroatischen Grenze fand leider nicht statt. Dafür zog die VolxTheaterKarawane durch die umliegenden Orte. Viele Leute winkten uns dabei zu, als wir hupend und mit viel Trara durch die Döfer fuhren.

Die genannten Camps sind nur einige der in diesem Sommer stattfindenden Aktionen gegen Grenzen. Zu weiteren Aktionen kommt es im August an der Grenze zwischen den USA und Mexiko und vom 27. Juli bis 5. August in Frankfurt. Letztgenanntes Camp thematisiert vor allem die deutsche Abschiebepolitik. Über den Flughafen Frankfurt/Main werden pro Jahr 30.000 Abschiebungen durchgeführt. Dieses Camp wird auch der letzte grössere Aufenthalt der Karawane sein.

Im moment bewegen wir uns auf Lublijana zu, wo wir am Dienstag vor dem dortigen Schubhäfn eine Aktion durchführen wollen. Dieses Abschiebelager ist Teil des europäischen Abschottungssystems.


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