24. März 2000: Aufruf zum Jahrestag des NATO-Kriegs gegen Jugoslawien

Mit Zustimmung der EU-Länder (also auch Österreichs) begann die NATO am 24. März 1999 die Bundesrepublik Jugoslawien auf den wirtschaftlichen Standard von 1940 zu bombardieren. Wir alle wissen von den unzähligen Fehlern und Versäumnissen, auf politischer Ebene den Krieg abzuwenden und vom eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht durch diesen Krieg. Selbst hochrangige Militärs, wie der ehem. deutsche General Heinz Loquai (Mitglied der OSZE-Mission) hielten den Krieg für vermeidbar und unsinnig.

Während in den Kosovo große Geldsummen für den Wiederaufbau hineingepumpt werden sollen (niemand mißgönnt dies den zurückgekehrten Kosovo-AlbanerInnen!), leiden die Menschen in Serbien an mangelnder wirtschaftlicher Unterstützung und der Ignoranz der westlichen Länder.

Die Idee zum nebenstehenden Inserat ist bei einem Internationalen Friedenstreffen in Kassel (Dez. 99) entstanden und ist als ein symbolischer Beitrag zur Ächtung der NATO-Kriegs gemeint. Das Inserat soll am 24. März 2000 in der Tageszeitung "Der Standard", sowie in einer schweizerischen und einer deutschen Zeitung erscheinen. Im Inserat der einzelnen Zeitungen scheinen die UnterzeichnerInnen des jeweiligen Landes auf. Diese Drei-Länder-Initiative ist ein mutiges Unterfangen, zumal der besagte Krieg und die damit verbundene Selbstlegitimierung der NATO für einen "humanitären Militarismus", d.h. für ähnliche Kriege in der Zukunft, in großen Teilen der Gesellschaft akzeptiert zu sein scheint.

Das nebenstehende Aufruf soll nicht isoliert als mahnende Erinnerung an den NATO-Krieg gegen Jugoslawien gesehen werden. In einigen Jahren könnten sich auch österreichische Soldaten/(innen) an ähnlichen Unternehmungen beteiligen (auch ohne NATO-Mitglied zu sein) - im Rahmen von EU/WEU Militäroperationen, die allerdings nicht Krieg sondern Krisenbewältigung genannt werden sollen. Deshalb ersuchen wir Sie/Euch, das Inserat finanziell und namentlich zu unterstützen und Freundinnen und Bekannte darauf aufmerksam zu machen!

Wir stellen uns folgende Beiträge zur Finanzierung des Inserates vor:
Personen: mindestens ATS 200.-
Institutionen, Vereine, etc.: mindestens ATS 500.-
Einzahlungen bitte auf : Kontonummer 46710346437; BLZ: 14000, BAWAG Linz; Kennwort "Inserat Aufruf Jahrestag"


Text des Inserats:

          Aufruf zum Jahrestag des NATO-Kriegs gegen Jugoslawien:
          Wirtschaftsembargo aufheben - Kriegsschäden beseitigen!

Die Zerstörung ziviler Ziele und der Infrastruktur, der Einsatz von Uranmunition, Splitter- und Streubomben und ökologische Kriegsführung waren Teil der Strategie des völkerrechtswidrigen NATO-Kriegs gegen Jugoslawien (u.a. Verstoß gegen UNO-Resolutionen Nr. 75/I und Nr. 130). Sie hat vor allem die Zivilbevölkerung getroffen, die noch immer schwer darunter leidet.

Menschliches Leid ist nicht wieder gutzumachen, zumindest aber die materiellen Schäden! In diesem Bewußtsein und im Mitgefühl für die Opfer dieser "humanitären Intervention" fordern wir von den NATO-Ländern und den EU-Ländern ohne NATO-Mitgliedschaft (weil sie den Krieg grundsätzlich unterstützt haben):
eine entsprechende Schadenersatzleistung für alle Kriegsschäden: d.s. Brücken, Straßen u.a. Verkehrswege, Industrie, Krankenhäuser, medizinische Einrichtungen, Gesundheitsschäden, Schulen, Kindergärten, Wohnhäuser, Kulturdenkmäler, Kirchen, Agrarflächen, Energieversorgungseinrichtungen u.v.a. mit geschätzten Gesamtkosten von mindestens 1.600 Milliarden Schilling (nach Berechnungen der Weltbank).

Die vollständige Aufhebung des zehnjährigen Wirtschaftsboykotts und die Entkoppelung von humanitärer Hilfe und politischem "Wohlverhalten" im Sinne der NATO-Politik.

Internationale Beobachtung soll gewährleisten, daß die finanziellen Mittel zweckgemäß verwendet werden und daß der Wiederaufbau nicht den Geschäftsinteressen westlicher Konzerne dient. Organisationen der Friedensbewegungen von Österreich, Deutschland und der Schweiz

Bitte zurücksenden an:
Ulrike Koushan. 5020 Salzburg, Derra de Moroda Str. 7

Ich/Wir unterstütze/n das Inserat

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(Organisation)..........................................................................................................................


Für eine Welt ohne Rassismus
[www.no-racism.net]