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      Am Montag, dem 
      17.2.03, verzögerten 10 AktivistInnen des 'Vluchtelingen Aktie Komitee 
      (VAK)' aus Ghent, Belgien, erfolgreich die Abschiebung eines jungen Asylwerbers 
      aus Sierra Leone. Am Montag morgen, gegen 6:30 Uhr, wurde der Bus, der den 
      jungen Mann vom geschlossenen Internierungslager in Merksplas (bei Antwerpen) 
      zum Flughafen bringen sollte, durch einen Hinterhalt der AktivistInnen gestoppt. 
       
       
      Als der Bus aus dem Innern des Lagers Richtung Tor fuhr, wurde ein Pfeifsignal 
      gegeben und 10 AktivistInnen des VAK rannten zum Tor um den Bus zu stoppen. 
      Das Tor wurde sofort durch die Lagerleitung geschlossen, so dass der Bus 
      das Lager nicht velassen konnte. Die AktivistInnen setzen sich vor dem Tor 
      auf die Strasse und bildeten eine Menschentraube. Sie verhinderten dass 
      die Lagerleitung ihre Ziel erreichen konnte. Die Direktion rief die Polizei, 
      die nach etwa 30 min erschien. Zwei Polizisten näherten sich und entschieden, 
      auf Verstärkung zu warten. Gegen 8 Uhr kam der Beamte mit drei weiteren 
      Polizisten. Sie gaben den AktivistInnen den Befehl das Tor vor dem Internierungslager 
      zu räumen. Alle AktivistInnen weigerten sich, so dass die Polizei die 
      Gruppe brutal auflöste. Besonders einer der Polizisten war sehr gewalttätig 
      und trat friedliche AktivistInnen, selbst nachdem sie gefesselt waren. Der 
      gleiche Polizist benutze ein Paar Daumenfesseln, die sehr schmerzhaft für 
      den Aktivisten waren und zudem überflüssig, zumal es genügend 
      Handfesseln gab. Nach 10 Minuten waren alle gefesselt und der Bus verlies 
      das Internierungslager.  
       
      Nachdem die AktivistInnen festgenommen waren, wurden sie zur 10 km von dem 
      Lager entfernten Polizeistation Hoogstraten gebracht. Da die Hälfte 
      der AktivistInnen sich weigerten, das Verhörprotokoll zu unterzeichnen 
      oder überhaupt etwas auszusagen, wurden sie in Zellen gesteckt. Da 
      nur 2 Einpersonen-Zellen vorhanden waren wurden die 8 männlichen Aktivisten 
      in eine Zelle gesperrt. Die Atmosphäre unter den AktivistInnen war 
      gut, zumal sie in jeder Zelle ein Handy hatten. Jubel brach aus, als die 
      Nachricht durchkam, dass der Flüchtling nicht abgeschoben wurde, weil 
      der Bus zu spät am Flughafen angekommen war. Die AktivistInnen verliessen 
      ihre Zellen mit einem grossen Lächeln im Gesicht, sogar der Flüchtling 
      selbst hatte mit ihnen telefoniert um ihnen zu sagen, dass er die Aktion 
      gesehen hatte und um ihnen für ihre Hilfe zu danken.  
       
      Die AktivistInnen werden versuchen, den Asylfall von Mahmoud Sesay öffentlich 
      zu machen um die belgische Regierung zu zwingen, Herrn Sesay den Flüchtlingsstatus 
      zuzugestehen. 
       
      no border, no nation, stop deportation!  
        
         
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