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[deutsch]
23.02.2002
Gegen
die Festung Europa und das neue Einwanderungsgesetz in Italien
Am 19. Jänner
2002 demonstrierten auf MigrantInnendemonstrationen in Rom an die 200.000
Personen. Bereits Tage vor der Großdemonstration kam es zu zahlreichen
Aktionen gegen die geplanten Verschärfungen der Asyl- und Einwanderungsgesetze
in Italien durch einen Entwurf von Bossi/Fini.
Zahlreich gekommene illegalisierten Leute und Papierlose dominierten die
Demonstration, wie in einem übersetzten Artikel aus LUnità
vom 20.01.2001 auf indymedia.de
zu lesen ist. (Dort gibts auch einige Bilder von der Demonstration).
Die Gesetzgebung der Segregation
Der Begriff "Segregation" trifft das Wesentliche des Gesetzes
Bossi-Fini, das sich auf einer rechtlichen Apartheid gründet, die
dazu bestimmt ist, eine Wirkung der Angst zu erzeugen, die die Emigranten
in die Verborgenheit treiben wird.
Das neue Gesetz, das am vergangenen 12. Oktober vom Ministerrat verabschiedet
wurde, geht nun in die Kammern über. Es besteht die Gefahr eines
drastischen Bruchs, nicht nur der verfassungsgesetzlichen Garantien, sondern
des bürgerlichen Zusammenlebens und der Verhandlungsspielbreite auf
dem Gebiet der Sozial- und Arbeitsrechte.
Das Gesetz impliziert die Unterordnung des Rechtes der Bewegungsfreiheit
der Menschen unter die Anforderungen des Marktes. Eingeführt wird
der sogenannte "Aufenthaltsvertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer",
der folgendes bedeutet: das Recht, in Italien zu wohnen, ist nicht vorhanden,
wenn es nicht an ein Arbeitsverhältnis gebunden ist.
Der Gesetzesentwurf Bossi-Fini gibt den Arbeitgebern eine riesige Macht:
sie haben das Schicksal der eingewanderten Arbeitnehmer in der Hand, die
somit erpressbar werden.
Wenn man entlassen wird und nicht innerhalb eines halben Jahres eine neue
Arbeit findet, verliert man die Aufenthaltsgenehmigung, auch wenn man
schon mehrere Jahre in Italien ist.
Die Dauer der begrenzten Aufenthaltsgenehmigung beträgt 1 Jahr. Nach
zwei Jahren Saisonarbeit gibt es die Möglichkeit einer dreijährigen
Genehmigung für Saisonarbeit (das Visum wird jedes Jahr erlassen).
Das
neue Gesetz sieht die Einführung des Deliktes der heimlichen Einwanderung
als Straftat vor.
Ein Einwanderer,
der zum ersten Mal ohne Aufenthaltsgenehmigung angehalten wird, wird sofort
ausgewiesen und an die Grenze begleitet.
Wenn der Einwanderer vor Ablauf des Verbotes wieder einreist, wird er
verhaftet und mit einer Haft zwischen 6 Monaten und einem Jahr bestraft;
nach Ablauf der Strafe wird er sofort ausgewiesen.
Im Falle einer weiteren Einreise unter Missachtung des Verbotes ist eine
Gefängnisstrafe zwischen einem und 4 Jahren vorgesehen, wobei eine
Verhaftung auf frischer Tat und eine Festnahme jederzeit erlaubt sind.
Der schwerwiegendste Aspekt des neuen Gesetzes betrifft die Frage der
politischen Flüchtlinge, die in unserem Land Asyl erbitten. Menschen,
die aus ihren Ländern flüchten, weil sie den Tod oder das Zuchthaus
riskieren, enden in Italien sofort in einem Zentrum für Gewahrsam.
Dieses Gesetz versteckt den wirklichen Willen der Regierung: das Asylrecht
stark einzuschränken.
Schließlich gefährdet dieses Gesetz sämtliche positiven
Experimente, die in diesen Jahren von vielen Gemeinden und Freiwilligenvereinigungen
durchgeführt wurden, und ersetzt sie durch Zentren für Gewahrsam
(auch für Asylanten), zum Nachteil der Einrichtungen für die
Aufnahme und soziale Integration.
[Beobachtungsstelle
über den Zustand der Demokratie in Italien, 15. November 2001, www.osdem.it]
[english]
23.02.2002
Fortress
Europe and the New Immigration Laws
150,000 people
are reported to have taken to the streets of Roma on 19th January 2001
in protest of the NEW IMMIGRATION LAW proposed to the Italian parliament.
The New Immigration Law is based on the principle of reducing the posibility
of coming into Italy to nothing but to serve big capital like a worker.
Thus taking away from the picture the human rights factor like a bases
for coming into the country.
Companies that happen to even bring people in the country to work for
them have a broad avaliablity of legal possibilities to abuse the workers
in question. Then everything is pinned under the interesting conclusion
of 'at the end of the contract you've got to leave Italy.' In which case
contracts are to be renewed every two years. Thus one can say ensuring
the emotional stress that makes even the immigrant-worker probaly ending
up illegal and thus more avaliable for abuse by employers.
source: Ambazonisa-IMC
(imc-in-exile)
15.01.2001
National demonstration in Rome on Saturday 19th
January against the bill Bossi/Fini!
For the right of citizenship for everyone.
The government Berlusconi is going to propose to the Parliament the racist
and xenophobic bill on migration and refugees which strongly will worsen
the already bad law in force now.
The bill Bossi/Fini hasn't come into force yet but it will be soon approved
easily in the end of the year if we won't develop soon a strong social
opposition of the italian associations, of the migrants communities, of
the trade unions and of all the democratic citizens.
Here are the most important modifications which will be introduced if
the bill Bossi/Fini will be approved:
- The channels
of regular entry in Italy will be reduced, abolishing the individual sponsorships
to look for a job
- It won't be possible any more to enter into Italy with a permit to "look
for a job" on the base of the warranties of lodgement and maintenance
offered by an italian or foreign citizen who lives in Italy
- The decrees yearly fluxus which establish the number of the migrants
workers who can enter into Italy, will assign preferential rates to the
italian workers until the third grade of relationship
- The
contract of stay for working reasons will be introduced.
It will be necessary to draw a contract of stay for working reasons before
enter in Italy with wich the employer will have to grant the lodgement
and the paying of the travel costs to go back to the country of origin
at the end of the working relation
- The permit of stay for working reason will last the same time as the
contract of stay for working reasons and not more than
9 months for seasonal work, one year for subordinate term work, 2 years
for subordinate without term work
- The executives deportations will grow
- The cases by which the deportation will be immediately executed with
mmediate escort to the border will grow. In this case will be denied the
right of defense
- Against the decree of deportation will be possible to make petition
only in the country of origin in 60 days since the promulgation of the
measure
- The denial of reentry will be doubled
- The person who will receive the decree of deportation can't come back
into Italy for 10 years
- The migrant with a judicial deportation or that after having received
an administrative deportation will come back to Italy for the third time
will be sentenced to jail from one to 4 years
- The stay in the detention centers will be longer
- The migrant can be kept in the detention center for 60 days (before
it was 30 days)
Saturday 19/01/02 at 7 starts the rainbow train from Milan Garibaldi
Station
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