Widerstand von AsylwerberInnen bei Augsburg: Container angezündet
28.02.2003
no-racism.net | deportatiNO

       
 
Bei dem Brand wurden 26 Wohn- und vier Funktionscontainer, ein Drittel des Containerdorfs im Lechfeld, einem Flüchtlingscamp bei Augsburg in Süd-Deutschland, zerstört. Das Feuer wurde aus Protest gegen die aus Sicht der AsylwerberInnen menschenunwürdige Unterbringung gelegt. Kleinere Brandstiftungen waren bereits vorausgegangen. Von den 186 BewohnerInnen aus afrikanischen Ländern, dem Irak und Vietnam wurde niemand verletzt.

Das Heim liegt weit von der nächsten Siedlung oder Bushaltestelle entfernt. Einkäufe oder Arztbesuche sind den Bewohnern damit fast unmöglich. Zudem wenden sich die AsylwerberInnen dagegen, dass sie den Landkreis Augsburg nicht verlassen dürfen. Dies regelt die sogenannte Residenzpflicht, gegen die es in Deutschland schon seit einigen Jahren Widerstand gibt. Die AsylwerberInnen waren aus diesen Gründen auch in Hungerstreik getreten.

Nun werden 24 AsylwerberInnen der Brandstiftung und des versuchten Mordes beschuldigt. Die Polizei nahm am Mittwoch, 26. Februar 2003, nach eigenen Angaben elf weitere Männer fest, nachdem Ende vergangener Woche bereits zwölf Leute festgenommen worden waren. Sie wurden am 27.2. dem Haftrichter vorgeführt.

 


Text zur Residenzpflicht in Deutschland
   
 

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