RASSISMUS: WIR SCHWEIGEN NICHT! - Aufruf zur Kundgebung in Wöllersdorf
18.03.2004
no-racism.net | deportatiNO

       
 


KUNDGEBUNG gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

Sonntag, 21.3.04, 11 Uhr Hauptplatz Wöllersdorf

In Wöllersdorf (Bezirk Wiener Neustadt, NÖ) hat sich eine „Bürgerinitiative“ gegen die geplante Verwendung einer ehemaligen Kaserne als Flüchtlingslager gegründet. Unterstützt vom SP-Bürgermeister Schneider wird im Namen der „Sicherheit“ und des „Wirtschaftsstandortes“ gegen MigrantInnen gehetzt. Für kommenden Sonntag sind in den drei Ortsteilen gar „Schweigemärsche“ geplant. Lt. Niederösterreichischen Nachrichten sind auch „härtere Maßnamen, wie eine Blockade der Autobahn“ nicht ausgeschlossen.

Bereits im vergangenen November wurden unmittelbar nach Bekanntgabe der Pläne des Innenministeriums - seitens aller Gemeinderatsfraktionen - binnen weniger Tage über 2400 Unterschriften gegen die Unterbringung von AsylwerberInnen in der ehemaligen Kaserne gesammelt. Dabei wurde unter anderem das Argument ins Treffen geführt, dass eine massenhafte Unterbringung von AsylwerberInnen nicht nur für die Bevölkerung, sondern auch für die AsylwerberInnen selbst ein untragbarer Zustand wäre. Abgesehen von der dennoch rassistischen Tendenz hätte diese Sichtweise aber zumindest zu einer Beschäftigung der GemeindevertreterInnen mit der Problematik von Migration, Asylpolitik, etc. führen können.
Weit gefehlt! Zum jetzigen Zeitpunkt, wo lediglich die Unterbringung von 200 bis allerhöchstens 300 AsylwerberInnen geplant ist, hat sich die Vorgehensweise der Gemeindeführung und der „Bürgerinitiative“ sogar noch verschärft. Selbst bei „wohlwollender“ Betrachtung der Entwicklung der Problematik ist die Intention der Aktivitäten in Wöllersdorf unverkennbar: „Wir wollen hier keine Ausländer!“ Und diese Politik muss als das benannt werden, was es ist: Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Es gilt also, gemeinsam Widerstand zu leisten gegen rassistische Hetze, egal ob auf europäischer, nationaler oder lokaler Ebene. Hinter dem Ignorieren von Migration als weltweitem Phänomen des neoliberalen Kapitalismus versteckt sich ein verängstigter Nationalismus, der alles „Andere“ immer nur als Bedrohung sehen kann. Wenn dann eine sich „sozialdemokratisch“ schimpfende Gemeinde zu nichts anderem im Stande ist als zum populistischen Ausnützen rassistischer Ressentiments, dann ist es wieder einmal an der Zeit, aktiv Widerstand zu leisten.

Laut einer Auskunft des Wöllersdorfer Bürgermeisters, Hubert Schneider, wurden seitens der „Bürgerinitiative“ am 17. März die Pläne, am kommenden Sonntag einen Schweigemarsch abzuhalten, fallengelassen. Keineswegs jedoch, weil sie zu irgendeiner Art von Einsicht gekommen wären, nein, erst die Zusage durch Landeshauptmann, Rotes Kreuz und Innenministerium, dass KEINE Flüchtlinge nach Wöllersdorf kämen, hat zu dem Entschluss geführt. Ein Grund mehr, am Sonntag in Wöllersdorf zu sein, um europäischen, nationalen und lokalen, um jede Art von Rassismus zu bekämpfen.

 


Wie du nach Wöllersdorf kommst:

Anfahrt:
Wien-Süd: 9:57 (Eurocity nach Graz) Wien Meidling ab: 10:04
Wr. Neustadt an: 10:28
Umsteigen i.d. Regionalzug nach Gutenstein, Bahnsteig 8a (ganz hinten) ab 10:38, Wöllersdorf an: 10:54.

Diejenigen, die Interesse an
ÖBB-Gruppentickets haben, treffen sich um 9:30 in der Halle am Südbahnhof.

Als dann, strömt zu hauf, die Verbindung ist gut, ein Ausflug ins Grüne lässt sich prima anschließen...
   
 

www.no-racism.net