MigrantInnen stürmten den Euro-Tunnel
26.12.2001
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550 migrantInnen stürmten heute den euro-tunnel um nach grossbritanien zu gelangen. die befestigung der tunnelanlage konnte für diese aktion überwunden werden. die personen legten (nach unterschiedlichen angaben) ein drittel der ca. 25 km nach grossbritanien zurück.

am dienstagabend überwanden gegen 21.15 Uhr zunächst 150 flüchtlinge die elektronischen sperren am tunneleingang bei Coquelles. die überwältigten wachleute alarmierten die polizei. Als die flüchtlinge von den beamten angehalten wurden, hatten sie schon ein viertel der wegstrecke zurückgelegt. die aktionistInnen hatten die absperrungen durchbrochen und waren so in den tunnel gekommen. durch die löcher im elektrischen zaun rund um den tunneleingang versuchte um ca. 1.00 Uhr nachts eine zweite gruppe von ca. 400 personen durch den tunnel nach grossbritanien zu kommen. auch sie wurden von der polizei gestoppt. die polizei setzte tränengas ein. nach angaben der lokalen behörden wurden 40 personen bei der aktion von der polizei verhaftet, alle anderen wurden nach sangatte in ein flüchtlingslager des roten kreuzes gebracht. der tunnel musste geschlossen werden. ein großaufgebot von polizisten blieb am mittwoch weiterhin im einsatz, um den tunnel abzusuchen.

nach angaben der polizei konnte niemand grossbritanien erreichen. die behörden gehen davon aus, dass es sich nicht um den realen versuch nach grossbritanien zu reisen gehandelt hat sondern eine form von demonstration war um auf die situation von flüchtlingen und migrantInnen aufmerksam zu machen.

in dem rotkreuz-lager in Sangatte, zwei kilometer vom französischen tunneleingang entfernt, sind zur Zeit etwa 1200 asylsuchende untergebracht. tausende personen versuchen jedes Jahr, auf alle mögliche Weise durch den kanaltunnel nach großbritannien zu gelangen. die eurotunnel-gesellschaft hat seit juli mehr als fünf millionen euro in verstärkte sicherheitsmaßnahmen investiert. weil der zugang kaum mehr möglich ist, versuchen die Illegalen ihr Glück verstärkt am frachtbahnhof, der noch nicht hermetisch abgesperrt ist.

die französische und die britische regierung überlegen nun, wie sie den permanenten attacken gegen die festungsanlagen rund um den eingang zum eurotunnel "sicherer" gestalten können. überlegt wird vor allem auch die schliessung des flüchtlingslagers im nur 2 km vom tunneleingang entferntem Sangatte.

der in der nacht völlig lahm gelegte fracht- und personenverkehr nach und von großbritannien sollte am morgen wieder normal aufgenommen werden und wir hoffen, dass es doch einigen personen gelungen ist grossbritanien zu erreichen!

www.no-racism.net
Quellen: ORF, BBC, yahoo, noborder-network

 

 

         

 


 

 
   

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