54 Personen bei
Razzia am Westbahnhof festgenommen
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Text von GEMMI
Wieder eine Razzia, diesmal am Westbahnhof, um 18.00 Uhr und um 23.00
Uhr. 145 BeamtInnen, eine Razzia gegen die angebliche "Dealerszene";
unter Leitung von Oberstleutnant Rabensteiner. Cirka 50 Verhaftete. Hunde,
Handschellen, Menschenrechtsbeirat.
Oberstleutnant Rabensteiner, der berüchtigte Ober-Rassisten-Rambo
im Einsatz, bekannt von der Operation Spring, Zohmanngasse und anderen
Überfällen auf AfrikanerInnen und DemonstrantInnen, sowie aus
diverseren Disziplinarverfahren. Der Einsatz war eine Razzia gegen AfrikanerInnen.
Am Westbahnhof und auf der Mariahilferstrasse verbringen viele AfrikanerInnen
ihre Zeit. Wie leben AfrikanerInnen in Österreich? Wie leben AsylwerberInnen
in Österreich? Ohne Bundesbetreuung, das heisst ohne Geld, ohne Unterkunft,
mit Arbeitsverbot, ohne Perspektiven? Unterschlupf finden sie bestenfalls
in Heimghettos auf engem Raum, dann und wann bei FreundInnen, oder sie
bleiben auf der Strasse auf der Strecke. Im Sommer sind öffentliche
Plätze beliebt als Treffpunkt, wie eben Parks, Bahnhöfe. Um
diese Orte zu erreichen müssen sie öffentliche Verkehrsmittel
benützen.
Mittellose AfrikanerInnen sind sichtbar!
Erwünscht sind Menschen aus anderen Ländern als billige Arbeitskräfte,
ansonsten sollen sie zu Hause bleiben und unsichtbar. Menschen aus anderen
Ländern bekommen hier keine Chance. Sie werden auf die Strasse gestellt.
Es geht nicht mehr um ein besseres Leben, es geht ums nackte Überleben.
Die Menschen auf der Strasse versuchen nur eins: zu überleben. Für
Menschen ohne Rechte ist nicht mehr relevant, was legal oder illegal ist.
AfrikanerInnen sind sichtbar. Warum stören sichtbare AfrikanerInnen?
Am Westbahnhof: wieder eine Säuberungsaktion unter dem Deckmantel
"Bekämpfung der Drogenkriminalität". Eine Säuberungsaktion
unter vielen. TürkInnen, JugoslawInnen, Roma, AfrikanerInnen in Parks
und anderen öffentlichen Plätzen sind ständigen Kontrollen
und Verhaftungen ausgesetzt. Das Klima in Österreich ist auch im
Sommer eisig. Das Klima hat einen Namen: Rassismus.
Wir wollen nicht in einem rassistischen Klima leben. Wir wollen uns bewegen
und leben, egal welche Hautfarbe, welche Sprache, welches Geschlecht.
Wir wollen Lebensqualität. Meine Lebensqualität ist solange
schlecht, solange es anderen schlecht geht. Wir haben es satt, immer wieder
Meldungen von Säuberungsaktionen und anderen rassistischen Übergriffen
zu leben und uns zu denken, wie furchtbar das ist. Was fällt uns
ein, welche Ideen gibt es? Welche Handlungsmöglichkeiten haben wir?
Es braucht Stellungnahmen, Solidarität, Vernetzung und Unterstützung!
P.S.
Infoveranstaltung zum (noch nicht rechtskräftigen) Freispruch von
Emmanuel C., dem angeblichen Oberboss der bei der Operation Spring verhafteten
AfrikanerInnen.
Mit RA Dr. Lennart Binder (Verteidiger von Emmanuel C.)
Hintergrundinformationen Gemmi
Dienstag 27. August um 19.00
Amerlinghaus Stiftgasse 8 A-1070 Wien
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