Peoples' Global Action gegen "Frei"-Handel und die Welthandelsorganisation

Was ist die PGA?
Vom 18. bis zum 20. Mai 1998 trafen sich die Staatsoberhäupter und Minister aus der ganzen Welt zum 2. Ministertreffen der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf. Gleichzeitig wurde der 50. Geburtstag des multilateralen Handelsabkommens (GATT) gefeiert, das Hauptinstrument des transnationalen Kapitals zur Organisation und Stärkung des "freien" Welthandels. Dieses Ereignis sollte, in den Worten ihrer Organisatoren, die "Vergangenheit feiern während der Weg [des Freihandels] in die Zukunft vorbereitet wird" -- d.h. in die Zerstörung ländlicher Strukturen, menschenwürdiger Arbeit, der Umwelt, kultureller Vielfalt und Selbstbestimmung.
Vom 23. zum 25. Februar 1998 trafen sich Basisbewegungen aus allen Erdteilen in Genf und gaben den Anstoss zu einer weltweiten Koordination des Widerstands gegen den globalen Markt, einem neuen Bündnis der Kämpfe und der gegenseitigen Unterstützung namens Weltweite Aktion gegen "Frei"handel und die Welthandelsorganisation WTO (PGA). Diese neue Plattform soll als globales Instrument der Kommunikation und Koordination dienen für alle jene, die gegen die Zerstörung der Menschheit und des Planeten durch den globalen Markt kämpfen und lokale Alternativen und Macht von unten aufbauen. Die erste weltweite Koordination von lokalen Kämpfen während der MinisterInnenkonferenz der WTO im Mai 1998 in Genf war ein Riesenerfolg: viele verschiedene Demonstrationen, Aktionen und Globale Strassenparties fanden zwischen dem 16. und dem 20. Mai auf allen fünf Kontinenten statt.

Die Grundsätze des Bündnisses sind:
1. Eine deutliche Ablehnung der WTO und anderer Liberalisierungs-Abkommen (wie APEC, EU, NAFTA usw.) als aktive Agenten einer sozial und ökologisch zerstörerischen Globalisierung;
2. Wir lehnen alle Herrschafts- und Diskriminierungssysteme ab, inklusive aber nicht beschränkt auf, Patriarchat, Rassismus und religiösen Fundamentalismus aller Art. Wir anerkennen die vollständige Würde aller Menschen.
(engl. Formulierung: We reject all forms and systems of domination and discrimination including, but not limited to, patriarchy, racism and religious fundamentalism of all creeds. We embrace the full dignity of all human beings.)
3. Eine konfrontative Haltung, denn wir glauben nicht, daß Lobbyarbeit in einer so undemokratischen Organisation, die massgeblich vom transnationalen Kapital beeinflusst ist, einen nennenswerten Einfluss haben kann;
4. Ein Aufruf zum gewaltlosen zivilem Ungehorsam und zum Aufbau von lokalen Alternativen durch die örtliche Bevölkerung als Antwort auf die Aktivitäten von Regierungen und Konzernen;
5. Eine dezentrale und autonome Organisationphilosophie.
Diese vier Punkte waren die Diskussionsbasis im Februar 1998, die gemeinsamen Positionen auf welche wir die Plattform aufbauten und das Manifest entwarfen. Sie wurden in einem Diskussionsprozess zwischen Organisationen aus der ganzen Welt entwickelt, inklusive einem internationalen Treffen im August 1997.

Punkt 2 wurde bei der zweiten PGA-Konferenz im August 1999 in Bangalore hinzugefügt.

http://pga.agp.org/agp/de/