Skinheads schlugen 16jährigen bewußtlos
04.04.2001
no-racism.net | Rassismus und Festung Europa

       
 

Ein Brüderpaar aus Kuwait wurde in der Laxenburger Straße in Wien-Favoriten Opfer eines rassistischen Übergriffs. Die Polizei nahm die Schläger an Ort und Stelle fest. Offensichtlich wurde die Information von der Polizei aufgrund der Geweinderatswahl in Wien zurückgehalten.
Zwei Schüler aus Kuwait wurden - wie erst gestern Montag bekannt wurde - vor einigen Tagen in Wien-Favoriten von drei Skinheads auf offener Straße zusammengeschlagen und zum Teil schwer verletzt.
"Die Tat hatte eindeutig einen rassistischen Hintergrund", so Ludwig Berghammer, Polizeichef in Favoriten.

Seinen Angaben zufolge befand sich das 16 und 17 Jahre alte Brüderpaar aus Kuwait am Abend des 20. März in der Laxenburger Straße/Ecke Raxstraße, als ihnen drei Skinheads begegneten. "Sie versuchten noch, auf die andere Straßenseite zu kommen, um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen", berichtet Berghammer.
Dies nutzte allerdings nichts, die drei Skinheads - Gerald P., Ernst G. (beide 18) und Manuel A. (19) - fingen sie ab und schlugen auf die beiden Schüler aus Kuwait ein. Der 16jährige blieb bewußtlos auf dem Gehsteig liegen, sein Bruder erlitt Verletzungen im Kopfbereich. Ein Passant, der unmittelbar zuvor ebenfalls von dem Trio verprügelt worden war, alarmierte über Handy die Polizei, die Beamten nahmen die Skinheads noch am Tatort fest. Alle drei befinden sich in Untersuchungshaft.

Rechte Szene in der Wiener City

Der mutmaßliche Haupttäter, Gerald P., sei, so Berghammer, durch sein Aussehen eindeutig als Skinhead erkennbar. Er ist polizeibekannt und wird vom Referat für Jugendbanden der Staatspolizei der sogenannten "Schwedenplatz-Szene" zugerechnet, die sich vor allem im Bereich der U-Bahnstation aufhält. P. hatte im vergangenen Jahr einen 18jährigen Türken an einer Bushaltestelle mit seinen Springerstiefeln traktiert und ihm dabei einen Augenhöhlenbruch zugefügt.

   
 

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