Am Freitag, 21. Mai 2004 findet eine Demonstration wegen des Polizeiüberfalls
auf das Ernst-Kirchweger-Haus statt.
Gegen Abschiebungen, fremdenfeindliche Polizeigewalt- & willkür
und rassistische Alltäglichkeit!
Treffpunkt: 12 Uhr vor dem Büro für Sofortmassnahmen
Rathausstrasse 1, 1010 Wien
Die Demo geht dann zum Polizeigefangenenhaus Hernalser Gürtel, in
dem sich die beiden Männer aus der DR Kongo und der Mann aus Pakistan,
die im EKH verhaftet wurden, in Schubhaft befinden.
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Stellungnahme einiger BewohnerInnen des Ernst-Kirchweger-Hauses
zum Polizeiüberfall am 18. Mai 04
Am 18. Mai 2004 wurde um 7:00 Uhr das Ernst Kirchweger Haus (EKH) gestürmt.
Durchgeführt wurde der Einsatz vom städtischen Büro für
Sofortmaßnahmen unter der Leitung von Herrn Graf. Dieser, offensichtlich
um die Sicherheit der HausbewohnerInnen besorgt, drang angeblich zu deren
Diensten in Begleitung von
70 -100 ExekutivbeamtInnen der Wega, Kripo, Bundes-, Zivil- und Fremdenpolizei
in sämtliche Wohnbereiche ein. Vorsorglich rückte die Polizei
mit Schildern und Spezialausrüstung an.
Nach APA Pressemitteilungen handelte es sich bei dem frühmorgendlichen
Weckdienst um eine Razzia im Zuge eines baupolizeilichen Einsatzes.
Vorwand dafür gab ihnen ein bereits zehn Jahre alter baupolizeilicher
Bescheid über die Rechstwidrigkeit von Türen in öffentlichen
Gebäuden, die im Zuge einer fünfstündigen Besatzung
von der Baufirma Toifl abmontiert und entwendet wurden.
Besagte, angeblich die Sicherheit der BewohnerInnen gefährdenden
Türen, waren als ordinäre Wohnungstüren in Benutzung, welche
wie in jedem anderen Wohnhaus Privates von Öffentlichem trennen.
In unserem Fall dienten sie auch zum Schutz gegen willkürliche rassistische
und sexistische Übergriffe, Diebstahl und Kälte. Scheinbar zufällig
wurde der baupolizeiliche Einsatz begleitet von BeamtInnen des Meldeamts,
die sich einen Einblick über anwesende gemeldete und nicht gemeldete
Personen verschaffen wollten.
Auf die Durchsuchung des Flüchtlingsbereichs konzentrierte sich die
für diesen Zweck mitgebrachte Fremdenpolizei. Dank eigens mitgebrachter
Presse wurde versucht, eine Drogenrazzia mit Drogenhund zu inszenieren.
Die oberflächliche Durchsuchung persönlicher Dinge fand ausschließlich
im Flüchtlingsbereich statt, und gab dem Ganzen einen medial reisserischen
Charakter.
Bei der Kontrolle der Personalien und Fahndung nach Suchtgift wurden die
Leute eindeutig aufgrund ihrer Hautfarbe selektiert, eine weitere Bestätigung
für die diskriminierende und rassistische Vorgehensweise der BeamtInnen.
Resultat dieser Aktion war die Festnahme dreier Personen mit ungeklärtem
Aufenthaltsstatus. Zwei wurden in Schubhaft ins Polizeianhaltezentrum
Hernalser Gürtel überstellt, ihnen droht akut die Abschiebung
in die DR Kongo.Der Verbleib des Dritten ist zur Zeit noch unklar.
Die Magistratsabteilung gefährdet durch ihre oben erwähnten
Amtshandlungen massiv die Sicherheit der BewohnerInnen, insbesondere die
der MigrantInnen im EKH!
Wir, die BewohnerInnen und UnterstützerInnen des EKH fordern die
sofortige Freilassung der Inhaftierten, sowie ihr Bleiberecht und das
aller anderen Flüchtlinge.
Wir werden nicht hinnehmen, dass uns das Recht auf Privatsphäre durch
die Entwendung einiger Wohnungstüren nicht zugestanden wird.
Anlässlich der Vorfälle rufen wir zu einer Demonstration gegen
Abschiebungen, fremdenfeindliche Polizeiübergriffe und rassistische
Alltäglichkeit auf!
Freitag den 21. Mai 2004, 12:00 Uhr
Treffpunkt vor dem Büro für Sofortmassnahmen
in der Rathausstraße1, im 1 Bezirk
Büro für Sofortmaßnahmen: Telefon 4000-75222 oder 525
50 Fax: 4000-99-75222
Bei den festgenommenen Menschen besteht Abschiebegefahr. Deshalb der Aufruf:
ruft beim Journaldienst im Kommissariat Favoriten und im Schubhäfn
an, und fragt, was mit den drei Männern passiert, fordert ihre Freilassung:
Kommissariat Favoriten: Tel.Nr. (01)313 10 - 56 260.
Schubhäfn Hernalser Gürtel: Tel.Nr.: (01)313 46 0
Auch wenn Türen verschwinden, EKH bleibt!!
Bleiberecht für ALLE! und Schubhaft abschaffen!!
Wien, 18 05.2004
Infos: www.med-user.net/ekh