Gegen die Kriminalisierung des
antirassistischen Widerstandes!
Am 27. Mai fanden oesterreichweit Razzien statt, die vorgeblich daß Ziel hatten
einen vermeintlichen Drogenring zu zerschlagen. Bei dieser Aktion wurden an die 100
Personen verhaftet, zum Grossteil Asylwerber aus Nigeria. Bis auf die Groesse der Aktion
also etwas in diesem Land leider nicht so unuebliches.
Interessant wird es aber in den Details: Zumindestens naiv muss jemand sein, der keinen Zusammenhang damit erkennen kann, daß vor noch nicht einmal einem Monat der, ebenfalls aus Nigeria stammende, Asylwerber Marcus Omofuma bei seiner Abschiebung von oesterreichischen Beamten ermordet wurde. Und: Als vermeintlicher "Drogenboss" wurde ausgerechnet der antirassistische Aktivist Charles O., der auch in den Protesten gegen die Ermordung von Marcus Omofuma aktiv war, verhaftet. Wie irreal diese Behauptung ist, können Leute bestaetigen, die ihn naeher kennen, aber darum geht es ja eigentlich auch gar nicht. Die Polizei hat nach eigenen Angaben bereits laenger ermittelt, die angeblichen Bosse aber erst vor kurzem ausfindig gemacht. Da fragt sich doch nach welchen Kriterien die ausfindig gemacht wurden. Wie "perfide" Charles O. dabei seine "Untergebenen" gegen die Polizei geschult hat, sollen Abhoerprotokolle belegen: "Immer Passanten aufmerksam machen, laut schreien, um Hilfe gegen die rassistischen Übergriffe der Polizei flehen." Boese Menschen (wie zum Beispiel wir) könnten dies natürlich auch für einen klassische Merkregel für von Verfolgung betroffene Menschen halten, und wohl kaum für eine ungewoehnliche Aussage fuer einen antirassistischen Menschen. Im Klartext. Die Verhaftung von Charles O. ist ein Angriff auf einen antirassistisch taetigen politischen Aktivisten und nichts anderes, die ganze Aktion ein Versuch den Widerstand gegen den rassistischen Moerderstaat Oesterreich zu diffamieren. So wird zum Beispiel behauptet, daß die Verhafteten auch auf einer Demo nach der Ermordung von Marcus Omofuma gedealt, und dafür von ihrem Boss extra dienstfrei (!!!) bekommen haetten. Und es soll das nach dem Tod von Marcus Omofuma leicht angekratzte Image der oesterreichischen Polizei wieder aufpoliert werden. Denn Drogendealer duerfen ja schließlich auch ermordet werden, nicht wahr? Auf diese Weise soll der, bisher politisch ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen gebliebene, Mord an Marcus Omofuma auch noch nachtraeglich legitimiert werden. Und tatsächlich: Schon wird krampfhaft versucht einen Zusammenhang zwischen den angeblichen Drogenhändlern und dem Ermordeten herzustellen.
Gekannt soll ihn einer haben. Sehr aussagekraeftig.
Aktion gelungen, der Zeitpunkt gut getimed. Endlich ist es der Polizei wieder moeglich
ungestoert dunkelhaeutige Passagiere aus U-Bahn-Waggons auszusondern und zu durchsuchen
(was sie auch gleich wieder verstaerkt aufgenommen hat), die in letzter Zeit zaghaft
aufgetretenen kritischen Stimmen, die die zahlreichen rassistischen Übergriffe der
oesterreichischen Polizei gegen Nicht-Oesterreicher kritisierten, werden wieder
verstummen. Der Mord an Marcus Omofuma: Vergessen. So zumindestens haben sich die Planer
dieser Aktion das wohl vorgestellt, aber diese Freude duerfen und WERDEN wir ihnen nicht
machen.
Gegen den rassistischen Polizeiterror
Greift ein - Wer zuschaut macht sich mitschuldig
Rassismus toetet!
Rosa Antifa Wien
Demonstration gegen die
Kriminalisierung des antirassistischen Widerstandes:
So 30.Mai 16 Uhr vor dem Landesgericht (bei der ehemaligen 2er-Linie/Naehe NIG)
Bringt Laerminstrumente mit!!!
Für
eine Welt ohne Rassismus |