Quellenangabe:
Polizei schützt rechtsextreme Kundgebung für Nazi-Flieger Walter Nowotny (vom 07.11.2004),
URL: http://no-racism.net/article/1009/,
besucht am 21.11.2024
[07. Nov 2004]
Die Wiener Polizei verhängte heute laut eigenen Angaben ein "Platzverbot" über den gesamten Zentralfriedhof. Einzig die BesucherInnen einer Kundgebung für den Nationalsozialsten Walter Nowotny waren davon ausgenommen.
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Kurz vor 11 Uhr versammelten sich rund 30 AntifaschistInnen vor dem Tor 2 des Wiener Zentralfriedhofes. Nur wenigen von ihnen gelang es in den Friedhof zu kommen. Nach kurzer Zeit begann die Polizei Menschen - teilweise auch unter Einsatz von Fusstritten - am betreten des Zentralfriedhofes zu hindern. Auch JournalistInnen mit Presseausweis durften nicht in das Friedhofsarreal.
Zur "Gedenkkundgebung" für den Nationalsozialisten Walter Nowotny, riefen neben dem neonazistischen "Nationaldemokratischen AktionsBüro", die Kameradschaft IV und mit dem "Ring Freiheitlicher Studenten" auch eine offizielle Teilorganisation der FPÖ auf. Trotz Beteiligung Alt- und Neonazistischer Kreise wurde die Veranstaltung nicht untersagt.
Obwohl die Polizei versuchte keine Kritik an der Veranstaltung innerhalb des Friedhofs laut werden zu lassen, gelang es einzelnen AntifaschistInnen bis zur Kundgebung zu gelangen und dort ihren Protest kundzutun. Mehrere Schilder mit dem der Aufschrift "Nazis Raus" wurden von TeilnehmerInnen der Nazi-Kundgebung zersTürt. Es kam zu mehreren Handgemengen, ein WEGA-Beamter attakierte eine Antifaschistin.
Die politischen Pr?ferenzen der PolizistInnen die das Tor 2 des Zentralfriedhofs bewachten traten sehr deutlich hervor: "Die rechtsradikalen sind mir lieber!", sagte ein Beamter der Hundestaffel einem Antifaschisten ins Gesicht, nachdem er diesem zum wiederholten Male den Zutritt zum Friedhof verwehrte. Ein anderer Polizist meinte er wusste nichts von Nazi-Morden, als er auf seine persönliche Verantwortung dafür, dass er gerade dabei ist eine Nazi-Veranstaltung zu schützen angesprochen wurde.
Das Nowotny-Grab war nach der Kundgebungen mit Kränzen überhäuft an denen bänder in den Farben der Reichskriegsflagge sowie der deutschen und der Österreichischen Fahne befestigt waren. Das Grab wurde auch noch Stunden nach Beendigung der rechtsextremen Trauerkundgebung von ca. 6 PolizistInnen in einem Kleinbus bewacht.