Quellenangabe:
Richard Ibekwe (vom 04.05.2000),
URL: http://no-racism.net/article/1078/,
besucht am 21.11.2024
[04. May 2000]
Der am 29. April 2000 im Zuge einer rassistischen Razzia verhaftete und misshandlete Richard Ibekwe starb in der Nacht von 3. auf den 4. Mai 2000. Er wird um 3 oder 4 Uhr Früh tot in seiner Zelle in Wien-Erdberg aufgefunden.
Sein Rechtsanwalt ortet von Seiten offizieller Stellen ein "offensichtliches Bestreben nach Geheimhaltung".
Tritt die von der Gefängnisleitung angenommene Todesursache - eine verschluckte Drogenkugel - zu, so ist Ibekwe langsam und qualvoll gestorben, und sicher nicht unbemerkt. Dennoch wurde Ibekwe fünf Tage lang keinem Arzt vorgeführt. Eine Sprecherin des Gefängnisses erklärte laut der Zeitschrift Format (8.5.2000): "Am Wochenede war eben kein Arzt zu erreichen."
Die der Verhaftung zuvorgegangen Razzia fand am 29. April 2000 um die Mittagszeit im Soteria-Heim in der Redtenbachgasse in Wien - Hernals statt. AugenzeugInnen sprachen von schweren Misshandlungen bei der Festnahme. "Ihr künnt mich verhaften, aber bringt mich nicht um!" soll Richard Ibekwe dabei geschrien haben.
Quelle: Gemmi: 1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller Rassismus. Resumee einer antirassistischen Gruppe, Wien 2005.