Quellenangabe:
Eine wachsende Bewegung gegen Grenzen (vom 15.04.2005),
URL: http://no-racism.net/article/1184/,
besucht am 22.12.2024
[15. Apr 2005]
Überall in Europa kamen am 2. April 2005 AktivistInnen und Organisationen zusammen um Bewegungsfreiheit und Bleiberecht zu fordern und gegen Internierungs- und Abschiebelager zu protestieren. Zeitgleich wurde auch an der Grenze zwischen Mexiko und den USA protestiert.
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Gibt es einen geeigneteren Platz als Tombstone in Arizona, wo bewaffnete SchauspielerInnen als Sheriff und BanditInnen verkleidet die Nostalgie des Wilden Westen aufleben lassen, um den Blickpunkt auf eine weitere bürgerInnenwehr-Konvergenz zu lenken. Das sogenannte MinuteMen Project wird von zwei Menschen aus dem südlichen Arizona organisiert, zwei äußerst berüchtigte und unverblümte Grenzhüter: Chris Simcox und Jim Gilchrist. Ihr Plan ist es im April 2005 an der 30km langen Grenze von Douglas bis San Pedro River jede Viertelmeile "BeobachterInnen" zu postieren. (siehe dazu [urlint http://no-racism.net/article/11709Wacht an der Grenze[/urlint])
Ihre Aktionen bleiben jedoch nicht ohne Widerstand. RechtschätzerInnen werden trainiert, um die MinuteMen zu beobachten und ihr Vorgehen zu dokumentieren. für April sind Gegenproteste wie Nachtwachen und andere Aktivitäten an der Grenze geplant. (siehe :: April Unity Events)
San Diego und Tijuana am 2. April 2005. Zahlreiche Organisationen, einschließlich der Border Angels, FIST (Fight Imperialism, Stand Together), die Brown Berets, Code Pink und das ORGANIC Kollektiv demonstrierten an der US-amerikanisch/mexikanischen Grenze, an der Baustelle des Triple Border Fence. Diese Demonstration richtete sich gegen HR 418, gegen den Triple Border Fence und gegen die MinuteMen. Zwischen 50 und 75 Menschen nahmen an dem 2 km langen Marsch teil und folgten der Demo auf beiden Seiten des Zauns. Darüber hinaus sind borderHack 2005-Pläne für diesen Sommer angekündigt.
Da das MinuteMen Projekt so markant in den Medien präsentiert wird, versucht der US-Kongress heimlich, still und leise die Uhr der Umwelt-Regulierungen um 30 Jahre zurück zu drehen. So soll auf Grundlage des Kriegsrechts entlang der US-amerikanischen Grenzen eine Pufferzone errichtet werden; dies würde die nördlichen und südlichen Grenzen zu Kanada und Mexiko betreffen. Kürzlich passierte der :: Gesetzesantrag HR 418 (en) das Parlament und soll derzeit schnell den Senat durchlaufen. Ein derartiges Gesetz würde ermöglichen, ohne BeRücksichtigung umweltrechtlicher Gesetze und Bestimmungen Zäune oder Strassen im gesamten Grenzgebiet der USA zu bauen.
In Texas setzten am 2. März 2005 :: Anti-Rassismus AktivistInnen der von den "Jungen Konservativen Texas" inszenierten "ImmigrantInnenen-Jagd" ein Ende. Am 31. März wurde ein erneuter Versuch der :: faschistischen Jugendlichen gestört, die das spielen wollen, was ihre Verbündeten in Arizona wirklich tun.
Die Rethorik der MinuteMen ist tief im Rassismus verwurzelt und ist eine verdrehte Interpretation von Geschichte und Wirtschaft. Sie machen MigrantInnen für alles verantwortlich, werfen der Regierung vor, dass diese die MigrantInnen nicht ausweist, übersehen allerdings die EinflÃŒsse der US-amerikanischen Freihandelspolitik, welche die Menschen aus ganz Lateinamerika aus ihrer Heimat vertreibt und ihnen nur wenig Chancen bietet in jenes Land zu kommen, das ihnen all diese Probleme eingebrockt hat.
In San Diego prangerten SprecherInnen die Todesfälle durch Grenzen an. Sie verlasen einen Brief einer Mutter, die ihren Sohn an der Grenze verlor. Ein Vertreter der SD Native Plant Society sprach über die vielen gefährdeten Pflanzen- und Tierarten, die durch den Zaun ausgerottet werden würden. Jede Sprecherin und jeder Sprecher äußerte sich über den Rassismus und die Gewalt des MinuteMen Projekts. Enrique Morones von den Border Angels forderte zu Aktionen auf indem er sagte: "Wir können das ändern. Wir können uns dem entgegenstellen." Die RednerInnen sprachen auch über die Zaunseite in Tijuana. Mitglieder des ORGANIC-Kollektivs kündigten ihre Pläne für ein borderHack 2.005 in diesem Sommer an.
Vor kurzem lehnte die California Coastal Commission einen Antrag der Homeland Security zur Errichtung der letzten 5 Meilen des Triple Border Fence in San Diego ab. Die Coastal Commission gab an, dass die Konstruktion dieses Zauns mehrere Kilometer eines empfindlichen Feuchtgebiets zersören würde, welches der Lebensraum für zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten ist. Der Beschluss des Gesetzes HR 418 würde den Bau des Grenzzaunes ermöglichen, obwohl dieser große UmweltzersTürungen (100m breit auf 5 Meilen) zu Folge hätte, wie eine große Autobahn.
Dies würde zusätzlich dazu führen, dass noch mehr MigrantInnen gezwungen Wären, die Wüste zu durchkreuzen, was noch mehr Todesfällen zu Folge hätte. Seit dem Beginn der "Operation Gatekeeper" im Jahr 1994 starben mindestes 3.200 Menschen beim Versuch die US-amerikanisch/mexikanische Grenze zu überqueren.
Ein Beamter des California Nationalparks sagte zu den Protesten: "Es ist egal, wie viele Zäune wir hochziehen. Wenn sie durch wollen, finden sie sich einen Weg." Sogar er versteht, dass der Druck, der die Migration vorantreibt gewaltig ist und der Zaun total ineffektiv sein wird. Er, der täglich in diesem Gebiet arbeitet sagt, dass ein weiterer Zaun eigentlich nicht nötig ist, da nicht viele Menschen versuchen, dieses Gebiet zu durchqueren.
Dieser Text wurde von www.indymedia.org übernommen und bearbeitet. Er erschien dort auf englisch und als Übersetzung.