Quellenangabe:
Things. Places. Years. (vom 01.06.2005),
URL: http://no-racism.net/article/1243/,
besucht am 21.11.2024
[01. Jun 2005]
Things. Places. Years.
Einladung zur Buch- und Filmpräsentation "Things. Places. Years" des Klub Zwei im Literaturhaus am Montag den 6. Juni 2005 um 19 uhr:
Österreichische Exilbibliothek, Literaturhaus, Seidengasse 13, 1070 Wien.
Zuerst wird der Film gezeigt (70min) und anschließend gibt es ein Gespräch mit Katherine Klinger und Ruth Sands, die aus London anreisen.
für diejenigen, die den Film schon kennen: vielleicht habt ihr Lust, anschließend zur Diskussion zu kommen...
viele Grüße
Klub Zwei
* BUCH "Things. Places. Years. Das Wissen Jödischer Frauen", ausgewählte Passagen aus den Rechecheinterviews für den Film, 400 Seiten, Studienverlag 2005
** FILM "Things. Places. Years.", 70min, A/GB 2005 (www.sixpackfilm.com, www.amourfou.at, www.klubzwei.at)
PRESSESTIMMEN
"Erfahrungen von Vertreibung, Emigration und Holocaust werden oft in der Vergangenheit verortet. Der Dokumentarfilm "Things. Places. Years." bringt diese Vergangenheit in die Gegenwart und zeigt, wie sie das Leben von zwölf in London beheimateten Frauen durch drei Generationen prägt. "Things. Places. Years." konstruiert keine homogene, weibliche Identität. Der Film gibt den Frauen Raum, um über ihre Identität zu sprechen, die komplexer ist als die Feststellung, dass manche von ihnen Jödinnen sind. Eine Feststellung, die im Nationalsozialismus zu Vertreibung und Ermordung führte. Eine Feststellung, die Menschen mit jüdischem Hintergrund zu Juden und Jödinnen macht. Wie sie sich selbst sehen, hat sie bis zu diesem Film kaum jemand gefragt."
Rosa Reitsamer (Wien)
"Frauen sind als Subjekte der Geschichte und der Erinnerung noch immer unterrepräsentiert. "Things. Places. Years." will jedoch anderes als nur ein Defizit ausgleichen und eine Ergänzung bestehender Narrative leisten. Die Bedeutung von Geschlecht konkretisiert sich für die Protagonistinnen zunächst darin, dass die MÃŒhsal ihrer beruflichen Wege auch von der Tatsache bestimmt war, dass sie für die affektive und reproduktive Arbeit in den Familien zuständig waren. Wie viele andere Frauen auch steck(t)en sie in dem Dilemma, Familie und Beruf miteinander zu verbinden. Dennoch zeigt sich, dass Kinder und Familie für Jödische Frauen andere Bedeutungen haben und mit anderen Verantwortungen einhergehen als dies für Nachfahren der TäterInnen der Fall ist."
Antke Engel (Hamburg)
"Die Interviews werden thematisch (und nicht biografisch) strukturiert. Das ist
schon ein Hinweis darauf, dass die Erfahrungen Einzelner hier als paradigmatisch verstanden und vermittelt werden. Darüber hinaus werden die Frauen nicht auf jene Erfahrungen reduziert, die an ihre Herkunft gekoppelt sind, sondern kommen auch in ihren beruflichen Funktionen als Wissenschafterinnen, Kuratorinnen oder Autorinnen zu Wort. "Things. Places. Years." ist geprägt von einer AtmosphÀre ruhiger Distanz und Präzision. Hier wird dezidiert keine Gefühlspolitik betrieben, sondern vielmehr nÃŒchtern und respektvoll betrachtet und aufgezeichnet. Gerade im "Gedankenjahr 2005" ein beispielhafter Zugang zum Umgang mit jenem Teil der Geschichte, den manche nur zu gerne als abgeschlossen betrachten würden."
Isabella Reicher (Wien)