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Quellenangabe:
Rassistische Plakate in Linz (vom 19.10.2005),
URL: http://no-racism.net/article/1397/, besucht am 24.11.2024

[19. Oct 2005]

Rassistische Plakate in Linz

Ein Linzer Lederwaren- händler will über Menschen mit dunkler Hautfarbe ein Einkaufsverbot verhängen und bringt in der Auslage rassistische Plakate an.

"Schwarzafrikaner lasst uns in Ruhe, denn wir wollen nichts von euch" - ein Plakate mit dieser Aufforderung hängt in der Auslage des Lederwarengeschäfts Stopper in der Linzer Innenstadt. Menschen mit dunkler Hautfarbe werden aufgefordert, das Geschäft zu meiden.

Auf dem handgeschriebenen Zettel an der Glasscheibe: ". . . Die Schwarzafrikaner: Der deutschen Sprache kaum mächtig, führen kleine Meinungsunklarheiten gleich zu schlimmen Wortattacken wie Leck am Arsch, Stinkefinger, Hitlersau, . . . daher sagen wir: Lasst uns in Ruhe." Auf einem zweiten Plakat outet sich der der Geschäftsinhaber als "stolzer Österreich". Weiter auf dem Plakat: "Dafür muss man etwas tun, damit es auch so bleibt."

Der Geschäftsinhaber sieht sich nach Anfrage der Oberösterreichischen Nachrichten völlig im Recht: "Ich sehe nicht ein, warum ich mich rechtfertigen soll, schließlich war ich es, der beleidigt worden ist".

Das Argument, mit seinem Plakat eine Pauschalverurteilung in die Auslage gehängt zu haben, lässt der Geschäftsbesitzer nicht gelten: "Es sind nicht alle so, aber viele. Ich bin kein Ausländerfeind, aber ich lass mir als stolzer Österreicher von Zug'raste nichts sagen" - der Mann ist also ein "echter Österreicher" sozusagen. Außerdem bekomme er von seinen KundInnen "wahnsinnig viel Lob" für seine Plakate - nette KundInnen hat der Mann.

Rechtliche Konsequenzen sind bereits fix. Die oberösterreichischen Grünen und die Stadt Linz werden gegen den Geschäftsmann Anzeige erstatten.

In einem Interview mit dem Radio Oberösterreich erklärte der Geschäftsinhaber am Mittwoch, 19.10.2005, dass er sein Lederwarengeschäft Ende März 2006 schließen werde. Sollte er verurteilt werden, wäre nach Auskunft der Wirtschaftskammer Oberösterreich ein Gewerbeentzugsverfahren denkbar. Dazu dürfte es allerdings nicht kommen, wenn der Händler sein Geschäft zusperrt

Quellen:
APA
Oberösterreichische Nachrichten