Quellenangabe:
Gegen Gewalt an Frauen (vom 24.11.2005),
URL: http://no-racism.net/article/1468/,
besucht am 21.11.2024
[24. Nov 2005]
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen finden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen statt. Dieser Tag ist wie jedes Jahr Auftakt der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen.
Freitag, 25. Nov 2005
Treffpunkt: 13:00 Uhr Oper (Karlsplatz)
Auch heuer wird es wieder eine Demo zum internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen in Wien geben. Zwar gibt es keinen gemeinsamen Aufruftext für dieses Jahr, aber dafür ist der :: Aufruftext vom letzten Jahr verlinkt, dem sich frau inhaltlich grundsätzlich anschliessen kann, weil an den patriarchalen HERRschaftsverhältnissen ändert sich leider so schnell nichts.
Ein Thema soll heuer wieder das Selbstbestimmungsrecht der Frau werden. Weltweit sterben Frauen an illegalen Abtreibungen, von Gesellschaft, Staat und Kirche werden Frauen zu Gebärmaschinen reduziert und ihnen wird die Verfügungsgewalt über den eigenen Körper genommen. Es ist das Recht der Frau zu entscheiden mit wem eine wieviele Kinder oder keine sie bekommen will. Frauen/ Lesben solidarisieren wir uns mit allen Abtreiberinnen und treiben wir alle frauenfeindlichen KlerikalfaschistInnen aus!
In den letzten Jahren, insbesondere seit dem Antritt der FPÖVP(-BZÖ)-Regierung, sind immer mehr Frauenprojekte in ihrer Existenz bedroht - vor allem autonome und/oder migrantische Projekte. Dazu zählt auch der autonome Frauennotruf in Wien.
Das Streichen von Subventionen und die Unterfinanzierung, welche viele (autonome) feministische Frauenorganisationen erleben müssen ist auch eine Form von Gewalt. Daher wollen wir ganz bewusst im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen ein Fest feiern. Alle Menschen sind willkommen, alle Spenden gehen an den Autonomen Frauennotruf.
Der Frauennotruf ist erreichbar:
Montag und Donnerstag von 13 bis 18 Uhr
Dienstag und Freitag von 10 bis 15 Uhr
Unter der Wiener Telnr: 01 523 22 22
Soli-Fest am 26. November 2005
:: TÜWI, Peter Jordanstr. 76, 1190 Wien, Linien 10A, 40A
19:00 q-film: Eiszeiten (2004, Nora Friedl) mit anschließenden Gespräch mit Nora Friedl
21:00 funksista NiSt
23:30 SV DAMENKRAFT
00:30 subsilk (quote)
all genders welcome!
Eintritt: freiwillige Spende
Dies ist eine internationale Kampagne für die Anerkennung von Frauenrechten als Menschenrechte. Jährlich machen weltweit von 25. November bis 10. Dezember Fraueneinrichtungen in Form verschiedenster Aktivitäten auf die Bedrohung von Frauen durch männliche Gewalt aufmerksam. Seit 1992 beteiligt sich der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser koordinierend an der Kampagne, die erstmals im Jahr 1991 (ausgehend vom Center for Women’s Global Leadership, USA) stattgefunden hat.
Das erste Datum, 25. November, markiert den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, der 1981 am ersten lateinanmerikanischen Frauenkongress in Bogotá, Kolumbien in Gedenken an die drei :: Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabal proklamiert wurde. Diese wurden am 25. November 1960 vom dominikanischen Geheimdienst im Auftrag des Diktators Rafael Leonidas Trujillo in einem Hinterhalt brutal ermordet. Der 10. Dezember ist seit 1948 der "Internationale Tag für Menschenrechte" und bildet den Abschluss der Kampagne.
Während des Aktionszeitraums finden verschiedenste Veranstaltungen statt :: siehe Kalender.
Neben zahlreichen autonomen Aktionen finden auch zahlreiche Veranstaltungen von offiziellen Organisationen statt. In Graz organisiert das Büro der Unabhängigen Frauenbeauftragten vom 7. Nov bis 7. Dez 2005 einen :: Aktionsmonat gegen strukturelle Gewalt. Anlass bietet neben dem Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen das andauernde öffentliche Schweigen über diese spezielle Form der Gewalt, von der jede Frau im Laufe ihres Lebens auf die eine oder andere Art betroffen ist.
Die österreichischen Frauenhäuser beteiligen sich 2005 bereits zum dritten Mal mit einer Fahnenaktion an der Kampagne, im Rahmen dieser an Rathäusern und anderen öffentlichen Gebäuden Fahnen mit der Aufschrift "Frei leben ohne Gewalt" gehisst werden.
Das Fahnensymbol "frei leben - ohne Gewalt" wurde von der Frauen- und Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes aus Deutschland initiert und auch im zweiten Jahr von der Kampagne "NEIN zu Verbrechen im Namen der Ehre" begleiten.
Diese schweren Menschenrechtsverletzungen sind ein weltweites Phänomen:
Jährlich sterben tausende Mädchen und Frauen, weil sie sich verlieben, ihren Partner selbst wählen oder unverheiratet schwanger werden. In streng patriarchalen Gesellschaften wird diesen Frauen vorgeworfen, die Familienehre zu "beschmutzen" und nicht selten werden sie mit brutaler Gewalt, bis hin zu Mord, bestraft. Laut UN-Bericht werden Mädchen und Frauen in mindestens 14 Ländern im Namen der Ehre unterdrückt, misshandelt, gesteinigt oder kaltblütig ermordet. Die Täter, meist nahe männliche Verwandte, gehen in vielen Fällen straffrei aus.
Die Dunkelziffer ist jedoch sehr viel höher, weil die wenigstens Fälle öffentlich werden oder vor Gericht behandelt werden. Verbrechen im Namen der Ehre sind kein religiöses Phänomen und werden nicht nur in islamischen Ländern begangen. Verbrechen im Namen der Ehre finden auch in Brasilien, Ecuador, Italien, Deutschland, etc. statt. Auch in Österreich geschehen Verbrechen im Namen der Ehre. Terre des Femmes ist überzeugt, dass den betroffenen Frauen geholfen werden kann: Wichtig ist zunächst einmal die öffentliche Aufmerksamkeit und das Wissen um die Zusammenhänge, damit durch ein rechtzeitiges Eingreifen Schlimmeres verhindert werden kann.