Quellenangabe:
Aktion 'Bilder gegen Feindbilder' (vom 09.01.2006),
URL: http://no-racism.net/article/1514/,
besucht am 22.12.2024
[09. Jan 2006]
no-racism.net dokumentiert einen Aufruf von "Bilder gegen Feindbilder" gegen Zwangs- ernährung an Schubhäftlingen. Videoclips sollen produziert werden und an möglichst vielen öffentlichen Orten präsent sein.
Nach dem Willen der österreichischen Bundesregierung ist es ab 1. Jänner 2006 möglich Zwangsernährung bei Schubhäftlingen durchzuführen.
Da wir nicht hinnehmen wollten, dass so etwas in unserem Namen durchgeführt wird, hielten wir ein Statement für notwendig. Wir haben einen kurzen Videoclip produziert. Eine Version dieses Clips findet sich unter: :: www.defizit.org
Das aktuelle österreichische Fremden- und Asylrechtspaket enthält zahlreiche Grausamkeiten. Der erschwerte Zugang zum Asylverfahren etwa, trifft weit mehr Menschen als die Bedrohung durch Zwangsernährung. Unabhängige Flüchtlingsarbeit durch Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen wird massiv erschwert. Auch das Staatsbürgerschaftsrecht wurde weiter verschärft.
Wir fordern Euch auf in die gleiche Richtung aktiv zu werden und kurze Videos zu drehen. Gemeinsam gelingt es uns hoffentlich die Situation von Flüchtlingen in Österreich und die Bedingungen für Unterstützung von Flüchtlingen anschaulich zu machen.
Die derzeitige Mediensituation zwingt uns dazu, auch über Möglichkeiten nachzudenken, unsere eigene Gegenöffentlichkeit zu organisieren. Um die gesammelten Arbeiten unter die Menschen zu bringen, wollen wir an möglichst vielen Orten in Österreich Monitore aufstellen, auf denen die Clips laufen und für Diskussion sorgen.
Wir suchen daher:
+++ Kreative Gruppen und Einzelpersonen die Videos zum Thema Flüchtlinge und ihre Situation in Österreich produzieren. Die Clips sollten max. 3 min lang sein und auch ohne Ton abspielbar sein. Alle Videos sollten nach Möglichkeit unter einer Creative Commons Lizenz zur Verfügung gestellt werden, und bis Mitte März 2006 fertig sein.
+++ Menschen und Organisationen in ganz Österreich, die ein Schaufenster, eine Vitrine oder einen Platz im halböffentlichen Raum mit Stromanschluss zur Verfügung stellen können.
Dort sollen Monitore und ein DVD-Player aufgestellt werden, auf denen die produzierten Clips laufen können. Ideal wäre, wenn Monitore/Fernseher/DVD-Player schon vor Ort verfügbar sind.
+++ Menschen die Andere dazu motivieren eine der oben genannten Dinge zu tun, die zum Beispiel ein paar Orte organisieren, die wir bespielen können, und für die Ausstattung mit Hardware sorgen.
Wir verteilen Ende März DVDs mit den gesammelten Clips. Ziel ist es im April an möglichst vielen Orten gleichzeitig präsent sein. Dadurch können wir auch hoffen, die Aufmerksamkeit der großen Medien auf uns zu ziehen, und so besser wahrgenommen zu werden.
Vielleicht wird so mehr Menschen klar, dass mit dem neuen Österreichischen Fremdenrecht Grenzen überschritten wurden. Bedroht sind dabei nicht nur die direkt Betroffenen, sondern alle, die in einer Gesellschaft leben wollen, zu deren Fundamenten die Menschenrechte und die Prinzipien eines demokratischen Rechtstaates gehören.
für die Aktion
"Bilder gegen Feindbilder"
Thomas Thaler
Kontakt: flu (at) defizit.org