Quellenangabe:
11 Jahre Attentat in Oberwart (vom 30.01.2006),
URL: http://no-racism.net/article/1544/,
besucht am 08.11.2024
[30. Jan 2006]
Gedenk- Veranstaltung am 5. Februar 2006 ab 17:00 Uhr im Depot, Breite Gasse 7, 1070 Wien.
Zum 11. Jahrestag des Attentats laden Romani Dori, kinoki, Initiative Minderheiten, der Verein exil und der Augustin zu einer Gedenkveranstaltung.
Am 4.2.1995 wurden 4 Männer ermordet, weil sie Roma waren. Eine Sprengfalle, wenige Meter von der Oberwarter Romasiedlung entfernt, tötete Karl und Erwin Horvath, Peter Sarközy und Josef Simon. Zwar hatte die Staatspolizei schnell das Attentat in die Reihe der rechtsradikalen Briefbombenserie eingeordnet, aber die lokalen Ordnungshüter ließen es sich nicht nehmen, die Häuser der Ermordeten zu perlustrieren. Medien- und Politikerreaktionen bewiesen vor allem, dass man in Österreich bis heute am liebsten die Täter als Opfer und die Opfer als Täter präsentiert.
Gezeigt wird der Film "Stefan Horvath. Zigeuner aus Oberwart" von Peter Wagner, das feinfühlige Portrait einer beeindruckenden Persönlichkeit. Stefan Horvath verlor durch das Attentat einen Sohn. Danach litt er an Schlafstörungen zu jener Nachtzeit, als die Detonation passierte, bis er eines Tages zu schreiben begann. Was er zunächst aufzeichnete, waren
Erzählungen seiner Elterngeneration, die den systematischen Mord an den Roma in der NS-Zeit thematisieren. Stefan Horvath will mit seinen Erzählungen den Roma seiner Heimat eine Erinnerung nachliefern, von der er glaubt, dass sie vielfach befreiende, wenn auch teilweise schmerzhafte Wirkung haben könnte.
Stefan Horvath und Peter Wagner sind zu einem anschließenden Gespräch anwesend.
Bobana Stojkov wird Passagen aus Elfriede-Jelineks Oberwartstück "Stecken, Stab und Stangl" vortragen.
Musikalisches Programm: Rahid Jerha
Für Live- Übersetzung von Film und Diskussion ins Romanes ist gesorgt