Quellenangabe:
Mecklenburg-Vorpommern setzt Abschiebungen nach Togo vorläufig aus (vom 08.02.2006),
URL: http://no-racism.net/article/1558/,
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[08. Feb 2006]
Adzrakou Komi Anani aus der Haft entlassen, Alassane Mousbaou weiterhin gefährdet, Proteste am Jahrestag des Todes von General Eyadema, erneut Diktaturflüchtling in Abschiebehaft
Anlässlich des Jahrestages des Todes von Gnassingbé Eyadema versammelten sich am Montag, 6. Feb 2006 etwa 150 Flüchtlinge aus Togo und UnterstützerInnen vor der togoischen Botschaft in Berlin. Die Aktion der Internationalen Kampagne gegen die Diktatur in Togo richtete sich gegen die Fortführung der Eyadema-Diktatur durch dessen Sohn Fauré. Anschließend zog die Gruppe zum Auswärtigen Amt, um dort gegen die Kollaboration der Bundesrepublik Deutschland mit dem westafrikanischen Terror-Regime zu protestieren.
Gefordert wurden u.a. die sofortige Freilassung von Adzrakou Komi Anani und allen Abschiebehäftlingen aus Togo und anderswo - sowie ein bundesweiter Abschiebestopp nach Togo! Alassane Moussbaou, der am 31. Jan 2006 in einer :: Nacht und Nebel Aktion nach Togo abgeschoben wurde, konnte den staatlichen Verfolgern entkommen und hält sich versteckt. Ihm soll die sichere Rückkehr nach Deutschland ermöglicht werden.
Durch die immer breiter werdenden Proteste gegen die Abschiebungen in die Diktatur Togo sah sich die SPD-Fraktion am Montag, den 06. Feb 2006, veranlasst, vorläufig alle Abschiebungen nach Togo auszusetzen. Mecklenburg-Vorpommern werde so lange keine Abschiebungen vornehmen, bis ein neuer Lagebericht vom Auswärtigen Amt erarbeitet sei, erklärte eine Sprecher des Schweriner Innenministeriums. (siehe Pressemitteilung)
Während aus Mecklenburg-Vorpommern vorläufig keine Abschiebungen nach Togo durchgeführt werden, werden andernorts weiterhin Flüchtlinge aus Togo in Abschiebehaft genommen - um ihre baldige Deportation vorzubereiten? Der Diktaturflüchtling Tchanile Houdou wurde am 07. Feb 2006 in Potsdam (Brandenburg) auf der AusländerInnenbehörde in Abschiebehaft genommen wurde. Am Tag zuvor hatte er noch an der Demonstration vor der togoischen Botschaft und dem Auswärtigen Amt in Berlin teilgenommen.
:: Demobericht aus Berlin mit Hintergrundinfos
:: Flugblatt (pdf) :: Pressemitteilung vom 5. Feb 2006 (pdf)
Die Kampagne gegen Abschiebungen nach Togo geht weiter! :: Infos auf thecaravan.org
Pressemitteilung der Internationale Kampagne gegen die Diktatur in Togo und anderen Afrikanischen Ländern, Hamburg, 07.02.2006
Durch die immer breiter werdenden Protesten gegen die Abschiebungen in die Diktatur Togo sah sich die SPD-Fraktion am Montag, den 06.02.06, veranlaßt, vorläufig alle Abschiebungen nach Togo auszusetzen. Mecklenburg-Vorpommern werde so lange keine Abschiebungen vornehmen, bis ein neuer Lagebericht vom Auswärtigen Amt erarbeitet sei, erklärte eine Sprecher des Schweriner Innenministeriums. Wie lange dies dauern werde, ist im Moment nicht zu beantworten.
In Folge dessen wurden Herr Adzrakou Komi Anani und ein weiterer Togoer aus der Haft entlassen. Nach Auskunft der Ausländerbehörde wird Herrn Adzrakou eine zunächst auf zwei Monate befristete Duldung erteilt. Nach 22 Tagen Hungerstreik geht es ihm entsprechend schlecht und befindet sich noch in stationärer Behandlung, wird aber bald aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Herr Alassane Mousbaou, der in einer nächtlichen Geheimoperation abgeschoben wurde, steht weiterhin mit der "Internationalen Kampagne" und seiner Anwältin in Kontakt. Nach zwei Versuchen der RPT ihn zu inhaftieren befindet er sich nach wie vor in großer Gefahr. Er ist auf der Flucht und hält sich versteckt. Seine Rechtsanwältin hat eine Beschleunigung seines Hauptverfahren gefordert. Die Anerkennung seiner Asylgründe müßte dann zu seiner gesicherten Rückkehr nach Deutschland führen.
Anlässlich des Jahrestages des Todes von Gnassingbé Eyadema versammelten sich am vergangenen Montag etwa Hundertfünzig Flüchtlinge mehrheitlich aus Togo sowie einige UnterstützerInnen vor der togoischen Botschaft in Berlin. Die Aktion der Internationalen Kampagne gegen die Diktatur in Togo richtete sich gegen die Fortführung der Eyadema-Diktatur durch dessen Sohn Fauré. Anschließend zog die Gruppe zum Auswärtigen Amt, um dort die Beendigung die Kollaboration der Bundesrepublik mit dem westafrikanischen Terror-Regime, den sofortigen Stop aller Abschiebungen nach Togo und die gesicherte Rückkehr Herrn Mousbaous zu fordern.
In kurzer Zeit wird die "Internationale Kampagne" eine deutschlandweite Rundreise mit Vertretern togoischen Opposition und togoischer Menschenrechtsaktivsten durchführen. Weitere Ankündigungen folgen in Kürze.
"Internationale Kampagne"
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