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Quellenangabe:
Rassismus Report 2005 veröffentlicht (vom 25.03.2006),
URL: http://no-racism.net/article/1612/, besucht am 24.11.2024

[25. Mar 2006]

Rassismus Report 2005 veröffentlicht

Der Rassismus Report 2005 wurde am 24.3.2006 in Wien der Öffentlichkeit präsentiert. Es ist der sechste Report, den ZARA - Zivilcourage und Anti-Rassismus Arbeit - vorlegt.

Pressetext von ZARA - überarbeitet von no-racism.net


Der Rassismus Report ist die einzige jährlich erscheinende qualitative Datenquelle über Struktur und Ausmaß von Rassismus in Österreich. Über 1100 Fälle von rassistischen Übergriffen sind im Jahr 2005 der Beratungsstelle für Opfer und ZeugInnen von Rassismus gemeldet worden.

Die stetig steigende Zahl der Meldungen bei ZARA zeigt, dass sich das Bewusstsein gegenüber Rassismus verändert hat. Immer mehr Menschen setzen sich gegen rassistische Übergriffe zur Wehr und fordern ihr Recht auf Nicht-Diskriminierung ein. "Die Meldungen bei ZARA sind ein wichtiges Zeichen, dass Rassismus weder von den Opfern selbst noch von den ZeugInnen unwidersprochen hingenommen wird. Was aber beim Blick in den Report 2005 schockiert, ist die Tatsache, dass Rassismus in Österreich tabuloser und aggressiver geworden ist", sagt Hikmet Kayahan, Leiter der Beratungsstelle für Opfer und ZeugInnen von Rassismus. "Zudem sind die bei ZARA dokumentierten Fälle bloß die Spitze des Eisberges", so Kayahan.

Positiv hervorzuheben ist, dass sich immer mehr Opfer gegen Rassismus zur Wehr setzen. ZARA versucht den Betroffenen dabei eine umfassende Unterstützung zu bieten. Trotz neuer rechtlicher Möglichkeiten (u.a. Gleichbehandlungsgesetz) sind die Hürden auf dem Weg zum Recht oftmals schlichtweg unzumutbar. "Obwohl das Gleichbehandlungsgesetz viele Formen von Rassismus verbietet, bleibt es ein sehr mutiger weil risikoreicher Schritt, sich zur Wehr zu setzen und eine zufrieden stellende Entschädigung zu erwirken. Der Ausgang des Verfahrens ist ungewiss und das Prozesskostenrisiko von den Betroffenen alleine zu tragen", erläutert Dieter Schindlauer, geschäftsführender ZARA-Obmann.

Hier wird besonders deutlich sichtbar, dass der verantwortungslose Umgang mit Anti-Rassismus-Arbeit von Seiten des Bundes auf die Betroffenen zurückfällt. ZARA fordert das offizielle Österreich auf, endlich ernsthaft aktiv zu werden. "Die bestehenden Rechtsgrundlagen müssen so überarbeitet werden, dass sie Betroffenen eine reale Chance bieten, ihre Rechte auch tatsächlich zugesprochen zu bekommen. Dabei fehlen vor allem finanzielle Mittel zur Durchsetzung, sowohl für die Betroffenen als auch für die Institutionen", so Schindlauer.

ZARA kämpft Jahr für Jahr ums Überleben. Immer noch wird die Arbeit von ZARA größtenteils ehrenamtlich geleistet. 2005 konnte ZARA letztlich nur aufgrund der aufmerksamen privaten SpenderInnen und FörderInnen arbeitsfähig bleiben. "Es freut uns, dass sich die finanzielle Unterstützung aus der Zivilgesellschaft im Vergleich zu 2004 verdoppelt hat. Damit übernimmt der aktive Teil der Zivilgesellschaft die monitäre Ausfallshaftung für den untätigen Bund", so Kayahan.

Bestellung des Rassismus Report 2005:
ZARA - Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
Beratungsstelle für Opfer und ZeugInnen von Rassismus
Tel.: (01) 929 13 99, Fax: (01) 929 13 99-99, E-Mail: office (at) zara.or.at

Der Rassismus Report 2005 steht auf www.zara.or.at kostenlos zum Download als PDF zur Verfügung.