Quellenangabe:
Dominique - von Polizei erschossen (vom 15.05.2006),
URL: http://no-racism.net/article/1679/,
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[15. May 2006]
Am 14. April 2006 wurde der 23jährige Afro-Deutsche Dominique Kouamayo von der Polizei in Dortmund erschossen.
Dominique, 23 Jahre alt, wurde von der Polizei in Dortmund-Eving erschossen. Die Umstände des tragischen Todes sind unklar. Die Polizei behauptet, Dominique hätte die Beamten, die ihn erschossen, mit einem Messer angegriffen - und zuvor bei einem Streit einen Kioskbesitzer bedroht. Dieser soll die Polizei gerufen haben, weil er sich bedroht fühlte. Die Polizisten behaupteten, sie seien von Dominique mit einem Messer angegriffen worden, worauf sie das Feuer eröffneten. Doch diese Darstellung ist mehr als fragwürdig. Denn: Warum wird ein Mensch zuerst in den Bauch und dann ins Bein geschossen? Oder wenn die Reihenfolge der Schüsse anders war: Warum wird einem Menschen, der mehrere Meter entfernt ist, ins linke Bein geschossen? Und warum wird er dann, verletzt am Boden liegend und keinerlei Wiederstand leistend, mit einem weiteren Schuss direkt in den Brustkorb umgebracht?
Am 22. April 2006 fand Stadtteil Dortmund Eving eine erste Demonstration statt, um dem Unverständnis über diesen Vorfall Gehör zu verschaffen. Weitere Aktionen wurden angekündigt und die lückenlose Aufklräung des Vorfalles gefordert.
Im Folgenden dokumentieren wir einen Bericht von rheinhiphop.de sowie eine Erklärung von Africans United und dem Dominique Kommitee:
Nach der Demo am 22. April und Gesprächen mit einem Augenzeugen berichtet :: rheinhiphop.de:
- Domique wurde zuerst am Bauch und dann am Bein angeschossen.
- Die Polizei ließ den Veranstalter der Demo eine Erklärung unterschreiben, dass man die Polizei als Täter in diesem Fall nicht bei der Demo erwähnen darf.
- Trotz eines friedlichem Verlaufs der Demo wurden die Demonstranten von der Polizei behindert und es wurde strikt untersagt, an den Zielort der Demo zu marschieren (Friedensplatz im Dortmunder Zentrum)
- Es ist wohl möglich, dass Rassismus mit dem ganzen tragischen Vorfall nicht zu tun hat, aber ein Mitbürger, in diesem Falle mit dunkler Hautfarbe, wurde aus bis jetzt nicht klar erkennbaren Gründen von einem Polizeibeamten erschossen, und später als potenzieller Krimineller abgestempelt.
- Die Frau des Ladensinhabers sagte nur, dass die Maßnahmen überflüssig gewesen wären.
- Bei einem Treffen nach der abgebrochenen Demo, wartete die Polizei auf einige Demonstranten um deren Personalien aufzunehmen. War das eine Einschüchterungs-Maßname?
- Wieso werden nach einer trotz Behinderung von Seiten der Beamten friedlich verlaufenen Demo Personalien von Demonstranten aufgenommen?
Wir wollen nicht voreilig die Ermordung Dominique als rechtsextreme, ausländerfeindliche veranlagte Aktion bezeichnen, aber die momentanen Erkenntnisse lassen einen gravierenden Fehler von einem scheinbar überforderten Beamten nicht ausschließen.
Alle Demonstranten fordern nur eine Aufklärung des Falls, und einen Stopp der Desinformations-Kampagne die in diesen Fall von Seiten von einigen Behörden betrieben wird.
Allein aus Respekt für den Verstorbenen wäre dies auf jeden Fall angebracht.
Eine weitere Demo wird momentan geplant, jede Unterstützung die für eine gerechte Aufklärung dieses tragischen Falles helfen könnte, wird gerne von der Familie und Freunde Dominiques angenommen.
Bei Fragen und Kritik wenden Sie sich bitte an: info (at) rheinhiphop.de
Am Karfreitag, den 14. April 2006 wird Dominique Kouamayo, ein 23-jähriger Junge nach einer vorangegangenen Auseinandersetzung mit einem Kioskbesitzer in der Bayrischen Strasse Dortmund von Polizisten durch zwei Schüsse getötet. Der erste Schuss soll auf die Brust und der zweite auf das Bein abgefeuert worden sein. Übereinstimmenden Aussagen zufolge war Dominique mindestens vier Meter von dem Beamten entfernt und hatte nur ein Messer in der Hand. Der Kioskbesitzer hätte zuvor die Polizei angerufen, weil er sich bedroht fühlte. Dominique war dort Stammkunde und wohnte nur 50 Meter weiter in der Bayrischen Strasse.
Dominique war als Jugendlicher aus dem Kongo alleine nach Deutschland gekommen und ging in Dortmund zur Schule. Er war etwa 1,65 Meter groß und wog kaum 60 Kilo. In Mai hätte er sein Realschulabschluss abgelegt. Dominique wollte nach dem Schulabschluss eine Ausbildung anfangen. In seiner Freizeit machte er Musik und arbeitete als MC. Er war in der Hip-Hop Szene im Ruhrgebiet sehr bekannt und hatte viele Freunde (Siehe :: HIPHOP-POTT.de oder :: RHEINHIPHOP)
Wir sind betroffen von der Leichtigkeit, wie ein junger Mensch so leicht niedergeschossen wird, auch wenn er ein Messer in der Hand gehabt hat. Wir fragen uns, ob die Schüsse so schnell gefallen sind, weil Dominique ein Afrikaner war und eine andere Hautfarbe hatte. Wäre der Abzug auch so schnell betätigt worden, wäre er nicht schwarz?
Wir sind der Meinung, dass der Vorfall im gesamtgesellschaftlichen Kontext gesehen werden sollte, in dem Rassismus, Ausgrenzung und Ungleichheit täglich zunehmen. Dominiques Fall ist kein Einzellfall. Oury Jalloh und Laye Kondé sind andere durch die Presse gegangene Fälle. Beide starben am 7. Januar 2005. Der erste verbrannte in seine Zelle, während der zweite an den Folgen eines brutalen Polizeieinsatzes starb. Alle MigrantInnen und Flüchtlinge, die ein Fuß in dieses Land gesetzt haben, sind konfrontiert mit Kontrollen, Diskriminierung, Ausgrenzung, Kriminalisierung, unmenschlichen Lebensumständen, Abschiebungen, rassistischen Angriffen und Tod.
Wir fordern die Prozesseröffnung in Fall Dominique Kouamayo und werden den Fall bis zuletzt verfolgen. Wir werden die Öffentlichkeit über Dominique und den täglichen Rassismus aufklären, die zu Polizeibrutalität und rassistischen Übergriffen führen.
Wir fordern eine lückenlose Aufklärung und Gerechtigkeit!
Africans United + Stop Racisme
Kontaktadresse:
Linkspartei-Büro, Münsterstr. 141, Dortmund
Tel: 0231-9868660, Fax: 0231-4759280
e-mail: info (ät) dielinke-dortmund.de
Weitere Aktionen und Solikonzerte im Ruhrgebiet werden folgen. Infos hier oder über den obigen Kontakt.
Quellen: :: rheinhiphop.de :: hiphop-pott.de :: thecaravan.org