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Quellenangabe:
Saint George in memoriam Seibane Wague (vom 10.07.2006),
URL: http://no-racism.net/article/1748/, besucht am 21.11.2024

[10. Jul 2006]

Saint George in memoriam Seibane Wague

Konzertabend mit Vortrag "Joseph Boulogne Le Chevalier Saint George. Der Schwarze Mozart" von Beate Hammond am 15. Juli 2006

Samstag, 15. Juli 2006, 19.00 Uhr
im Brick 5, Fünfhausgasse 5, 1150 Wien
Vortrag: "Joseph Boulogne Le Chevalier Saint George. Der Schwarze Mozart" von Beate Hammond
Konzert: Donka Angatcheva: Klavier, Christoph Ehrenfellner: Violine
Zur Aufführung gerät das 1774/75 entstandene Violinkonzert in C-Dur, op 5 Nr. 1, einer der frühen Werke Saint Georges.
Flyer: :: ansehen

Zu Lebzeiten war der Chevalier de Saint George, Joseph Boulogne (1745-1799), eine Berühmtheit im vorrevolutionären Frankreich. Der Sohn einer afrikanischen Sklavin und eines französischen Aristokraten, war ein gefeierter Violinvirtuose und Komponist, dessen Werke ebenso angesehen waren wie die Wolfgang Amadeus Mozarts. Als Dirigent brachte Saint George die Pariser Symphonien Joseph Haydns zur Aufführung.

Unter seinen Freunden und Unterstützern waren zahlreiche Mitglieder der Aristokratie, an der Spitze der Herzog von Orléans und Königin Marie-Antoinette. Dennoch blieb auch im angeblich aufgeklärten Frankreich Voltaires und Rousseaus Saint George nicht vom Rassismus verschont. Seinen Traumjob, die Berufung als Operndirektor, vereitelte das Opernensemble, das keine Befehle von einem Schwarzen entgegennehmen wollte. Mit Beginn der französischen Revolution kämpfte er darum, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit auch auf die französischen Kolonien auszudehnen. Der Kampf ging verloren. Saint George starb 1799 in Paris und geriet, im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen Mozart, in Vergessenheit.

Zur Aufführung gerät eines der zahlreichen Violinkonzerte Saint George, bei denen er, ähnlich wie Mozart und in der Tradition der damaligen Zeit, als Solist und Dirigent fungierte.


verborgene Geschichte/n


Der Konzertabend ist eine Veranstaltung im Rahmen von "verborgene Geschichte/n - remapping Mozart". Die Konfiguration III mit dem Titel: "Was aller Welt unmöglich scheint" fragt nach bisher weitgehend unsichtbaren (Über)lebensrealitäten.

Ausstellung von 22. Juni - 30. Juli 2006
in der Kuffner Sternwarte, Johann Staud Straße 10, 1160 Wien
Öffnungszeiten: Mo - Fr 10 - 13 Uhr, Sa und So 15 - 18 Uhr


Die Redaktion von :: afrikanet.info beschrieb die Ausstellung in einer Aussendung vom 27. Jun 2006 folgendermaßen:

Vor einer Woche startete die "Schwarze Recherche Gruppe" (SRG) im Rahmen von "Wiener Mozartjahr 2006" eine Reihe von Veranstaltungen, die die Zeit Mozart aus einer afrikanischen Perspektive beleuchtet. Wie lebten z.B Menschen afrikanischer Herkunft in Wien zur Zeit Mozart? Welche Widerstände müssten sie damals schon leisten? Was sind die heutige Auswirkungen auf das gestrige Bild von Schwarzen in Österreich? und viele Fragen...

Antwort auf dieser Fragen finden Sie in einer Ausstellung in der: Kuffner Sternwarte, Johann-Staud-Straße 10, 1160 Wien

Wir waren dort und es lohnt sich hinzugehen. Man erfährt viel über
diesen nicht erwähnten Teil der Österreichischen Geschichte. Eine sehr interessante Arbeit die mehr als Empfehlenswert ist. Nicht nur die Black Community soll hin, sondern auch alle Interessierten. Weil diese Geschichte, Teil der Geschichte Österreich ist.....

Mehr Infos unter: http://www.remappingmozart.mur.at