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Quellenangabe:
Solidarität mit Oaxaca! (vom 29.10.2006),
URL: http://no-racism.net/article/1855/, besucht am 22.11.2024

[29. Oct 2006]

Solidarität mit Oaxaca!

Kundgebungen Montag, 30. Oktober und Montag, 6. November 2006.
Treffpunkt: Jeweils 16.30 Uhr Ballhausplatz / Wien - anschließend Demonstration zur Botschaft von Mexiko (Operngasse 17-21)

Aufruftext der :: Mexiko-Plattform Österreich


Nach Überfällen von Polizei und Paramilitärs ist zu befürchten, dass eine großangelegte Intervention von Bundespolizei und Militär in der weltbekannten mexikanischen "Touristenstadt" Oaxaca unmittelbar bevorsteht. Die Volksorganisationen von Oaxaca rufen deshalb zu dringender Solidarität auf!!

Mit dem Treffpunkt Ballhausplatz sollen Bundesregierung und Bundespräsident Fischer aufgefordert werden, zu intervenieren, damit das Blutbad ein Ende hat und eine Verhandlungslösung gefunden wird. Dazu ist der Rücktritt von Gouverneur Ulises Ruiz unverzichtbar.

Seit dem 22. Mai dieses Jahres befinden sich in Oaxaca etwa 70.000 LehrerInnen im Streik. Was als Arbeitskampf um höhere Löhne und bessere Lebensbedingungen für die SchülerInnen begann, ist zu einem Volksaufstand geworden. Am 14. Juni gingen Polizeieinheiten des Bundesstaates erstmals gewaltsam gegen die Streikenden vor, jedoch ohne ihre Ziele zu erreichen. Danach schlossen sich andere gesellschaftliche Gruppen den LehrerInnen an, organisiert in der "Versammlung der Bevölkerung Oaxacas" (APPO) halten sie das Zentrum der stadt weiterhin besetzt.

Gouverneur Ulises Ruiz samt seiner Regierung wurde für abgesetzt erklärt und die sozialen Bewegungen organisieren wichtige Dienstleistungen etc. in Selbstorganisation.

Mit Barrikaden versuchen sie sich gegen Angriffe der „Sicherheitskräfte“ und Paramilitärs zu schützen. Am 27. Oktober verzeichnete die Bewegung mehrere weitere Tote, darunter ein US-amerikanischer Journalist, sowie zahlreiche Verschwundene und Verletzte durch Schusswaffen.

Hauptforderungen der LehrerInnen und der APPO sind die Absetzung des despotisch agieremden Gouverneurs, ein Ende der Repression und der Verfolgung politischer AktivistInnen, sowie eine Neuordnung des Staates unter Beteiligung der indigenen Völker, die etwa 60% der 3,5 Millionen EinwohnerInnen von Oaxaca stellen.

In den letzten Wochen wurden Präventivpolizei und Kontingente der mexikanischen Armee in der Region massiv verstärkt und sollen auf Befehl von Präsident Vicente Fox die Stadt besetzen. Dies könnte zu einem Massaker unvorstellbaren Ausmaßes führen.

Versammeln wir uns zur Kundgebung Montag 30 Okt. und Montag 6. Nov.
Jeweils 16.30 Uhr!!
Bitte! Helft mit, die Info zu verbreiten!!