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Quellenangabe:
Abschiebung in Belgien verhindert (vom 19.02.2003),
URL: http://no-racism.net/article/189/, besucht am 21.11.2024

[19. Feb 2003]

Abschiebung in Belgien verhindert

Am Montag, dem 17.2.03, verzügerten 10 AktivistInnen des "Vluchtelingen Aktie Komitee (VAK)" aus Ghent, Belgien, erfolgreich die Abschiebung eines jungen Asylwerbers aus Sierra Leone.

Am Montag, dem 17.2.03, verzügerten 10 AktivistInnen des "Vluchtelingen Aktie Komitee (VAK)" aus Ghent, Belgien, erfolgreich die Abschiebung eines jungen Asylwerbers aus Sierra Leone. Am Montag morgen, gegen 6:30 Uhr, wurde der Bus, der den jungen Mann vom geschlossenen Internierungslager in Merksplas (bei Antwerpen) zum Flughafen bringen sollte, durch einen Hinterhalt der AktivistInnen gestoppt.

Als der Bus aus dem Innern des Lagers Richtung Tor fuhr, wurde ein Pfeifsignal gegeben und 10 AktivistInnen des VAK rannten zum Tor um den Bus zu stoppen. Das Tor wurde sofort durch die Lagerleitung geschlossen, so dass der Bus das Lager nicht velassen konnte. Die AktivistInnen setzen sich vor dem Tor auf die Strasse und bildeten eine Menschentraube. Sie verhinderten dass die Lagerleitung ihre Ziel erreichen konnte. Die Direktion rief die Polizei, die nach etwa 30 min erschien. Zwei Polizisten näherten sich und entschieden, auf Verstärkung zu warten. Gegen 8 Uhr kam der Beamte mit drei weiteren Polizisten. Sie gaben den AktivistInnen den Befehl das Tor vor dem Internierungslager zu räumen. Alle AktivistInnen weigerten sich, so dass die Polizei die Gruppe brutal auflöste. Besonders einer der Polizisten war sehr gewalttätig und trat friedliche AktivistInnen, selbst nachdem sie gefesselt waren. Der gleiche Polizist benutze ein Paar Daumenfesseln, die sehr schmerzhaft für den Aktivisten waren und zudem überflÃŒssig, zumal es genügend Handfesseln gab. Nach 10 Minuten waren alle gefesselt und der Bus verlies das Internierungslager.

Nachdem die AktivistInnen festgenommen waren, wurden sie zur 10 km von dem Lager entfernten Polizeistation Hoogstraten gebracht. Da die Hälfte der AktivistInnen sich weigerten, das Verhörprotokoll zu unterzeichnen oder überhaupt etwas auszusagen, wurden sie in Zellen gesteckt. Da nur 2 Einpersonen-Zellen vorhanden waren wurden die 8 männlichen Aktivisten in eine Zelle gesperrt. Die AtmosphÀre unter den AktivistInnen war gut, zumal sie in jeder Zelle ein Handy hatten. Jubel brach aus, als die Nachricht durchkam, dass der Flüchtling nicht abgeschoben wurde, weil der Bus zu spät am Flughafen angekommen war. Die AktivistInnen verliessen ihre Zellen mit einem grossen LÀcheln im Gesicht, sogar der Flüchtling selbst hatte mit ihnen telefoniert um ihnen zu sagen, dass er die Aktion gesehen hatte und um ihnen für ihre Hilfe zu danken.

Die AktivistInnen werden versuchen, den Asylfall von Mahmoud Sesay öffentlich zu machen um die belgische Regierung zu zwingen, Herrn Sesay den Flüchtlingsstatus zuzugestehen.