Quellenangabe:
Gedenken an Yankuba Ceesay (vom 03.12.2006),
URL: http://no-racism.net/article/1898/,
besucht am 22.12.2024
[03. Dec 2006]
Die Black Community Linz in Kooperation mit anderen NGO's organisiert am Samstag, 9. Dezember 2006, einen Gedenknachmittag am Schillerpark. Es wird dem Gambier Yankuba Ceesay gedacht, der im Oktober 2005 in einem Linzer Schubhaftgefängnis verstorben ist.
Es ist wichtig, dass möglichst viele daran teilnehmen um für Menschenwürde und Menschenrechte einzutreten und Änderungen in den geltenden Asylgesetzen zu erwirken.
Treffpunkt ist Samstag, 9. Dezember 2006, um 13 Uhr im Schillerpark (beim Casino Linz).
Todestag des Schubhäftlings Yankuba Ceesay
Vor einem Jahr am 4. Oktober 2005 verstarb der 18 Jahre junge Flüchtling aus Gambia nach mehrwöchigem Hungerstreik, mit dem er gegen die Schubhaftbedingungen im Polizeianhaltezentrum (PAZ) Linz protestieren wollte.
Die Plattform Zivilcourage kritisiert, dass die zuständigen Behörden keine Maßnahmen gesetzt haben, um weitere Todesfälle zu verhindern.
Yankuba Ceesay war das Opfer einer unmenschlichen, jenseits allen menschlichen Empfindens angesiedelten Fremdengesetzgebung.
Im Oktober jährte sich der Todestag von Yankuba Ceesay, der während seiner Schubhaft in Linz verstarb. Trotz der Verurteilung der Fremdenbehörde durch den unabhängigen Verwaltungssenat wegen rechtswidriger Schubhaft und mangelnder medizinischer Betreuung werden von der Staatsanwaltschaft keine weiteren Ermittlungen angestellt.
Auch der OÖ Landessicherheitsrat sieht keinen Handlungsbedarf. Alle Forderungen nach einem uneingeschränkten Zugang für Menschenrechtsorganisationen zu den Schubhäftlingen blieben bis dato ungehört. Es werden keine Maßnahmen gesetzt, um weitere Todesfälle zu verhindern. Hinter den Mauern der Schubhaftgefängnisse verschwinden täglich immer mehr Menschen, von denen niemand weiß, was mit ihnen geschieht. Durch eine menschenverachtende Fremdengesetzgebung werden Familien auseinander gerissen, auch nachweilich Traumatisierte in Nacht- und Nebelaktionen in so genannte "sichere Drittländer", wie Polen abgeschoben. Durch Kettenabschiebungen werden sie häufig den Verfolgern in ihren Heimatländern wieder ausgeliefert.
Anlässlich des Tages der Menschenrechte am 10. Dezember tritt die Plattform Zivilcourage für die Einhaltung der Menschenrechte in Österreich ein und veranstaltet eine
Kundgebung am Schillerplatz/Linz
9. Dezember, 13 bis 15 Uhr.
Was hinter den Mauern des Schweigens passiert, ist eines demokratischen Staates unwürdig!
Die Plattform Zivilcourage fordert
- Abschaffung der Schubhaft
- Entschärfung des Fremden- und Asylrechtes
- Keine polizeilichen Übergriffe
- Restlose Aufklärung der Todesfälle (Yankuba Ceesay u.a.)
- Gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft, Politik und Medien
- Wir treten ein für eine völlige Gleichstellung, Gleichbehandlung und Gleichberechtigung der Menschen mit Migrationshintergrund.
Plattform Zivilcourage: Land der Menschen, ÖGB, ÖGJ, SOS Menschenrechte, Black Community, Grüne Linz, AIB, Werkstatt Frieden & Solidarität, MAIZ, Verein ADA, Volkshilfe Flüchtlingsbetreuung, migrare, Verein Begegnung arcobaleno, umut dernegi, Verein Ketani, Mesopotamia, DIDF, Frauenverein AMARA, kurdischer Sportverein, ...
Flüchtlingsorganisationen haben dokumentiert, dass im Zeitraum 1993 bis 2005 6.700 Flüchtlinge an den Außengrenzen der EU zu Tode gekommen sind. Die Dunkelziffer dürfte um ein vielfaches höher liegen. Ein Flugblatt der Werkstatt Frieden & Solidarität mit Kritik an der EU-Flüchtlingspolitik kann auf www.werkstatt.or.at heruntergeladen werden.
Quellen: Black Community Linz, Werkstatt Frieden & Solidarität