Quellenangabe:
Rechtsextreme Musikgruppen bei Konzert in Innsbruck (vom 28.04.2007),
URL: http://no-racism.net/article/2061/,
besucht am 05.11.2024
[28. Apr 2007]
Wieder einmal findet Anfang Mai im Innsbrucker Veranstaltungsort "Hafen" ein Konzert mit extrem rechten Black-Metal-Musikgruppen statt.
Schon in der Vergangenheit konnte dort drei mal das sogenannte "Misanthropic Violence"-Festival stattfinden, bei dem jedes Mal diverse rechtsextreme und neonazistische Musikgruppen auftreten konnten. Veranstaltet wurden die Konzerte von der Gruppe "Brutal Arts Tyrol" bzw. Michael Benischek aus Igls/Tirol. Im folgenden finden sich Beschreibungen der einschlägigen Bands, die diesmal auftreten sollen.
"Morrigan" haben keine Berührungsängste zu offen neonazistischen Musikgruppen: Im Jahr 2001 hätten sie beim "Berzerk Festival", das vom Label "Pesten Productions" des Neonazis Denis Schoner (Schlagzeuger der neonazistischen Band "Totenburg") organisiert wurde, gemeinsam mit den neonazistischen Bands "Magog", und eben "Totenburg" auftreten sollen. Das Festival wurde jedoch abgesagt (Dornbusch/Killguss 2005: Unheilige Allianzen " Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus, Seite 198/ siehe auch: :: "Nazikonzert in Gera aufgelöst! (Indymedia)
Ebenfalls gescheitert war im August 2005 ein Konzert gemeinsam mit der deutschen NSBM ('National Socialist Black Metal')-Band "Absurd" und der Band "Forgotten Darkness" (Ebenda, 289).
In einem Interview (aus dem Jahr 2005) auf den engen Kontakt zu "Absurd" und zur NSBM-Band "Totenburg" sowie auf die Produktion von Tonträgern bei dem rechtsextremen Label "Westwall" angesprochen, meint "Balor", der Sänger von "Morrigan", dass die Band keine Verbindungen zur NSBM-Szene habe. Weiters handle es sich bei den aktuellen Mitgliedern von "Absurd" nicht um Nazis, sondern um Heiden. Bei "Totenburg" verhalte es sich ähnlich, weil die Mitglieder dieser Band zur Live-Besetzung von "Absurd" gehören. Wenn man sich mit der Musik und den Texten von Absurd befasse und sich sich mit den aktuellen Mitgliedern unterhalte, werde man schnell feststellen, dass da nichts Anstößiges zu finden sei (vgl. :: Interview).
Um diese Aussage zu widerlegen, reicht es, einen Konzertflyer von "Absurd" und "Totenburg" aus dem Jahr 2004 zu betrachten, der mit einem Hakenkreuz "verziert" ist. Seitdem ist es zu keinen wesentlichen Bandbesetzungs-Änderungen gekommen.
"Totenburg" hätten zwar (auf einem ihrer Tonträger, Anmerkung) Adolf Hitler gegrüsst, sie hätten aber keine rechten Liedtexte, verteidigt "Balor" von MORRIGAN die neonazistische Musikgruppe. Ronald "Wolf" Möbus (der aktuelle Sänger der Band ABSURD), den er persönlich kenne, sehe er nicht als einen Nazi, sondern eher als einen Heiden. (Interview "Ginungagap Webzine" mit "Balor" von MORRIGAN, 2004). Dazu ist anzumerken, dass Möbus im Jahr 2003 wegen Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen und Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt wurde (vgl. :: "Absurde Klangwerke - Black Metal, Mittelalter und 'Absurd'")
Zuletzt spielten "Morrigan" am 04. März 2006 bei einem Konzert zusammen mit "Totenburg", "Absurd" und "Forgotten Darkness". Bei dem Konzert wurde laut einem Konzertbericht, der sich auf einer neonazistischen Online-Seite findet, eine israelische Flagge verbrannt.
Auch auf einem Konzert am 26. Februar 2005 in Gremsdorf, Landkreis Erlangen-Höchstadt waren "Morrigan" laut einem Bericht des Bayrischen Verfassungsschutzes gemeinsam mit neonazistischen Gruppen wie "Absurd" und "Blutaar" vertreten.
In einer Anfragenbeantwortung des Hessischen Landtages (Drucksache 16/6093 vom 29.09.2006) finden "Morrigan" ebenfalls Erwähnung. Hier stehen sie in einer Liste mit rechtsextremen Bands wie "Rassenstolz" und "Hauptkampflinie". Ein Konzert im Jahr 2001, bei dem "Morrigan" im Rahmen einer sogenannten "Geburtstagsfeier" auftraten, wird ebenfalls angeführt.
Mit diversen Tonträger-Produktionen, Bandprojekten, Konzerten und eindeutigen Statements beweisen ETERNITY, dass sie keine Berührungsängste mit dem neonazistischen und extrem rechten Flügel der Blackmetal-Szene haben bzw. selbst Teil davon sind.
Im Jahr 2004 erschien ein Tonträger ("Black Metal Against The World"), auf dem ETERNITY gemeinsam mit der französischen NSBM-Band AD HOMINEM sowie der einschlägigen Band FUNERAL WINDS und der Band LEVIATHAN vertreten sind. Ein Lied von AD HOMINEM auf einem anderen Tonträger heisst etwa "Auschwitz rules". Auch FUNERAL WINDS stehen zum Nationalsozialismus. Frontmann Maurits Jansen meint in einem Interview etwa: "Ich habe ein großes Interesse an Hitlers Leben, sowohl an seiner okkulten als auch an seiner "Drittes-Reich"-Seite. Ich habe einige seiner Ideen und Ideologien übernommen." Weiters meint er: "Ich stehe mit einigen extrem rechten Parteien in Kontakt (..) in einigen Punkten kommen sie unseren Zielen und unserer Ideologie nahe (..) Es ist an der Zeit, alle Immigranten zusammen mit der Regierung aus den Niederlanden zu werfen. Öffnet Auschwitz wieder und gebt ihnen allen einen Freifahrtschein zur Hölle." (zitiert in: Dornbusch/Killguss 2005, Unheilige Allianzen – Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus, Seite 216).
Auf die gemeinsame Produktion mit der neonazistichen Gruppe AD HOMINEM angesprochen meint "Basilisk", der Schlagzeuger von ETERNITY, lapidar: "Ich habe schon eine ganze Weile Kontakt zu Kaiser W. von Ad Hominem...er plante diese 4er Split-Ep, fragte mich ob wir mitmachen wollen und ich sagte ja! Eigentlich ganz unspektakulär!".
Bei einem Konzert in Deutschland traten ETERNITY zusammen mit den neonazistischen Bands MAGOG, TOTENBURG, AD HOMINEM, und ABSURD auf. Bei diesem Konzert übernahm die neonazistische Kameradschaft "Selbstschutz Sachsen-Anhalt" den Saalschutz. Konzertbesucher erhoben den Arm zum Hitler-Gruß oder brüllten "Sieg Heil" und "Juden raus" (Dornbusch/Killguss, Seite 67). In einem Interview wird die Band ETERNITY auf das Konzert angesprochen:
Interviewer: "Die Reaktionen seitens des Publikums bei eurem Auftritt in Diesdorf waren meiner Meinung nach eher verhalten und so wirklich schien ETERNITY auch nicht zu den anderen Bands zu passen, da ihr am ehesten den traditionellen Black Metal spielt. Wie seht ihr das Konzert im Nachhinein? Gelungen/Misslungen? Einen "gut gelaunten" Eindruck machtet ihr jedenfalls nicht."
Antwort von ETERNITY: "Ja gut, wir waren halt die einzige Band ohne NS-Bonus und unsere Musik animiert nun mal nicht zum Sieg Heil-Gröhlen, was auch gut so ist!"
Wordrap zum Thema "Holocaust":
Antwort von ETERNITY: "Tolle Sache! Eine spezielle Abart davon ist doch der Alkoholocaust!!??"
Zwischen der Band ETERNITY und der neonazistischen Band "Absurd" bzw. der einschlägigen Band "Wolfsmond", bei der auch (ehemalige) "Absurd"-Mitglieder spielen, gibt es starke personelle Verbindungen:
2001 produzierten ETERNITY gemeinsam mit "Wolfsmond" einen Tonträger bei dem einschlägigen Label "Sombre Records". Der Tonträger "...and the gruesome returns with every night" wurde 2004
bei dem Label "World Terror Committee Productions" produziert. Dieses Plattenlabel produzierte auch Tonträger von "Absurd" und "Wolfsmond". Der "ETERNITY"-Tonträger "We walk the Infernal Path" wurde u .a. gemeinsam mit dem Ein-Mann-Projekt "Luror" alias "Unhold" alias Sven Zimper produziert, der Inhaber von "World Terror Committee Productions" ist und auch bei "Absurd" als Schlagzeuger mitspielt. In dem Lied "Faustus M-Ängel-E" auf einem 2001 gemeinsam mit der extrem rechten Band "Nachtfalke" veröffentlichten Tonträger heißt es "The dramatic destiny of the chosen ones, the fate of the fateful elitists, Hail to the spirit called Faustus Mengele, demon of a modern world. "Unholds" Faust-Figur ist Dr. Josef Mengele, der "Todesengel von Auschwitz". Das Plattencover zeigt ihn, umrahmt von ausgemergelten Häftlingskindern. Unhold zeigt damit und auch mit Veröffentlichungen von "Absurd"-Tonträgern auf seinem Label "W.T.C.", dass er zum extrem rechten Flügel der Szene gehört. In einem Interview gibt er entsprechende Äußerungen von sich:
Interviewer: "Ich bekomme nicht so viel von Religion in Deutschland mit. Liegt das an der okkulten/satanischen Vergangenheit (..) des Dritten Reiches?"
"Unhold": "Ja, im Vergleich zu anderen Ländern ist in Deutschland Religion nicht so präsent, aus welchen Gründen auch immer. Ich erinnere mich an eine starke religiöse Bewegung, die sich "Evangelium der Vergasung" nannte und beinahe 6 Millionen Anhänger hatte, aber auf einmal waren sie plötzlich verschwunden." (Dornbusch/Killguss, Seite 176-177).
Einer der beiden Sänger von ETERNITY, der sich "A. Krieg" nennt, spielt mit Zimper auch gemeinsam in der Band "Hellfucked". "Hellfucked" sind auch auf einem "Tribut-Tonträger für die neonazistische Band "Absurd" vertreten. Ein Tonträger von "Hellfucked" wurde bei dem Label "Blut und Eisen Productions" produziert, zu dem auch "ETERNITY" sehr gute Kontakte haben. Der Betreiber des Labels, bei dem bereits diverse einschlägige Bands ihre Tonträger produziert haben, gilt als „passives Bandmitglied“ und schreibt die meisten Texte für „Eternity“. Auch bei anderen Veröffentlichungen verlassen sich „Hellfucked“ auf einschlägige Labels: Der „Hellfucked“-Tonträger "Die Legende lebt" wurde 2002 gemeinsam mit der Band "Wolfsmond" bei dem neonazistischen Label "Vinland Winds" produziert. Der Tonträger "Deathecration/First Offense" wurde bei der Plattenfirma
"Pesten Production" des deutschen Neonazis Denis Schoner hergestellt.
Auch bei der Band "Darkmoon Warrior" sind "A.Krieg" und sein Bandkollege "Basilisk" von ETERNITY aktiv. "Darkmoon Warrior" produzierten 1999 einen Demo-Tonträger mit dem Namen "After the final Holocaust".
Der Gitarrist und Sänger von ETERNITY, der sich "Managarm" nennt,
spielt mit Sebastian Schauseil (spielt/e in der NSBM-Band "Absurd" und in der rechtsextremen Band "Halgadom") und Zimper in der Band "Wolfsmond" und spielte mit dem Rechtsextremisten Ronald "Wolf" Möbus, dem aktuellen Sänger von "Absurd", in der inzwischen aufgelösten Rechtsrock-Band "Heldentum". "Managarm" (Dirk Rößler) erzählt in einem Interview, dass er auch gerne die (neonazistische) Band "Landser" hört. (Dornbusch/Killguss, Seite 172).
In einem Interview äußern sich ETERNITY zum Thema "Nicht-Deutsche" wie folgt: "Ein Türke in der Türkei geht mir am Arsch vorbei, ein Schlitzauge in China stört mich auch nicht und ein Nigger in Uganda ebenso wenig, doch was bitteschön haben die in unserem Reich zu suchen?". Auf die Frage des Interviewers, wie das "Problem" mit dem "Dreck (Türken, N*)" zu lösen sei, zeigte sich die Band schon resigniert: "Meiner Meinung nach ist es sowieso schon viel zu spät, dieses Problem zu beseitigen, da bereits viel zu viel Abschaum dieser Art unser Land verseucht hat. Man hätte es gar nicht erst so weit kommen lassen dürfen." (Dornbusch/Killguss, Seite 175).
Auch auf dem im Jahr 2000 veröffentlichten Tonträger "Compilation Sacricola Ordnos Priski - Germanischer Gemeinschaftstonträger" sind ETERNITY neben anderen einschlägigen NSBM-Bands wie "Aryan Blood", "Rassenkrieg", "Holocaustus", "Bilskirnir" etc. vertreten. Das Begleitheft dieses Tonträgers enthält u. a. einen "Sinnspruch" des einstigen Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß. Der Tonträger wird mit der Hymne der SA, dem "Horst-Wessel-Lied" eingeleitet. (Dornbusch/Killguß, Seite 205-206).
Dieser Artikel wurde von http://fightfascism.viennablog.at/ übernommen.
Anmerkung: * Am 4.1.2010 wurde das rassistische N-Wort, dass in diesem Artikel kommentarlos reproduziert wurde, entsprechend gekennzeichnet.