Quellenangabe:
Strache blocken! - Demo in Graz am 10. Mai (vom 03.05.2007),
URL: http://no-racism.net/article/2073/,
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[03. May 2007]
FPÖ-Obmann Strache soll am 10. Mai 2007 auf Einladung des Ring Freiheitlicher Studenten an der Uni Graz auftreten. Ein Bündnis unterschiedlicher Gruppen will das verhindern.
Strache verhindern!
Am 10. Mai soll H.C. Strache auf Einladung des "Rings Freiheitlicher Studenten" (RFS) an der Universität Graz um 19:30 Uhr im "Heizhaus" sprechen: Eine öffentliche Institution wird zur Bühne für aggressive rassistische Hetze und einen Politiker, der noch Ende der 80er Jahre zusammen mit Neonazis an wehrsportähnlichen Übungen teilgenommen hat.
Strache und die Neonazis
Die Fotos, die kürzlich an die Öffentlichkeit kamen, zeigen Strache bei einem paramilitärischen Training gemeinsam mit Andreas Thierry: Thierry war bis Anfang der 90er Jahre ein Führungskader der "Nationalistischen Front" (NF), einer der größten Organisationen des neonazistischen Untergrunds in Deutschland, und führt heute Schulungen für die deutsche NPD durch. Wo Strache ideologisch stand, zeigt sein Eingeständnis, er könne nicht einmal ausschließen, dass es Fotos gebe, die ihn mit Hitlergruß zeigen.
Der jetzige freiheitliche Obmann begann seine Karriere am rechten Rand der FPÖ: im Kreis Norbert Burgers, dem Chef der österreichischen
NPD, die wegen Verstößen gegen das Verbotsgesetz aufgelöst wurde. Strache schaffte sogar das quasi Unmögliche, nämlich wegen Rechtslastigkeit vorerst nicht in die freiheitliche Jugendorganisation aufgenommen zu werden. Noch 2002 nahm Strache an derselben Sonnwendfeier teil, bei der auch Gottfried Küssel zu Gast war.
Ein Politiker als Brandstifter
Heute darf Strache laut Urteil des OLG Wien 2004 eine "Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut" vorgeworfen werden. Seine Auftritte strotzen von Rassismus übelster Sorte: Mit Slogans wie "Daham statt Islam", "Deutsch statt nix verstehn" oder "Herr im eigenen Haus bleiben" hetzt er gegen MigrantInnen,fordert das Ende der Sozialleistungen für Nicht-ÖsterreicherInnen und eine Aufnahmesperre für Menschen von außerhalb Europas.
Im Mai 2006 beispielsweise wetterte Strache: "Es geht um unsere Heimat. Da muss man auch bereit sein, den Kampfanzug anzuziehen." Beim Parteitag im Juni 2006 behauptete Strache, Österreich sei "ein Magnet für Asylmissbrauch geworden": "Jeder dieser so genannten Asylanten, der festgenommen wird, ist ein Drogendealer" und die Österreicher würden "zur Minderheit im eigenen Land gemacht". "Das ist ein Überlebenskampf für unser Land und unsere Kultur", rief er laut Medienberichten den anwesenden FunktionärInnen zu und versprach: "Rache mit Strache".
Der RFS: gegen "Zersetzung" und "Überfremdung"
Der RFS, der das rechtsextreme Spektakel am 10. Mai organisiert, steht seinem Idol um nichts nach: Die Jungkameraden mit Aufklebern wie "Heimreise statt Einreise. Österreichische Studenten zuerst!" fordern die Abschaffung des Verbotsgesetzes und halluzinieren auf ihrer Homepage: "Tatsächlich hat es herzlich wenig mit Rassismus zu tun, Massenzuwanderung, Volksvermischung und damit Zersetzung aus den innersten Trieben unseres Wesenskerns abzulehnen. [...] Es sind biologisch evolutionäre [...] Gründe, die lediglich zwei Alternativen offenlassen: Bewahrung der stammesgeschichtlichen Einheit und Substanz des Volkes oder Überfremdung, Bastardierung und Ausrottung/Untergang. Die Xenophobie, die Scheu vor dem Fremden, ist eine jahrzehntausende alte Anpassung des Menschen an seine ursprüngliche, naturgewollte Lebensweise."
Kein Fußbreit dem Rechtsextremismus!
Rassistische Hetze tatkräftig verhindern!
Strache-Auftritt blocken!
Rassistische Hetze ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen gegen Menschen.
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