Quellenangabe:
SexArbeit. Ein Interview mit LEFÖ (vom 07.05.2007),
URL: http://no-racism.net/article/2077/,
besucht am 23.11.2024
[07. May 2007]
Ein Gespräch über die Situation von Sexarbeiterinnen in Österreich, LEFÖs Arbeitsbereiche, Trafficking- und Opferdiskurse, die internationale Hurenbewegung und Solidarisierung.
Interview für die Zeitschrift "malmoe" mit Faika Anna El-Nagashi von der Organisation LEFÖ.
Der Verein LEFÖ wurde im Jahr 1985 als Selbstorganisation lateinamerikanischer Migrantinnen gegründet. Als erste Organisation in Österreich begann LEFÖ vor dreizehn Jahren, mit Sexarbeiterinnen beratend und unterstützend zusammenzuarbeiten. Der enge Zusammenhang von Sexarbeit und Migration wird durch die Internationalisierung von Prostitution in den letzten zwei Jahrzehnten und in der großen Zahl an Migrantinnen in der westeuropäischen Sexindustrie überdeutlich. In Österreich, ähnlich wie in anderen westeuropäischen Ländern, sind bis zu 80% der Sexarbeiterinnen Migrantinnen.
Aus diesem Grund verbindet LEFÖ die Forderung nach arbeitsrechtlicher Gleichbehandlung und Gleichstellung von SexarbeiterInnen, also nach Legalisierung der Prostitution als Erwerbstätigkeit, mit der dafür notwendigen Forderung nach Änderung des Fremdengesetzes.
Neben Streetwork, Workshops, Beratung und Begleitung für Sexarbeiterinnen fällt auch die Vertretung der Rechte von in der Sexarbeit tätigen Migrantinnen in das Arbeitsfeld von LEFÖ. Die öffentliche Stigmatisierung von Prostitution und unterschiedliche politische Interessen verhindern nicht zuletzt die Umsetzung von Forderungen wie jener, den Regelungsbereich der Prostitution aus den Sitten- bzw. Anstandsnormen zu entkoppeln. Am 8. März 2007, dem internationalen Frauentag, startete LEFÖ in Zusammenarbeit mit maiz die Kampagne "Sexarbeiterinnen haben Lust... auf ihre Rechte!", in deren Rahmen Podiumsdiskussionen, Workshops, Filmscreenings und Theateraufführungen stattfinden. Die Kampagne endet am 2. Juni 2007 (:: dem internationalen Hurentag) mit einer Informationsveranstaltung auf dem Urban-Loritz-Platz in Wien mit Konzerten und Performances.
malmoe: Ihr arbeitet an der Schnittstelle zwischen Migration und Sexarbeit sowie zu Frauenhandel. Inwiefern ist diese Verbindung und der Bezug auf Frauenarbeitsmigration für euch wichtig?
Faika Anna El-Nagashi: LEFÖ war ursprünglich eine Selbstorganisation von Migrantinnen und politischen Flüchtlingsfrauen. Zu Beginn gedacht als Kommunikationsraum, hat sich unsere Tätigkeit um das Beratungsangebot erweitert. Die Frauen, die zu LEFÖ gekommen sind, haben sich in unterschiedlichen Phasen ihres Migrationsprozesses befunden. Damals gab es Frauen, die von Frauenhandel betroffen waren - in der Prostitution, als Hausangestellte oder im Heiratshandel - und Migrantinnen, die in der Prostitution gearbeitet haben. Diese Bereiche haben sich dann als Thematiken von LEFÖ herauskristallisiert. Nach dieser Realität haben wir dann begonnen unsere Arbeit zu konkretisieren und unsere Konzepte zu entwickeln - immer davon ausgehend, dass es um Migration von Frauen geht; was auch den Theorien zur Feminisierung der Migration entspricht. Seit den 80er Jahren migrieren Frauen verstärkt alleine, auch, um ihre Familien in den Herkunftsländern zu erhalten. Frauenmigration ist ein wesentlicher Bestandteil der Ökonomien verschiedener Länder.
Worin liegt die Gefahr der Vermischung der drei Begriffe Migration, Sexarbeit, Frauenhandel in einer öffentlichen Debatte?
Ich glaube, eine begriffliche Klarheit ist ganz wichtig. Es sollte klar sein, dass Sexarbeit Arbeit ist - eine Erwerbsarbeit oder eine Dienstleistung. Sexarbeit muss in einem anderen Bereich verortet werden als Frauenhandel, denn Frauenhandel ist eine Menschenrechtsverletzung. Das muss man ganz genau unterscheiden. Die begriffliche Vermischung verstärkt die Stigmatisierung, die dem Bereich Prostitution eingeschrieben ist; sie assoziiert Sexarbeit mit Gewalt und setzt Prostitution und Migration mit Frauenhandel gleich. Dabei wird auch vermittelt, dass einer Gruppe von Frauen zugestanden wird, in der Sexarbeit freiwillig tätig zu sein und der anderen Gruppe - Migrantinnen - nicht. Einer Migrantin wird grundsätzlich weniger Entscheidungsautonomie zugestanden.
Inwieweit und wie erschweren Opferdiskurse die Arbeit von LEFÖ?
Medial ist es sehr schwer, diversen Opferdiskursen zu entgehen und differenzierte Bilder zu vermitteln, denn denen fehlt oft der Sensationswert. Und gleichzeitig ist es schwierig, einen Empowerment- Zugang in der Medienöffentlichkeit zu etablieren, weil es in Österreich keine richtigen Selbstorganisationen von SexarbeiterInnen wie in Deutschland oder Italien gibt. Und es gibt ein politisches Interesse, dass die Opfer Opfer bleiben.
Wir sind konfrontiert mit einem neo-abolitionistischen Zugang, der Frauen in der Prostitution vor allem als Opfer sieht. Das gilt für Prostitution allgemein - die Situation von Migrantinnen in der Prostitution ist jedoch schwieriger aufgrund der Migrationsgesetzgebung und des strukturellen Rassismus bei Ämtern und Behörden - nicht, weil sie per se Opfer sind. In der Realität bilden Migrantinnen die Mehrheit der SexarbeiterInnen in Europa, und an ihnen wird das Thema Prostitution verhandelt.
Wie beurteilst du den gegenwärtigen Anti-Trafficking- Diskurs, der von einem ehemalig feministischen Diskurs zu einer bestimmenden Argumentation von Anti-Migrationspolitiken avanciert ist?
Die Fußball-WM in Deutschland vergangenes Jahr wäre ein gutes Beispiel. Da sind Forderungen von verschiedenen Seiten sogar soweit gegangen, für Frauen aus bestimmten Ländern wie Rumänien, Bulgarien oder der Ukraine Einreisebeschränkungen einzuführen. Historisch gab es immer wieder Situationen, wo Reisebeschränkungen gegen Frauen mit bestimmtem Aussehen, bestimmtem Alter, gegen Unverheiratete oder gegen Frauen ohne Begleitung erlassen wurden.
Ihr habt erwähnt dass Organisationen, die einen "Empowerment"-Zugang zu Sexarbeit haben, auf Abschusslisten verschiedener Fördereinrichtungen stehen...
"La Strada" z.B. ist ein Netzwerk von Einrichtungen in verschiedenen osteuropäischen Ländern, die im Bereich Frauenhandel aber auch mit SexarbeiterInnen arbeiten und einen sehr guten Ruf haben. Weil diese Organisation mit einem Empowerment- Zugang arbeitet, steht sie mittlerweile auf der "Blacklist" von USAID - einer Einrichtung, die USFördergelder vergibt und dabei eine sehr konservative und restriktive Politik verfolgt. USAID vergibt explizit keine Finanzierung an Organisationen, die einen Empowerment-Ansatz verfolgen. Oft wird schon das Verteilen von Kondomen als positives Empowerment verstanden, als Förderung der Prostitution gesehen und ist nicht erwünscht.
Wie sind diese beiden Bereiche bei LEFÖ unterteilt und finanziert?
Wir sind im Moment in der glücklichen Situation, dass wir eine relativ langfristige Sicherheit durch einen 5-Jahres-Auftragsvertrag vom Innenministerium im Bereich Frauenhandel haben. Gleichzeitig haben wir im Bereich Sexarbeit gerade gar keine Finanzierung. Die öffentliche, mediale und politische Aufmerksamkeit für das Thema Frauenhandel ist da, nicht aber für das Thema Sexarbeit.
Diese starke Trennung der beiden Bereiche Sexarbeit und Frauenhandel ist bei Euch ganz bewusst passiert?
Sehr bewusst. Das ist für uns zentral, um auch die inhaltliche und konzeptionelle Trennung zu vermitteln, die ich erwähnt habe. Von bestimmten Seiten wird aber gerade diese Trennung bewusst nicht gewollt. Und dazu gibt es allgemein mehr finanzielle Mittel für den Bereich Frauenhandel - und nahezu keine Ressourcen im Bereich Sexarbeit. Auch das ist schon richtungweisend. Selbstbewusste migrantische Sexarbeiterinnen passen nicht in das Konzept neoliberaler Kontrollmechanismen…
In der Stellungnahme der "AG Recht Prostitution" wird beschrieben: "Zwangsprostitution gibt es nicht. Dabei handelt es sich um sexualisierte Gewalt." Wie ist das zu verstehen und würdest du dich dieser Meinung anschließen?
Wir verwenden den Begriff Sexarbeit, um von diesen Stigmatisierungen wegzukommen. Der Begriff Zwangsprostitution verstärkt die Stigmatisierung, die der Begriff Prostitution schon in sich trägt, es wird eine Verbindung zwischen Zwang und Prostitution hergestellt, die wir eigentlich abbauen wollen. Ursprünglich hatte die Einführung des Begriffes Zwangsprostitution die Intention, abolitionistischen Positionen, die grundsätzlich jede Prostitution als Zwangsprostitution verstanden haben, etwas entgegen zu halten. Die "freiwillige" Sexarbeit war jedoch nicht lange Thema, plötzlich wurde nur noch von "forced prostitution" gesprochen, im Zusammenhang mit Zuschreibungen wie Minderjährigkeit, Migrationshintergrund oder Armut. Statt mit dem Begriff "Zwangsprostitution" Stigmatisierungen und rassistische Zuschreibungen zu verstärken, sollten die Akte benannt werden: als Vergewaltigung bzw. sexualisierte Gewalt bzw. andere Strafverbrechen.
Die internationale Debatte um Prostitution gliedert sich grob gesagt in zwei Lager. AktivistInnen- und SexarbeiterInnenbewegung auf der einen und Lobbies und Gruppen, die den neo-abolitionistischen Ansatz vertreten, auf der anderen Seite. Wie würdest du dieses Feld beschreiben?
In Österreich gibt es viel Schweigen. Es gibt uns - wir haben seit fast 15 Jahren eine klare Position zum Thema Sexarbeit. Von anderen feministischen Gruppen und Einrichtungen habe ich in den letzten Jahren keine solche klare Positionierung zum Thema Sexarbeit gehört. Es gibt Gruppen, von denen wir wissen, dass sie uns inhaltlich unterstützen, aber außerhalb migrantischer und queerer Kontexte fällt mir niemand ein. Im Gegensatz zur "Emma" in Deutschland haben die feministischen Zeitschriften in Österreich aber eine offene Position.
Die Forderung von Legalisierung alleine ist aber für uns nicht ausreichend. Die Formalisierung von Sexarbeit als Erwerbsarbeit durch eine Legalisierung ohne gleichzeitige Änderung des Fremdengesetzes festigt den Ausschluss von Nicht-EU-BürgerInnen, die keinen Zugang dazu haben. Je mehr in einer solchen Situation Sexarbeit formalisiert wird, umso stärker passiert auch die Illegalisierung. Man muss also immer überlegen wie die reale Situation aussieht und welche Veränderungen auch wirklich Verbesserungen für die Frauen sind.
Das finnische Modell der Rechtssprechung, dessen Umsetzung gerade in Deutschland stark diskutiert wird, ist das Pendant zur Vermischung von Frauenhandel und Prostitution auf juristischer Ebene.
Nach diesem Modell sollen Freier von so genannten Zwangsprostituierten oder von Betroffenen von Frauenhandel bestraft werden, nicht - wie in Schweden - Freier allgemein. Das schreibt die Unterscheidung zwischen Zwang und Freiwilligkeit legal fest und reproduziert rassistische Bilder, die zur Viktimisierung von Migrantinnen bzw. migrantischen Sexarbeiterinnen beitragen.
Auf der Podiumsdiskusssion "Sexarbeiterinnenrechte sind Frauenrechte" im Rahmen Eurer Kampagne meinte Maria Cristina Boidi: "Das Stigma der Hure trennt uns Frauen in gute und schlechte Frauen. Dieses Stigma ist eine Säule der patriarchalen Ideologie. Es ist notwendig, das Konzept der Prostitution - in dem dieses Stigma bereits festgeschrieben ist - zu dekonstruieren." Wie könnte diese Dekonstruktion aussehen?
Ich glaube, dass eine Auseinandersetzung über weibliche Sexualität und ihre patriarchale Kontrolle hilfreich sein kann für diese Auflösung. In diesem Zusammenhang kann man sich dann auch Fragen stellen: Wie werden denn Sexarbeiterinnen oder Huren oder die Schuldigen oder die Unanständigen als das Andere konstruiert? Von "uns". In welcher Dialektik stehen wir mit unserer Identität zu dem, was wir ihnen zuweisen? Deswegen glaube ich auch, dass die Verbindung zur Migration ganz zentral ist.
In Eurer Arbeit verwendet Ihr die Technik der kulturellen Mediation. Was bedeutet das und wie versucht ihr als NGO einem paternalistischen Sozialarbeitszugang entgegenzuwirken?
Zentral bei dem Konzept der kulturellen Mediation ist für uns der gemeinsame Bezug zur Migrationserfahrung. Das ist die Ebene, über die die Beziehung mit den Frauen, mit denen wir arbeiten, hergestellt wird. Wir begegnen einander als Migrantinnen. So versuchen wir auch einen Raum für ihre Selbstorganisation als migrantische Sexarbeiterinnen zur Verfügung zu stellen. Natürlich ist es auf Grund der Stigmatisierung im Bereich Sexarbeit trotzdem kompliziert, denn die Stigmatisierung ist ja auch verinnerlicht, wird in Beratungsgesprächen mittransportiert. und kann dazu führen, dass die Frauen versichern, dass sie das nur machen weil... und dass sie es nur eine kurze Zeit machen werden... Diese Dynamik löst sich mit der Zeit auf, aber es dauert lange. Das Konzept der kulturellen Mediation ist dafür ein sehr adäquates Mittel.
In anderen Ländern wie Italien, Frankreich und Deutschland gibt es eine relativ starke "Hurenbewegung" bzw. Sexarbeiterinnenbewegung, deren Aktivistinnen sich teilweise auch autonom in selbst organisierten Strukturen zusammenschließen. Gibt es so etwas auch in Österreich und was wäre der Weg dazu?
Schon Anfang der achtziger Jahre haben einige feministische Frauen in Wien gemeinsam mit Sexarbeiterinnen ein Lokal geführt. Das Projekt und die Arbeit sind damals auf Video dokumentiert worden. Das war ein Moment einer Zusammenarbeit zwischen einer feministischen Bewegung und einem Sexarbeiterinnen-Kollektiv. Es gab immer wieder etwas, aber das waren alles sehr kleine Flammen und hat sich immer irgendwie aufgehört. Wir arbeiten mit verschiedenen Gruppen von Sexarbeiterinnen zusammen und involvieren sie in die verschiedenen Aktivitäten. Wir laden sie ein, bei unseren Projekten mitzumachen, z.B. bei unserer laufenden Kampagne. Außerdem gibt es interne Veranstaltungen, zu denen sich die Frauen treffen, um sich auszutauschen. Das sind Arten der Selbstorganisation und informelle Netzwerke, die bestehen und die genutzt werden, wo aber niemand als Sprecherin nach außen auftritt. Die Problematik der Frauen mit denen wir arbeiten ist, dass sie Sexarbeiterinnen und Migrantinnen sind und sich dadurch die Stigmatisierung und die Diskriminierung verschränkt und verstärkt. Wer als Vertreterin einer Selbstorganisation in der Öffentlichkeit steht, muss sehr viel aushalten.
Scarlot Harlot zum Beispiel hat studiert und kommt aus einer weißen Mittelschicht - das ist vielleicht eine bessere Ausgangsposition um an die Öffentlichkeit zu treten.
In den USA gibt es viele großartige Organisationen wie zum Beispiel COYOTE (Call Off Your Old Tired Ethics) und generell viel mehr Auseinandersetzung und Involvierung durch Festivals, Ausstellungen und Magazine - z. B. das $pread Magazine. Dabei ist es beeindruckend, mit welchem Selbstbewusstsein das passiert. Hier sind Initiativen dagegen passieren sie sehr selbstbewusst und offensiv.
Ist das ein Ziel von Euch, so eine selbstorganisierte Sexarbeiterinnenbewegung zu starten?
Ich habe das Gefühl, wir sind sehr weit davon entfernt! Wir distanzieren uns sehr von der traditionellen Sozialarbeit mit ihren paternalistischen Konzepten und verstehen uns als eine politische Organisation. Gleichzeitig sehen wir, dass es Bedarf für Unterstützungsarbeit gibt, für die uns aber die Finanzierung fehlt. Wir arbeiten im Bereich Sexarbeit seit Jahren beratend, haben aber für diese Arbeit keine ausreichenden Ressourcen. Es braucht auch eine finanzielle Anerkennung und die Ausstattung mit den Mitteln, die eine sinnvolle und inhaltliche Beratungsarbeit, Empowerment und Vernetzung ermöglichen. Allerdings kommt es dann wieder zur Konfrontation mit Bildern wie denen der Werbeeinschaltungen der Telefonsex-Hotlines. Diese Bilder sind nicht Scarlot Harlot, die selbstbewusst ist, sondern Bilder, die eine weibliche Passivität und Verfügbarkeit festschreiben. Ich kann mir vorstellen, dass die Realität bei den Hotlines wieder ganz anders aussieht als die der transportierten Bilder. Es ist eine schwere Arbeit, bei der es oft schwierig ist, Grenzen zu setzen - eine Verhandlungsarbeit darüber, welche Bilder eine Frau bereit ist im Gespräch zu vermitteln und welche nicht. Aber die Wut und der Ärger auf die transportierten Bilder darf nicht auf die Frauen übertragen werden, sie können nicht für patriarchale Kontrolle und Ausbeutung verantwortlich gemacht werden.
Wie ist also eurer Meinung nach eine Solidarisierung von weißen österreichischen Nicht-SexarbeiterInnen mit SexarbeiterInnen möglich?
Am 8. März waren wir bei der allgemeinen, vom Frauenzentrum organisierten Demo mit. Da waren wir mit den roten Regenschirmen - das Symbol des Widerstands gegen Diskriminierung und Unterdrückung der europäischen SexarbeiterInnenbewegung - und es war furchtbares Wetter. Es ist gut wenn es Unterstützung gibt, wenn auf die Strasse gegangen wird für die Rechte der SexarbeiterInnen oder es einen Aktionstag gibt. Und wenn nicht nur wir da sind - d.h. 15 von uns, fünf oder sechs Sexarbeiterinnen, die sich komisch vorkommen, und noch fünf oder zehn Frauen, die uns unterstützen - sondern wenn das breit mitgetragen wird. Ich glaube, das Wort Hure darf kein Schimpfwort mehr sein - für keine Frau - denn sobald es das ist, wird dieser Konstruktion der Anderen eine Legitimität gegeben.
Fr, 1. Juni 2007
Open-Air Veranstaltung anlässlich des bevorstehenden Internationalen Hurentages und zum Kampagnen-Abschluss von "SexarbeiterInnen haben Lust auf ihre Rechte" in Oberösterreich mit verschiedenen Programmpunkten, u.a. Tanzperformance, Ausstellung, Modenschau mit exklusiv gefertigten Post-Pornoprodukten, aphrodisierendes Buffet
Ort: Open Air | Alter Markt, Linz
:: Info bei maiz
Sa, 2. Juni 2007 | 13.00 - 17.00 Uhr
"Sexarbeiterinnenrechte sind Frauenrechte!"
Informationsveranstaltung, Konzerte, Performance zum Internationalen Hurentag
Ort: Urban-Loritz-Platz | Neubaugürtel, 1070 Wien
Dieser Interview von Eva Egermann und Julia Wieger mit LEFÖ erschien zuerst in der :: MALMOE Printausgabe 37 und :: online am 25. Apr 2007.