Quellenangabe:
Erste Eindruecke vom noborder camp in der Ukraine (vom 17.08.2007),
URL: http://no-racism.net/article/2235/,
besucht am 26.12.2024
[17. Aug 2007]
Im folgenden ein kuzer Bericht zu den ersten Tagen am noborder Camp in der Ukraine, das in der Naehe der Stadt Uzhgorod stattfindet. Hier, an der Grenze zur Slowakei wird ab 1. Jaenner 2008 die Schengenaussengrenze sein.
Erst zwei Tage vor Beginn des Camps war klar, dass es am urspruenglich geplanten Platz stattfinden wird, trotz Problemen mit Strom und Wasserversorgung. Deshalb war das Camp am Anfang eher provisorisch, doch im Laufe der Tage wurde es interessanter und es fanden auch mehrere Veranstaltungen und Aktionen statt.
Am Samstag und Sonntag fanden am Hauptplatz von Uzhgorod Veranstaltungen mit Konzerten und Filmen statt, bei dem sich auch die lokale Bevoelkerung beteiligte, ua. etliche der in der Stadt wohnenden Roma. Die Stimmung bei diesen Veranstaltungen war hervorragend und am Ende kehrten die AktivistInnen Slogans gegen Grenzen rufend auf das einige Kilometer entfernte Camp zurueck. In Uzhgorod selbst findet parallel zum Camp ein Kultur-Festival zum Thema Migration statt, mit Filmen und Diskussionsveranstaltungen.
Das Camp selbst war so konzipiert, dass es vor allem Workshops und inhaltliche Veranstaltungen geben sollte, aber keine direkte Aktionen.
Den Beginn machte eine Veranstaltung mit Laenderberichten zum Thema Migration. Dann Veranstaltungen und Workshops zu Migrationspolitik in der Ukraine, Dublin II, EU NachbarInnenschaftspolitik, Creative Commons, Linux, Trampen in Osteuropa, Anti/repression, Sexismus und Feminismus, Revolutionaerer Alltag, Situation der Fluechtlinge in Darfur, Anarchists Against the Wall (Israel), dem nobordercamp in den USA (Nov 2007), Plaene der USA, in Europa Lager zu errichten (ausserhalb der Schengengrenzen), und Food not Bombs Treffen (im Rahmen des Food not Bobms Gathering).
Hervorzuheben ist vor allem eine Veranstaltung zur Situtaion im Fluechtlingslager fuer Maenner in Pavshino, an der auch ein Mann teilnahm, der mehrere Monate in diesem Lager interniert war. Er bezeichnete das Lager als "menschliche Katastrophe".
In Folge dieser Veranstaltung kam auch die Diskussion ueber Aktionen bei den Lagern in der Region auf. Und so fanden, nachdem es bereits am Donnerstag eine Food not Bombs Aktion in Uzhgorod gab, am Freitag weitere Aktionen statt. 35 AktivistInnen fuhren zuerst zum Lager in Pavshino, um ihre Solidaritaet mit den dort Internierten auszudruecken und dann weiter zum Lager fuer Frauen und Kinder in Mukachevo.
Weiters fand am Freitag eine Demonstration mit ca. 150 TeilnehmerInnen zum Migration Office in Uzhgorod mit anschliessender Kundgebung in der Innenstadt statt.