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Quellenangabe:
Eröffnung des ersten Black European Women's Congress in Wien (vom 28.09.2007),
URL: http://no-racism.net/article/2279/, besucht am 19.03.2024

[28. Sep 2007]

Eröffnung des ersten Black European Women's Congress in Wien

Am 26. September 2007 fand die Pressekonferenz zum Auftakt des ersten internationalen Kongress europäischer, Schwarzer Frauen statt. Organisiert wurde das Treffen im Parlament von AFRA, dem "International Center for Black Women's Perspectives."

Wien - Aufbruchsstimmung im Presseraum des Parlaments: Internationale Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Black Communities, verschiedenen Medien und Vertreterinnen aus der Politik kamen zusammen, um über Herausforderungen und Chancen Schwarzer Frauen zu diskutieren. Die Schirmherrin Barbara Prammer wurde durch Gabriele Heinisch-Hosek, Nationsalratsabgeordnete und Vorsitzende des Gleichbehandlungsausschusses, vertreten. Eva Glawischnig dritte Nationalratspräsidentin, Hellen Felter von der NGO Tiye International Mitveranstalterin dieses Kongresses aber auch Ama Mazama, Professorin an der Temple University in Philadelphia saßen am Podium.


2007 - Das Europäische Jahr der Chancengleichheit


Die Pressekonferenz stand im Zeichen der Chancengleichheit bzw. hatte das Ziel, die groben Themen des ab morgen (27. Sep 2007) stattfindenden Kongresses anzureißen. Schwarze EuropäerInnen haben immer noch mit den fest verankerten Stereotypen zu kämpfen, so gibt es bis heute Diskrimierung und Behinderungen aufgrund der Hautfarbe, sowie zahlreiche Hindernisse. Besonders Frauen wissen oft nicht um ihre Rechte, haben erschwerten Zugang zum Gesundheitssystem und oftmals schlechte beruflichen Aussichten. Laut Gabriele Heinisch-Hosek nutzen nur sehr wenige das Gleichbehandlungsgesetz um gegen Ungerechtigkeit vorzugehen, da die Informationen und das Selbstvertrauen oft fehlen. Dass im Jahr 2007 ein Teil der Gesellschaft in Angst lebt, Ungerechtigkeiten ausgesetzt ist und schlechtere Chancen zu selbstverständlichen Ressourcen hat, zeigt den dringenden Handlungsbedarf, unterstreicht eine der Organisatorinnen.


Lösungsversuche


Ein erster Schritt wäre "ein klares Statement der gesamten politischen Landschaft gegen Rassismus", sagt u.a. Hellen Felter. Rassistische Akte sollten nach der Meinung Achalekes "härter bestraft werden um zu verdeutlichen, dass solche Tendenzen nicht unterstützt werden". Zudem ist sowohl eine Vernetzung von Black Communities innerhalb, als auch nach außen nötig, um ein gemeinsames Handeln zu fördern und einen stärkeren Zusammenhalt zu erzielen. Besonders Eva Glawischnig betonte das notwendige Umdenken im Bezug auf die Haltung gegenüber Fremden: "Wir sagen nicht 'new people' wie z.B. in den USA, wir sagen 'Ausländer'", was schon im alltäglichen Sprachgebrauch auf die ablehnende Haltung hinweist. Schon bei den Kleinsten sollte durch Projekte in Kindergärten und Schulen ein Miteinander geschaffen werden, damit die nächste Generation nicht mit denselben Vorurteilen behaftet wird, wie die jetzige. Laut Gabriele Heinisch-Hosek konnten "wegen der Zurücknahme finanzieller Mittel, konnten einige Projekte nicht weitergeführt." Dazu meinte Ama Mazana, "Schools are the reflection of society", denn in einer rassistischen Gesellschaft können wir leider auch von den Schulen nichts anderes erwarten.

Der vom 27.-29. September 2007 stattfindende Kongress bietet den Schwarzen europäischen Frauen die Möglichkeit, den Austausch in Form von Workshops und Diskussionen weiter zu vertiefen, internationale Kontakte zu knüpfen und persönliche Erfahrungen auszutauschen.

Mehr Informationen unter http://www.blackwomencenter.org

Dieser Artikel erschien zuerst am 26. Sep 2007 auf :: afrikanet.info, hier leicht bearbeitet von no-racism.net.