Quellenangabe:
Telefon- und Faxkampagne für die streikenden Häftlinge in Büren! (vom 17.10.2007),
URL: http://no-racism.net/article/2308/,
besucht am 21.11.2024
[17. Oct 2007]
Am 02. Sep 2007 fand eine Demonstration vor dem Abschiebegefängnis in Büren (Deutschland) statt. Im Gefängnis begannen zeitgleich etwa 60 Gefangene mit einem Hungerstreik gegen Abschiebegefängnisse. Aufruf zur Kampagne zur Unterstützung der Protestierenden.
Nachdem drei Gefangene auf freien Fuß gesetzt wurden und die Anstaltsleitung die Kommunikation unter den Gefangenen verhindert, ist die Situation für UnterstützerInnen etwas schwer zu überblicken. Noch immer verweigern aber mehrere Häftlinge das Anstaltsessen.
Um die öffentliche Aufmerksamkeit wieder auf die Proteste zu lenken und um die Verantwortlichen unter Druck zu setzen haben AktivistInnen Fragen vorbereitet, die per Telefon und per Fax an die Anstaltsleitung und das Innenministerium von NRW gerichtet werden können, am besten ergänzt um eigene Fragen. Ziel ist es, vielleicht doch so die ein oder andere Aussage der Gefängnisleitung oder der Zuständigen im Innenministerium zu bekommen, vor allem aber, jetzt nicht locker zu lassen und mit vielfältigen Aktionen das Gefängnisregime unter Druck zu setzen.
Das Ganze geht dann:
An die Leitung der JVA Büren
Stöckerbusch 1
33142 Büren
Tel.: +49 (0)2951 / 971-0 oder -101 (Anstaltsleiter Strohmeier)
Fax: +49 (0)2951 / 971-133
An das Innenministerium NRW
Referat 15
Haroldstr. 5
40190 Düsseldorf
Tel.: +49 (0)211 / 871-2518 (Hr. Braun) oder -2396 (Hr. Hartwig)
Fax: +49 (0)211 / 871-3355
Bitte schickt die Antworten seitens der Gefängnisleitung und des Innenministeriums an die Bürengruppe aus Paderborn, die sich für die Beteiligung bedankt und Grüße sendet: E-Mail: info (at) aha-bueren.de (:: PGP-key)
Hier der Text und die vorbereiteten Fragen:
Sehr geehrte Damen und Herren,
durch die Berichte in den Medien habe ich vom Schicksal der Häftlinge in der JVA Büren erfahren. Nach den Gerüchten über Hungerstreik und dem Dementi ihrerseits frage ich mich, was hinter den Mauern der JVA eigentlich passiert.
Deshalb richte ich mich mit diesem Schreiben direkt an Sie und beantrage die Beantwortung folgender Fragen:
1. Wie viele Häftlinge in der JVA Büren verweigern a) nach Ihren Angaben und b) nach den Angaben der Häftlinge das Anstaltsessen?
2. Was sind die Forderungen der Häftlinge und was kritisieren sie?
3. Was haben Sie als Gefängnisleitung/zuständiges Ministerium unternommen, um die Zustände in der JVA zu verbessern?
4. Warum wird den Häftlingen nicht ermöglicht, Zugang zu ihrer persönlichen Habe zu erlangen?
5. Würden Sie es als interkulturelle Kompetenz beschreiben, dass muslimische Häftlinge an Weihnachten 2006 Wildschweingulasch auf ihrer Speisekarte hatten??
6. Wie stehen Sie zu der Tatsache, dass bei Gesprächen zwischen Zentraler Ausländerbehörde (ZAB) und Häftlingen in der Regel kein Dolmetscher anwesend ist?
7. Warum gibt es in der JVA Büren nicht, wie z.B. in Strafhaft üblich, Aufschluss?
8. Warum dürfen die Gefangenen nicht eigene Vertreter wählen?
9. Warum wurde der vom Kreistag Paderborn gewählte Beirat nicht eingesetzt?
10.
11.
Mit freundlichen Grüßen,
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