Quellenangabe:
Gedenkveranstaltungen zum 69. Jahrestag der Novemberpogrome (vom 03.11.2007),
URL: http://no-racism.net/article/2333/,
besucht am 22.12.2024
[03. Nov 2007]
Im Gedenken an die antisemitischen Pogrome im November 1938, finden auch in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen und Kundgebungen statt. Der folgende Artikel listet - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - einige Termine auf.
Bereits am Dienstag, den 6.11.2007, ist von 15.00 bis ca. 18.00 Uhr ein Stadtrundgang durch Klagenfurt/Celovec geplant. Treffpunkt ist der jüdische Friedhof St.Ruprecht/ Eingang Heizhausgasse. Im Anschluss daran, wird zu einer Disskussion im Pfarrhaus der Evangelischen Johanneskirche am Lendhafen eingeladen.
Am 8.11. wird ab 17 Uhr an der Ecke Zirkusgasse/Schmelzgasse im 2. Bezirk, den Opfern des Novemberpogroms gedacht.
Aus dem Aufruftext:
"Die Pogrome rund um den 9. November 1938 waren nur die Höhepunkte eines von antisemitischen Ausschreitungen geprägten Jahres. Im Raubzug gegen ihre jüdischen NachbarInnen spielten die OstmärkerInnen eine Vorreiterrolle. Bereits vor der umjubelten Vereinigung Österreichs mit Nazideutschland am 12. März 1938 fanden Pogrome statt, denen nach dem Anschluss „wilde“ Arisierungen folgten. Der Fanatismus veranlasste sogar die zentralen Stellen zu Maßnahmen, um die Enteignung der Jüdinnen und Juden im gesamten NS-Reich in „ordentliche“ Bahnen zu lenken. Nachdem es im Oktober in Wien erneut zu Gewalttaten, Plünderungen und Brandstiftungen gekommen war, schien die Zeit in den Augen der Nazis reif für ein Vorgehen im gesamten Deutschen Reich. Der Pogrom im November 1938 übertraf die bisherige Barbarei, und die Blutorgie ließ für die Zukunft noch Schlimmeres erwarten. Er war die endgültige Enthemmung des antisemitischen Mobs und der Auftakt zum Massenmord. Die damalige „Ostmark“ und insbesondere Wien bildeten die Vorhut der Vernichtung."
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Ab 18.00 Uhr findet ein Gedenkabend zur Erinnerung an die Opfer der Novemberpogrome statt. Treffpunkt ist die Gedenktafel an das ehemalige jüdische Bethaus, Platzgasse 3. Nach einer Wanderung über die Adlergasse, wo über den Leidensweg der Familie Zeichner informiert wird, wird am Domplatz eine Mahnwache stattfinden.
Dannach wird zu einer Gedenkfeier in der altkatholischen Kirchengemeinde, Kaufmanngasse 11, mit Lesungen zur Lebens- und Leidensgeschichte der klagenfurter Jüdinnen und Juden eingeladen.
Die Auftaktkundgebung findet ab 17 Uhr vor dem Volkstheater statt. Vor der FPÖ-Zentrale soll es eine Zwischenkundgebung geben. Anschließend zieht die Demonstration zum "Fritz-Stüber-Heim" in der Koppstraße 72 in Ottakring.
Aus dem Aufruf:
"Die zunehmende rechte Gefahr müssen und wollen wir nicht hinnehmen. Das "Fritz-Stüber-Heim" (Ecke Koppstrasse/Kreitnerstrasse) in Wien 16 ist ein zentraler Organisationspunkt der rechten Szene in Wien. Das Heim gehört der AFP, dort findet eine Vernetzung von Rechten aus dem RFJ, dem BFJ sowie der Blood and Honour-Szene statt. Dort finden jeden Donnerstag - u.a. am 8. November - Treffen statt. Auf solchen Treffen wird nicht nur diskutiert, sondern dort werden auch die nächsten Schritte geplant. Das Stüberheim gehört geschlossen. Durch breite antifaschistische und antirassistische Mobilisierungen können wir den Aufbau der Nazis und ihre Aktivitäten stoppen."
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08.11.2007, 19:00h
VHS Ottakring, 1160 Wien, Ludo-Hartmann-Platz 7
"Eigentlich können die Gadje von uns lernen, nicht wir von ihnen. Von den Indianern könnten sie auch lernen. Menschlich sein, herzlich sein, ein bisschen mehr lachen. Und keine Kriege führen. Das kann jeder."
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Ab 16:30 Uhr findet im 3. Bezirk, auf dem Gelände des ehemaligen Aspang-Bahnhof, eine Kundgebung statt.
Aus dem Aufruf:
"Die Nazi-Propaganda versuchte, den Pogrom als "spontane" Antwort der Bevölkerung auf die Ermordung eines deutschen Diplomaten darzustellen. Wenn der "Startschuss" zum November-Pogrom auch vom Propagandaminister gegeben wurde und es v. a. Nazi-Parteigänger in Zivil waren, die sich als Brandstifter, Plünderer, Folterer und Mörder betätigten:
Ohne Beteiligung oder zumindest Duldung durch die aggressiv antisemitische Volksgemeinschaft in der "Ostmark" hätte der Pogrom keine derartige Dynamik entfalten können. Alle, die in den Wochen und Monaten davor von den NS-Behörden wegen den "wilden" Arisierungen und Übergriffen zur Ordnung gerufen wurden, durften nun endlich wieder ihrem Hass freien Lauf lassen."
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Aus dem Aufruf:
"Wo am 9. November noch Verzweiflung war, da war am 10. November nichts mehr - 27 Morde durch die SA und die SS unter Beifallklatschen von NachbarInnen und BürgerInnen, dutzende Selbstmorde, die Angst war so groß, dass viele lieber den Freitod wählten. Das war der 10. November 1938 in Wien. Der 9. November war ein Höhepunkt von Pogromen, die es in Österreich seit dem Anschluss an das 3. Reich tagtäglich gab, aber er war nicht das Ende."
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Jubiläen, Jahrestage und andere Pflichtübungen
Freitag, 9. November ab 16 Uhr
Samstag, 10. November ab 10:00 Uhr
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Vorplatz von ESRA, Tempelgasse 5, 1020 Wien
11.11.2007, 10.30 Uhr
Mit Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Sonja Kato Mailath-Pokorny, Abgeordnete zum Wiener Gemeinderat, Gerhard Kubik, Bezirksvorsteher des 2. Bezirks, Irma Schwager, Erich Beyer, Peter Schwarz und Elisabeth Ben David-Hindler.
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