Quellenangabe:
EKH BLEIBT! - Stellungnahme des VolxTheaters (vom 01.12.2003),
URL: http://no-racism.net/article/248/,
besucht am 28.12.2024
[01. Dec 2003]
Das VolxTheater gründete sich 1994 im Ernst Kirchweger Haus (EKH). Seitdem wurden die im Keller des Hauses befindlichen Theaterräumlichkeiten u.a. mit Produktionen wie Brechts "Dreigroschenoper" (Herbst "94), Kleists "Penthesilea" (März "96) oder Dario Fos "Bezahlt wird nicht" (November "96) bespielt.
Zuletzt haben wir im Oktober diesen Jahres die auf Brener/Schurz-Texten basierende Performance "Bukaka says: Another war is possible" vor insgesamt 400 ZuschauerInnen an zwei Wochenenden im EKH aufgeführt.
Daneben nutzt das VolxTheater permanent räume im Haus wie z.B. den KostÃŒm- und Requisitenfundus im zweiten Stock, der - wie auch viele andere Projekte - durch die derzeitige Politik der KPÖ in seiner Existenz massiv bedroht ist.
Der wahre politische Charakter der KPÖ wird sich im weiteren Verlauf dieser Affäre zeigen. Handelt es sich um eine systemkonforme, sozialdemokratische Partei mit stalinistischen Versatzstücken, welche die Ideologie die sie nach wie vor in ihrem Namen führt schon so weit aufgegeben hat, dass sie sich ohne die offensichtlichen Widersprüche zu erkennen, dem Handeln in kapitalistischen "Sachzwängen" fügt? Oder handelt es sich um eine Partei die, dem selbstpropagierten "Social-Forum"-Gedanken folgend, die Existenz einer pluralistischen Linken weiter - wenn auch nicht dezitiert fördert, so doch wenigstens - duldet?
Nicht mehr und nicht weniger wird von der KPÖ verlangt. Die ehemalige Wielandschule wurde vor 14 Jahren von AktivistInnen besetzt und befindet sich somit nicht mehr in der Verfügungsgewalt der Partei.
Das Vorhaben das EKH welches mittlerweile mehrere Zeitungsprojekte, WohnMöglichkeiten für Flüchtlinge und linke AktivistInnen, einen Infoladen, eine Bibliothek, ein Beisl, ein Kino-Projekt und vieles mehr umfasst zum Zwecke der Parteienfinanzierung auf den Immobilienmarkt zu werfen, kann von uns - den AktivistInnen des VolxTheaters - deshalb nur als hochgradig zynisch betrachtet werden. Geht es der KPÖ um emanzipatorische Politik oder nur noch um die individuelle "soziale Befreiung" einiger FunktionärInnen, die mittelfristig nicht auf ihre Gehälter verzichten wollen?
Uns geht es um den Weiterbestand des Ernst-Kirchweger-Hauses als soziales und kulturelles Zentrum, als alternativer Wohn- und Veranstaltungsraum. Einen Verkauf durch die KPÖ werden wir nicht hinnehmen.
EKH BLEIBT!
WIR BLEIBEN!