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Quellenangabe:
Abschiebung als Geschäftsidee (vom 26.03.2008),
URL: http://no-racism.net/article/2484/, besucht am 22.12.2024

[26. Mar 2008]

Abschiebung als Geschäftsidee

Wie bereits vor einem Jahr berichtet, planen einige findige "Geschäfts" Männer aus Österreich eine Fluggesellschaft nur für Abschiebungen zu gründen, eine sogenannte "Asylum Airlines".

Nun bieten die findigen "Geschäftsmänner" Heinz Berger, der Wiener Rechtsanwalt Hermann Heller und der "Luftfahrtexperten" Carl Julius Wagner ihr "Geschäfts"modell der brititischen Regierung an. "Störende" AsylwerberInnen mit abgelehntem Antrag sollen in speziell dafür angefertigten Flugzeugen aus der EU deportiert werden. Die Pläne sehen darin eine Kooperation der "Asylum Airlines" mit britischen Sicherheitsfirmen vor, die ihre Flugdienste für EU Staaten anbieten, die nicht auf herkömmliche Fluggesellschaften für Abschiebungen zurückgreifen wollen.

Die Flugzeuge sollen dabei laut der "Geschäftsmänner" mit speziellen Vorrichtungen ausgestattet sein, die es den Guards erlauben, die AsylwerberInnen festzuschnallen und mit Gewalt festzuhalten. Das könnte der britischen Regierung Millionen von Pounds sparen, verglichen mit den Verträgen mit den herkömmlichen Fluglinien und die Zahl der Flüge auf wenige Massenausweisungen reduzieren.

Hunderte von Abschiebungen mussten abgebrochen werden, wegen, so die (brit.) Regierung, "störendem Verhalten". In den letzten Monaten wurden auch Airlines kritisiert, die AsylwerberInnen durch private Sicherheitsfirmen mißhandelt hatten. XL Airlines hatte bereits ein Ende der Zusammenarbeit angekündigt.

Heinz Berger, der Gründer der "Asylum Airlines", der schon früher mit britischen Sicherheitsfirmen zusammengearbeitet hatte, sieht im UK einen der größten Märkte.

Berger gibt an, Großbritannien sei eines von vielen Ländern, mit denen er Geschäfte machen möchte. Laut seinen Angaben, wäre ein "steigendes Interesse in Europa" vorhanden. Es wäre dabei denkbar, die abgelehnten Asylsuchenden in den jeweiligen EU Ländern abzuholen und sie dann nach Afrika, Asien und den mittleren Osten auszufliegen. Die Flugzeuge seien dabei mit gepolsterten Räumen und Matrial zum festschnallen ausgestattet.

Eine Sprecherin des Home Office erklärte, die Regierung sei "offen für neue Ideen".

Quelle: :: The Independent, 27. Dec. 2007