Quellenangabe:
Brand in Klagenfurter Flüchtlingsheim doch gelegt? (vom 02.12.2008),
URL: http://no-racism.net/article/2730/,
besucht am 21.11.2024
[02. Dec 2008]
Vier Monate nach dem Feuer in einem Flüchtlingsheim in Klagenfurt, hat der Staatsanwalt "dringenden Verdacht", dass es sich um Brandstiftung gehandelt hat.
Nur einen Tag nach dem Vorfall hatte der Leiter der Kriminalabteilung des Landeskriminalamtes Kärnten, Hermann Klammer, erklaert, dass der Vorfall aufgeklärt sei: im - entgegen der Hausordnung abgelegten - Müll im Erdgeschoß seien einige Zigarettenstummel gefunden worden, ein solcher dürfte das Feuer offenbar verursacht haben. Brandbeschleuniger seinen hingegen keine gefunden worden, so Klammer damals.
Wie die Tageszeitung "Der Standard" nun berichtet, hat die Staatsanwaltschaft vier Monate, nachdem ein Flüchtlingsquartier in Klagenfurt völlig niedergebrannt ist und ein afrikanischer Bewohner starb, der in Panik aus dem Fenster sprang, die zuständige Staatsanwaltschaft aufgrund eines Sachverständigen-Gutachtens den "dringenden Verdacht", dass das Feuer gelegt worden ist. Mit ziemlicher Sicherheit sei auch ein Brandbeschleuniger verwendet worden, sagt der Leiter der Staatsanwaltschaft, Gottfried Kranzso. Nähere Hinweise auf Täter gibt es noch nicht.
Am 12. Juni 2008 hatte beißender Rauch im Stiegenhaus die großteils noch schlafenden Asylheim-Bewohner geweckt. In kürzester Zeit stand das Quartier, das von Afrikanern bewohnt wurde, in Flammen. In Panik versuchten viele Menschen, dem Brand über die Fenster zu entkommen.
Drei Personen wurden dabei schwer verletzt, 16 der 49 Heimbewohner erlitten Rauchgasvergiftungen. Ein Ghanaer sprang in Panik aus dem zweiten Stock in die Tiefe und starb.
Das Fussballspiel Deutschland gegen Polen hatte zahlreiche (von den Medien beharrlich als "Hooligans" bezeichnete) RechtsextremistInnen angezogen, die in den Tagen vor dem Spiel bereits Nazi-Parolen skandierend durch Klagenfurt maschiert waren. Vor diesem Hintergrund muss man davon ausgehen, dass es sich bei dem Brand mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen rassistisch motivierten Mord gehandelt hat.
Dabei stellt sich auch die Frage, ob dieser Anschlag von verschiedenen Stellen bewusst heruntergespielt wurde, um den Schein eines angeblich "friedlichen Fussballfestes" - inklusive der damit verbundenen wirtschaftlichen und politischen Interessen - aufrechtzuerhalten.
Quellen:
www.derstandard.at
www.dubsquare.net