Quellenangabe:
Bierdeckeledition 'Wir und die Anderen' (vom 04.09.2009),
URL: http://no-racism.net/article/3077/,
besucht am 22.11.2024
[04. Sep 2009]
4 Motive zu den Themen Sicherheitsrisiko, Ausnützung des Sozialsystems, Überfremdung und Armut, illustriert mit Comics und ergänzt durch Texte mit Hintergrundinformationen.
Unter dem Oberbegriff 'Wir und die Anderen' arbeitete Social Impact gemeinsam mit VertreterInnen von in Tirol agierenden Sozialvereinen die vorliegenden Themen aus. In Kooperation mit den ZeichnerInnen Andrea Lüth, Jochen Gasser, Daniela Antretter und Franz Wassermann, spricht Social Impact auf humorvolle Weise Vorurteile gegenueber MigrantInnen an und versucht diese zu relativieren.
Die Bierdeckel mit Zeichnungen und Hintergrundinformationen sollen in moeglichst vielen Lokalen aufliegen.
Die Edition umfasst 4 verschiedenen Motive. Die Zeichnungen auf den Vorderseiten der Bierdeckel ermoeglichen eine Zugang mit Augenzwinkern zu den angesprochenen Konfliktfeldern. Die Rueckseiten der Bierdeckel bietet Information und Fakten an.
Die Bierdeckel liegen in großer Anzahl auf, werden als Untersetzer verwendet, zum Stricheln der getrunkene Biere, zum Bauen von Kartenhaeusern, zum Vorfuehren von kleinen Geschicklichkeitstricks und vor allem werden sie zur Ueberbrueckung von entstehenden Gespraechspausen verwendet und bieten Anlass zur Kommunikation.
Themen und Motive
Karikatur von Andrea Lueth zum Thema Sicherheitsrisiko
'Auslaender sind krimineller veranlagt als Oesterreicher. Das beweist jede Statistik.'
In der polizeiliche Kriminalstatistik werden nicht die verurteilten TaeterInnen erfasst, sondern lediglich Tatverdaechtige. Diese Statistik beweist also vor allem, dass MigrantInnen haeufiger verdaechtigt, kontrolliert und angezeigt werden als ÖsterreicherInnen.
MigrantInnen verstoßen aufgrund ihres Rechtsstatus in den meisten Faellen gegen Gesetze, die von OesterreicherInnen gar nicht begangen werden koennen.
Karikatur: © Andrea Lüth
Karikatur von Franz Wassermann zum Thema Sozialschmarotzer
'Auslaender sind Sozialschmarotzer'
Zuwanderer zahlen mehr ein, als sie bekommen.
Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstitutes hat ergeben, dass Menschen mit migrantischem Hintergrund rund 700 Mio. Euro pro Jahr an Abgaben an den oesterreichischen Staat zahlen.
Die ueberwiegende Mehrheit der MigrantInnen gehoert zu jenen Altersgruppen, die waehrend ihrer gesamten restlichen Lebenszeit mehr in den oeffentlichen Sektor einbezahlen, als sie daraus beziehen werden.
Karikatur: © Franz Wassermann
Karikatur von Ant zum Thema Ueberfremdung
'Wenn das so weitergeht, sind wir bald eine Minderheit in unserem eigenen Land'
Trotz Kindergeld sinkt die Geburtenrate in Oesterreich kontinuierlich, gleichzeitig hat die durchschnittliche Lebenserwartung einen neuen Hoechststand erreicht.
Diese Tatsachen werden drastische negative Auswirkungen auf die zukuenftige Finanzierung des oesterreichischen Sozialsystems und auf die Wirtschaft haben.
Oesterreich braucht nicht weniger, sondern mehr Einwanderung.
Karikatur: © Ant
Karikatur von Jochen Gasser zum Thema Migrantinnen
'Moslimische Frauen werden unterdrueckt. Sie muessen alle ein Kopftuch tragen.'
Auf der Grundlage der Menschenrechte und demokratischer Freiheit sollte jede Frau, die aus freien Stuecken ein Kopftuch tragen will, dies tun koennen ohne diskriminiert zu werden.
'Gewalt und Unterdrueckung sollten entschieden bekaempft werden, dabei duerfe aber nicht pauschalisiert werden. Moslimische Frauen sind sehr unterschiedlich und das traditionelle Frauenbild ist auch unter Muslimas umstritten. Eine Pauschalisierung verhindert die Bekaempfung tatsaechlicher Missstaende', erklaerte die bildungspolitische Sprecherin der Tuerkischen Gemeinde, Berrin Apbek.
Karikatur: © Jochen Gasser