Quellenangabe:
Proteste nach Tod von Gaganpreet Singh K. in Wien (vom 18.09.2009),
URL: http://no-racism.net/article/3093/,
besucht am 21.11.2024
[18. Sep 2009]
Der 20jährige starb am Morgen des 14. Sep 2009 nach 38 Tagen Hungerstreik in Schubhaft. Am Abend protestierten rund 120 Personen gegen die tödliche Schubhaft. Am folgenden Tag fand eine Kundgebung mit knapp 200 Teilnehmer_innen statt.
Auf :: nochrichten.net ist zu lesen: An einer Spontankundgebung vor dem Polizeilichen Anhaltezentrum in der Hernalser Hauptstraße nahmen am Montagabend rund 120 Personen teil. Nachdem WEGA-Truppen auffuhren, zogen die Demonstrant_innen zum Yppenplatz, wo sich einige Sympathisierende anschlossen. Danach gab es noch eine Runde zum PAZ und zurück zum Brunnenmarkt. Um 20 Uhr löste sich die Demonstration auf.
In einem Kurzbericht zur Gürtelblockade nach Tod in Schubhaft auf :: at.indymedia.org heißt es:
Am Abend (18:00) trafen sich dort über 100 Menschen, um gegen den Tod und die unmenschlichen Bedienungen zu demonstrieren sowie generell für Bewegungsfreiheit für alle zu fordern.
Gleich zu Beginn wurde eine Fahrtrichtung des Gürtels, eine 8-spurige Fahrbahn blockiert. Dann drehten die Menschen, laut Parolen schreiend eine Runde um den Abschiebeknast sowie den Yppenplatz. Dazwischen wurde der Gürtel wieder für einige Zeit besetzt, kurzfristig sogar beide Fahrtrichtungen.
Die Polizei hatte offensichtlich nicht mit einer Aktion gerechnet. Sie kamen spät, und waren mit wenigen Einsatzkräften vor Ort, die sich die meiste Zeit zurückhielten.
Die Demo/Blockade löste starke Reaktionen bei AutofahrerInnen und PassantInnen aus. Es gab einige Stinkefinger und Beleidigungen, jedoch zeigten sich auch überraschend viele Menschen solidarisch.
Siehe auch :: Fotos auf indymedia
Am 15. September 2009 versammelten sich an die 200 Leute vor dem Schubhaftgebäude am Hernalser Gürtel in Wien, um an den am 14. September dort in Folge eines Hungerstreiks verstorbenen Gaganpreet Singh K. zu gedenken und die Situation in Schubhaft zu kritisieren. Aufgerufen zu dieser Kundgebung haben die Grünen Wien. Die versammelte Menge lauschten Redebeiträgen von Promis und grüne Politiker_innen, die sich gegen die Bedingungen in der Schubhaft aussprachen. Die Schubhaft wurde dabei :: nicht grundsätzlich in Frage gestellt, sondern lediglich die Haftbedingungen kritisiert und auf die :: Inhaftierung von Asylwerber_innen, die nur einen Teil der Menschen in Schubhaft ausmachen, kritisiert. Am Ende der Kundgebung begeben sich Vertrerter_innen der Grünen zum Besucher_innen-Eingang des PAZ und legten Kerzen und eine Karte in Erinnerung an den Verstorbenen Gaganpreet Singh K. nieder. Danach löste sich die Kundgebung langsam auf.
Weitere Informationen zur Kundgebung:
:: Kundgebung in Gedenken an Gaganpreet Singh K. - Fotobericht auf at.indymedia.org
:: Kurzbericht auf at.indymedia.org
:: AUDIO: Mitschnitt der Gedenkkundgebung am 15. September im o94.at Sendungsarchiv
Als Reaktion auf den Tod von Gaganpreet Singh K. gab es mehrere Stellungnahmen und Protestnoten. Einige davon sowie Links zu Audioberichten finden in einem :: Beitrag auf nochrichten.net