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Quellenangabe:
Wieviele Tote braucht es noch? (vom 19.03.2010),
URL: http://no-racism.net/article/3290/, besucht am 26.04.2024

[19. Mar 2010]

Wieviele Tote braucht es noch?

Solidarité sans frontières fordert nach erneuten Tod bei Abschiebung in Zürich dauernden Verzicht auf Zwangsausschaffungen. Medienmitteilung vom 18. März 2010.

1999 starb Khaled Abuzarifa auf dem Flughafen Zürich bei der Abschiebung. Erstickt als Folge der Zwangsmassnahmen. 2001 starb Samson Chukwu im Wallis. Sogenannt "lagebedingter Erstickungstod". Jetzt haben die Zwangsausschaffungen mutmasslich wieder ein Todesopfer gefordert. Nun fordert Solidarité sans frontières, grundsätzlich auf Zwangsausschaffungen zu verzichten.

«Zwangsausschaffungen führen - nicht nur in der Schweiz - immer wieder zu Todesfällen. Die Schweiz soll grundlegend auf Zwangsausschaffungen verzichten» fordert Balthasar Glättli, Generalsekretär von Solidarité sans frontières.

Zwangsanwendungsgesetz konnte offensichtlich Todesfall nicht verhindern
Nach den letzten Todesfällen hatte der Bund versprochen, mit dem Zwangsanwendungsgesetz sicherzustellen, dass keine weiteren Todesfälle durch Zwangsausschaffungen vorkommen. Wie nun befürchtet werden muss vergeblich. Solidarité sans frontières ist der klaren Überzeugung: Das Recht auf körperliche Unversehrtheit und der Schutz vor im schlimmsten Fall tödlichen Zwangsmassnahmen müssen in jedem Fall höher gewichtet werden als der Wunsch der Schweiz, Personen von ihrem Territorium zu entfernen. Deshalb müssen die Zwangsausschaffungen nicht nur temporär ausgesetzt werden.

Solidarité sans frontières unterstützt Forderung nach unabhängiger Untersuchung
Solidarité sans frontières unterstützt im übrigen die Forderungen von amnesty international, dass der aktuelle Vorfall von einer unabhängigen und unparteilichen Untersuchungsinstanz aufgeklärt werden muss.

Aufruf zu Mahnwache
Mit einer friedlichen Mahnwache auf dem Bundesplatz von 11h bis 11.15h soll morgen Freitag der Forderung Nachdruck verschafft werden, künftig ganz auf Zwangsmassnahmen zu verzichten. Dazu hat Solidarité sans frontières u.a. via Facebook aufgerufen.

Solidarité sans frontières
http://www.sosf.ch


Solidarité sans frontières (Sosf) setzt sich für die sozialen und politischen Rechte von MigrantInnen und asylsuchenden Flüchtlingen ein. Sosf streitet für eine offene und solidarische Schweiz und kämpft dabei insbesondere gegen rechtliche Bestimmungen und administrative Praktiken, welche Flüchtlinge und MigrantInnen diskriminieren und ausgrenzen. Sosf engagiert sich gegen jede Form von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Quelle :: sosf.ch