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Quellenangabe:
Hannover: Demonstration nach Suizid in Abschiebehaft (vom 10.07.2010),
URL: http://no-racism.net/article/3434/, besucht am 22.12.2024

[10. Jul 2010]

Hannover: Demonstration nach Suizid in Abschiebehaft

Am 9. Juli 2010 demonstrierten in der Innenstadt von Hannover 250 bis 300 Menschen wegen eines Selbstmordes in Abschiebehaft.

Am Freitag, den 2. Juli 2010 hat sich in Niedersachsens zentralem Abschiebegefängnis in Hannover-Langenhagen Slawik-Tsolak C. das Leben genommen. Der 58-jährige Mann, der seit 11 Jahren in Deutschland gelebt hatte, war am 28. Juni in das Abschiebegefängnis eingeliefert worden und sollte nach Armenien abgeschoben werden. Der Mann war aus Aserbaidschan geflohen.

Abschiebehaft ist die weitest gehende Entrechtung, der Flüchtlinge unterworfen sind. Sie bringt den rücksichtslosen Abschiebewillen der Behörden zum Ausdruck. Der tragische Tod von Slawik C. bringt dies einmal mehr ins Bewusstsein.

Laut Bericht in der Hannoverschen Allgemeinen, derzufolge sich 300 an der Demo beteiligten, ist zu zu lesen: "Nach Recherchen der Hilfsorganisation [Flüchtlingsrat, Anm.] war die Inhaftierung des 58-Jährigen aus mehreren Gründen 'skandalös'. Offenbar hatte die Ausländerbehörde des Landkreises Harburg, wo der Mann mit seiner Ehefrau und seinem 29-jährigen Sohn fast elf Jahre gelebt hatte, falsche Identifikationsdaten von Interpol dazu benutzt, um sich bei der armenischen Botschaft einen Ausweisersatz für den Mann zu beschaffen. Bei Slawik C. handelte es sich jedoch nicht um einen Armenier, sondern um einen Aserbaidschaner. Aus der umkämpften Provinz Nachidjevan war Slawik C. mit seiner Ehefrau und seinem Sohn 1999 nach Deutschland geflohen. Bei den Identifikationsdaten, auf die sich der Landkreis Harburg bezog, stimmten weder Slawik C.s Geburtsdatum, noch das Foto mit dem Flüchtling überein."[/i]

Quellen :: de.indymedia.org, 09.07.2010, haz.de, 10. Jul 2010.