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Quellenangabe:
We're not gonna take it... anymore. Wagenplätze schlagen zurück. (vom 29.11.2010),
URL: http://no-racism.net/article/3580/, besucht am 22.12.2024

[29. Nov 2010]

We're not gonna take it... anymore. Wagenplätze schlagen zurück.

Aktionstage vom 3. - 6. Dezember 2010 für Wagenleben in Wien und überall. Dokumentation des Aufrufs.

Trotz zahlreicher Aktionen, Verhandlungen, Besetzungen und über hundert Wagenplätzen im deutschsprachigen Raum, ist Wagenleben noch immer nicht akzeptiert. Wagenburgen werden weiterhin kriminalisiert und vertrieben, Wägen werden beschlagnahmt und WagenbewohnerInnen mit horrenden Geldstrafen belegt. Dies zeigen Repression gegen Wagenburgen in Bielefeld, Berlin, Freiburg und Hamburg, sowie Platzräumungen in München oder Wien.

In Österreich, speziell in Wien, wo Wagenplätze ein eher neues Phänomen sind, ist die Situation der drei Wagenplätze in diesem Herbst eskaliert. Die Wagentruppe Treibstoff wurde am 21.10.2010 nach der 9. Platzbesetzung von einer Hundertschaft Bullen geräumt und steht seither ohne ihre Wägen da. Auslösesumme bisher ca. 15 000 Euro.

Dem Wagenplatz Hafenstraße drohte am 28. Oktober die Räumung. Einziger Ausweg – Umzug auf den legalisierten Wagenplatz der Gruppe AKWLobau im ehemaligen Naturschutzgebiet. Dieser Wagenplatz hat sich auf Verträge mit der Stadt Wien geeinigt. Er dient nun in der politischen Debatte als Totschlagargument:die Stadt habe ja in Wien Wagenleben ermöglicht.
Die Umstände des verpachteten Geländes aber grenzen an Zynismus: Zwei Monate nach dem Umzug auf das drei Jahre befristete Gelände eröffnete die Stadt Wien um den Wagenplatz herum eine dreijährige von langer Hand geplante 24 Stunden Baustelle.

Vier Jahre Wagenleben in Wien gipfeln in extremer Repression, unendlicher Verarsche, Kriminalisierung und Vertreibung. Wien ist ein Beispiel dafür wie vielseitig Wagenleben sein kann. Es ist aber auch ein Beispiel dafür wie vielfältig die Repression dagegen ist. So unterschiedlich unsere Motivationen und Ziele im Wagen zu leben auch sind, so vielfältig ist auch unsere WUT und unsere MOTIVATION zum Widerstand.

Aus diesem Grund laden wir alle WagenbewohnerInnen, alle HausbesetzerInnen, alle emanzipatorischen Kräfte, alle linksradikalen Gruppen, alle gewaltbereiten PazifistInnen, alle Motivierten nach Wien ein, um gemeinsam dieser Stadt zu zeigen wie unsere WUT GEGEN IHRE REPRESSION aussieht. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen über die Wiener Stadt- und die österreichischen Landesgrenzen hinaus.
Wir werden zeigen dass diese Repression uns nur stärker macht.
Wir werden zeigen wie vielfältig Wagenleben und unser Widerstand sein kann.

Wir fordern die kostenlose Rückgabe aller abgeschleppten Fahrzeuge, sowie einen Zwischennutzungsplatz für die Wagentruppe Treibstoff!
Wir fordern die konstruktive Auseinandersetzung mit den Wagenplätzen Hafenstraße und AKWLobau!
Wir fordern eine Änderung des Baurechts - Wagen sind keine Bauten und Wagenplätze keine Neubaugebiete.
Wir fordern die Abschaffung des § 37 SPG "Auflösung von Besetzungen" und die Legalisierung der Besetzung inklusive Erwerb eines unbefristeten Nutzungsrechts für nicht kommerzielle Projekte auf langfristig ungenutzten Grundstücken und Häusern.
Wir fordern die unbedingte Umsetzung der Zwischennutzung auf Prekariatsbasis für alle kurzfristig leer stehenden und unbenutzten Grundstücke und Häuser.

Wir fordern die Entkriminalisierung des Wagenlebens in Österreich und überall!

GEGEN VERTREIBUNG UND KRIMINALISIERUNG!
FÜR MEHR WAGENLEBEN IN WIEN UND ÜBERALL!
DARUM AUF NACH WIEN DEN ADVENT VERSAUN!!!!!
Vom 3. Dezember bis zum 6. Dezember 2010!!