Quellenangabe:
Transnationaler Migrant_innenstreik - Presseaussendung 24. Februar 2011 (vom 24.02.2011),
URL: http://no-racism.net/article/3700/,
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[24. Feb 2011]
Transnati- onaler Migrant_ innenstreik am 1. März - Proteste für gleiche Rechte, gegen Rassismus und die Novelle des Fremden- und Asylrechts - Kundgebung am 1. März 2011 um 17:00 am Viktor-Adler-Markt, 1100 Wien.
Die Novelle des Fremden- und Asylrechts ist der nächste Schritt einer Politik, die die Illegalisierung und Kriminalisierung von Migrant_innen systematisch vorantreibt. Die geplanten Bestimmungen betreffen Menschen und Familien, die seit Jahren in Österreich leben.
Im Rahmen des Transnationalen Migrant_innenstreiks am 1. März protestieren Migrant_innen und Aktivist_innen gegen die rassistische Politik der Regierung. Sie setzen damit ein Zeichen gegen soziale Ausschlüsse und beanspruchen das gleiche Recht auf sichere Lebens- und Arbeitsverhältnisse.
Neben der Niederlegung der Arbeit und Betriebsversammlungen ist am 1. März eine Reihe von Veranstaltungen geplant. Um 16:00 findet eine Lärmkundgebung vor dem Hauptsitz des Asylgerichtshofs in Wien (Laxenburger Straße 36, 1100) statt. Im Anschluss daran beginnt die Kundgebung am Viktor Adler Markt in Wien. Mit Redebeiträgen und Musik erheben wir - wie viele Migrant_innen weltweit an diesem Tag – unsere Stimmen und erobern diesen von rechtextremen Parteien immer wieder besetzten Ort zurück.
Am 1.März 2011 wollen wir in Österreich den Grundstein für einen breiten Zusammenschluss legen, um eine Wende der Politik gegenüber MigrantInnen einzuleiten. Unser Motto ist: Wir sind hier und wir bleiben hier! Und hier, wo wir gerade leben und arbeiten, wollen wir die gleichen Rechte und gute, gerechte Lebensbedingungen für Alle.
Mit uns - gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung.
Mit uns - für gleiche Rechte und für gleiche Privilegien für alle.
Kontakt: 1.maerz.presse (at) gmail.com
Infos unter www.1maerz-streik.net
Der transnationale Migrant_innenstreik am 1. März geht auf die Proteste im Jahr 2006 in den USA zurück. Auslöser war damals "The Border Protection, Anti-terrorism, and Illegal Immigration Control Act of 2005", bekannt auch als H.R. 4437. Das Gesetz denunzierte u.a. die damals rund 12 Mio. undokumentierten Migrant_innen wie auch ihre Helfer_innen als verbrecherische Personen. In den folgenden Jahren schlossen sich weltweit Migrant_innen und Unterstützer_innen mit den gleichen Anliegen gegen Ausbeutung und Kriminalisierung den Protesten am 1. März an. In Frankreich, Griechenland, Italien und Spanien finden seitdem zahlreiche Aktionen an diesem Tag statt.
Bei den Aktionen zum 1. März geht es um die Sichtbarkeit einer heterogenen sozialen Gruppe, die sich transnational verständigt und solidarisiert. Damit sind nicht die Grenzen der Herkunft, sondern der Widerstand gegen politische und gesellschaftliche Machtverhältnisse, die Ungleichheit und Ausschlüsse produzieren, das gemeinsame Projekt.