Quellenangabe:
Gedenken an Ahmed Sharif Hussein, erhängte sich 1998 in Graz (vom 15.03.2001),
URL: http://no-racism.net/article/371/,
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[15. Mar 2001]
Gestorben am 15. März 1998, auf dem "Platz der Menschenrechte" in Graz.
Er flüchtete vor Krieg und Verfolgung. Er wollte leben und kam nach
Österreich um Demokratie und Gerechtigkeit zu erfahren. Doch sein Wunsch, in Frieden leben zu können, wurde nicht erfüllt, sondern er erlebte ähnliches, wie das, vor dem er floh, nämlich Verfolgung, Unterdrückung und schlechte Behandlung durch staatliche Organe. Er nahm sich das Leben aus Angst vor Abschiebung, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.
Ahmed Sharif Hussein war vor dem Krieg in seiner Heimat Somalia geflohen und suchte in Österreich um Asyl an. Er arbeitete und lebte in Graz. Er war zufrieden und konnte seine bedrückende Vergangenheit in Somalia, wo man ihn politisch verfolgt hatte, langsam hinter sich lassen. Bis er zufällig in einen Streit zwischen Betrunkenen verwickelt wurde, wobei einer der Kontrahenten leicht verletzt wurde. Trotzdem Ahmed Sharif zu diesem Zeitpunkt bereits nach Hause gegangen war, wurde er in der folgenden Gerichtsverhandlung als Mittäter zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Als er wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte, wollte er mit Hilfe eines Rechtsanwalts vor dem Grazer Gericht die ungerechte Verurteilung anfechten. Und obwohl Polizeibeamte gegenüber seinem Vermieter seine Nichtbeteiligung an der tätlichen Auseinandersetzung zugegeben hatten, ignorierte man in der Fremdenpolizei Graz die eindeutige Rechtslage, weil dort einige Beamte ihm den Asylstatus partout "in eigener Instanz" streitig machen und eine Abschiebung erwirken wollten. Mehrere Monate war er polizeilicher Willkür ausgesetzt und musste sich wöchentlich in der Polizeistube melden. Dabei wurde er mit der ganz persönlichen Ansicht des zuständigen Polizeidirektor konfrontiert, nämlich, "dass man einen Ausländer wie ihn, schon wegbringen werde".
Die Angst vor einer Abschiebung und die ständigen Demütigungen hatten ihn schließlich zu dem fatalen Entschluss gedrängt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Am 15.März 1998 ist er freiwillig am Menschenrechtsplatz in Graz aus dem Leben geschieden. Als ein in seiner Heimat Unterdrückter ist ihm in Österreich das Gleiche widerfahren... Seines mahnenden Todestages wollen wir heute
gedenken!
Abdullahi Osman, ein Freund